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Marcel Schrötter: «Ärgerlich, dass Debüt so endete»

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter beim Debrief mit seinem neuen MV Agusta Team

Marcel Schrötter beim Debrief mit seinem neuen MV Agusta Team

Supersport-Rookie Marcel Schrötter zeigt bei seinem Debüt für MV Agusta auf Phillip Island in Australien guten Speed. Nach dem tadellosen sechsten Platz im nassen Qualifying übertrieb er es im ersten Rennen.

Insgesamt 90 Minuten freies Training hatte Marcel Schrötter bei schönem Wetter am Freitag, bevor er am Samstag ins nasse Qualifying musste. Seine Erfahrung mit der MV Agusta F3 800 RR bei solchen Verhältnissen: Null.

«Die Bedingungen waren speziell, ich war einer der Ersten, der an die Box kam und auf Slicks wechseln ließ», schilderte der 29-Jährige sein Qualifying. «Das Team hat mich dreimal gefragt, ob ich mir sicher bin. Aber es wurde unheimlich schnell trocken. Außerdem kenne ich die Regenreifen nicht – was hatte ich zu verlieren? Also probierte ich es auf Slicks, mit denen bin ich wenigstens schon ein paar Runden gefahren. Das ging auch ganz gut, es gab aber nur eine schmale trockene Spur und die traf ich nicht immer perfekt. Ich habe vier Runen gebraucht, bis mir eine gute Zeit gelang. Die nächsten zwei Runden geriet ich in den Verkehr, es wäre sogar noch mehr drin gewesen. Aber der Startplatz war mehr als ordentlich.»

Als Sechster verlor Schrötter 0,597 sec auf Polesetter Federico Caricasulo (Althea Ducati) und war erstaunliche neun Zehntelsekunden schneller als Teamkollege Niki Tuuli, der das erste Rennen in Mandalika vor einer Woche gewann.

«Ob es bei normalen Bedingungen so weit vor gereicht hätte, bin ich mir nicht sicher», räumte Marcel beim Treffen mit SPEEDWEEK.com ein. «Die waren schon flott unterwegs. Ich brauche Zeit. Das ist immer noch eine WM, da kannst du nicht einfach aufs Moped steigen und Top-5 fahren, ohne dass du dich auskennst.»

Aus der ersten Runde kam der langjährige Moto2-Pilot nur als Zehnter. «Meine Starts sind schon das ganze Wochenende mies, ich tue mir mit diesem Motorrad extrem schwer», hielt Schrötter fest. «In Moto2 hatten wir eine Launch-Control, die gibt es hier nicht. Und auch die Kupplungsführung war einfacher. Ich bin eigentlich ein guter Starter, die Art und Weise hier ist aber komplett anders. Am Sonntag habe ich noch mal eine Chance, dass zumindest der Start besser wird. Während des Rennens habe ich nur ein oder zwei Positionen verloren.»

Als Schrötter in der sechsten Runde stürzte, lag er auf Platz 11. Der Highsider war eine Mischung aus keine Kenntnis von den Regenreifen und zu früh am Gas: «Ich wollte nicht zu viel verlieren und fuhr vielleicht bereits über den Punkt, was ich spüre. Irgendwann habe ich mich in meinem Umfeld zurechtgefunden und konnte den Abstand zum Vordermann halten. Platz 10, 9 und 8 waren noch in unmittelbarer Reichweite. Ich hatte in den Rechtskurven aber extrem keinen Grip. Warum auch immer. Vielleicht kühlt der Reifen so schnell ab, weil es hier so viele Linkskurven gibt. Highsider passieren, aber es ist natürlich ärgerlich, dass mein Debüt so endete.»


Ergebnis Supersport-WM: Phillip Island, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Yari Montella Kawasaki
2. Nicolo Bulega Ducati + 2,706 sec
3. Can Öncü Kawasaki + 5,889
4. Lorenzo Baldassarri Yamaha + 7,223
5. Dominique Aegerter Yamaha + 12,212
6. Raffaele De Rosa Ducati + 15,183
7. Federico Caricasulo Ducati + 21,181
8. Thomas Booth-Amos Kawasaki + 25,366
9. Simon Jespersen Yamaha + 31,285
10. Adrian Huertas Kawasaki + 33,492
11. Glenn Van Straalen Yamaha > 1 min
12. Oliver Bayliss Ducati > 1 min
13. Peter Sebestyen Yamaha > 1 min
14. Stefano Manzi Triumph > 1 min
15. Luca Bernardi Ducati > 1 min
16. Andy Verdoia Yamaha > 1 min
17. Leonardo Taccini Yamaha > 1 min
out Jules Cluzel Yamaha
out Marcel Brenner Yamaha
out Ondrej Vostatek Yamaha
out Marcel Schrötter MV Agusta
out Unai Orradre Yamaha
out Hannes Soomer Triumph
out Niki Tuuli MV Agusta

 

Stand Supersport-WM 2022 nach 23 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Dominique Aegerter Yamaha 473
2. Lorenzo Baldassarri Yamaha 372
3. Can Öncü Kawasaki 264
4. Nicolo Bulega Ducati 229
5. Stefano Manzi Triumph 209
6. Federico Caricasulo Ducati 202
7. Yari Montella Kawasaki 160
8. Niki Tuuli MV Agusta 152
9. Raffaele De Rosa Ducati 137
10. Jules Cluzel Yamaha 127
11. Glenn Van Straalen Yamaha 116
12. Adrian Huertas Kawasaki 116
13. Hannes Soomer Triumph 94
14. Bahattin Sofuoglu MV Agusta 72
15. Andy Verdoia Yamaha 59
16. Oliver Bayliss Ducati 57
17. Valentin Debise Yamaha 43
18. Simon Jespersen Yamaha 38
19. Peter Sebestyen Yamaha 37
20. Kyle Smith Yamaha 35
21. Leonardo Taccini Yamaha 35
22. Marcel Brenner Yamaha 32
23. Thomas Booth-Amos Kawasaki 29
24. Mattia Casadei MV Agusta 25
25. Isaac Vinales Ducati 22
26. Patrick Hobelsberger Yamaha 21
27. Ondrej Vostatek Yamaha 20
28. Steven Odendaal Yamaha 16
29. Unai Orradre Yamaha 9
30. Tom Edwards Yamaha 7
31. Luca Ottaviani Yamaha 5
32. Maximilian Kofler Ducati 2
33. Bradley Smith Yamaha 2
34. Nicholas Spinelli Ducati 1
35. Benjamin Currie Kawasaki 1
36. Luca Bernardi Ducati 1

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