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YART-Boss Mandy Kainz: «Wer arbeitet dann noch?»

Von Ivo Schützbach
Das Yamaha Austria Racing Team (YART) tanzt 2023 auf zwei Hochzeiten. Weshalb Erfolg in der Supersport-WM nicht ausschlaggebend ist, erklärt Teamchef Mandy Kainz im exklusiven Interview.

2016 hat Yamaha die Endurance-WM letztmals gewonnen, damals mit dem französischen Team GMT94. Seit einigen Jahren ist das Yamaha Austria Racing Team für den Werksauftritt verantwortlich, besser bekannt unter dem Kürzel YART.

Kommende Saison tritt die Truppe aus Heimschuh in der Steiermark nicht nur in der Langstrecken-WM an, sondern rüstet auch zwei Fahrer in der Supersport-WM aus. Mit dem spanischen Arco-Team von 300er-Weltmeister Alvaro Diaz (19) gibt es eine Kooperation, außerdem schickt YART im eigenen Team den Australier Tom Edwards (21) an den Start. Beide werden ausschließlich die Europa-Rennen bestreiten, die sogenannte «WorldSSP Challenge».

Im Gegensatz zur Endurance-WM ist sportlicher Erfolg für YART in der Supersport-Kategorie nicht entscheidend. Dort spielt auch der Nachwuchsgedanke eine Rolle und es wird bewusst auf ein größeres Engagement verzichtet.

«Unsere Hauptdomäne ist und bleibt die Langstrecke, dort sind wir ein Werksteam», unterstrich YART-Chef Mandy Kainz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In der Supersport-WM tummeln sich nur Privatteams, da ist kein einziger Werksauftritt dabei. Die Teams dort leben von den Fahrern, die Geld bringen. Langstrecke ist unser Job, das haben wir zu machen. YART ist so groß, dass ich keine Werbung machen muss, es kaufen ohnehin alle bei YART. Es gibt kein Yamaha-Supersport-Team, das nicht bei YART einkauft. Deswegen muss ich mich auch nicht freischaufeln und eine Logistik auf die Beine stellen, um Material verkaufen zu können. Außerdem kann ich nicht auf vier oder fünf Hochzeiten gleichzeitig tanzen.»

«Wir hätten die Logistik, um das tun zu können», ergänzte der Österreicher. «Aber die Kernpersonen bei YART sind drei oder vier Leute, die können sich nicht vierteilen. Wenn der WM-Kalender zu eng wird, kommen wir nicht mehr zum Arbeiten, weil wir nur noch auf der Rennstrecke sind. Unser Job ist aber zu arbeiten, wir sind eine Tuningfirma. Deshalb bietet sich die Langstrecke für uns an, dort sind wir nur viermal im Jahr. Würden wir Langstrecke und die ganze Supersport-WM fahren, wann arbeiten wir dann? Wir haben inzwischen 13.000 Kunden, die Motorräder von uns haben. Bei YART ist für den Endverbraucher super, dass der gleiche Mechaniker, der an WM-Motorrädern schraubt, normal an Kundenmotorrädern schraubt. Das würde verloren gehen, wenn wir nur noch Rennsport machen.»

Teams & Fahrer Supersport-WM 2023:

MV Agusta:
Reparto Corse: Marcel Schrötter (D), Bahattin Sofuoglu (TR)

Kawasaki:
Puccetti: Can Öncü (TR)
Vince64 by Puccetti: John McPhee (GB)
Motozoo by Puccetti: Luke Power* (AUS), Tom Booth-Amos* (GB)
Prodina: Yuta Okaya* (J)
MTM: Adrian Huertas (E)

Triumph:
Dynavolt: Niki Tuuli (FIN), Harry Truelove (GB)

Yamaha:
GMT94: Valentin Debise (F)
Ten Kate: Jorge Navarro (E), Stefano Manzi (I)
Arco YART: Alvaro Diaz* (E)
YART: Tom Edwards* (AUS)
Evan Bros: Andrea Mantovani (I)
EAB: Glenn van Straalen (NL)
Thailand: Apiwath Wongthananon (TH), Anupab Sarmoon (TH)
VFT: Nicholas Spinelli (I), Maiki Abe* (J)

Honda:
Petronas MIE MS: Tarran Mackenzie (GB), Adam Norrodin (MAL)

Ducati:
Aruba.it: Nicolo Bulega (I)
Althea: Federico Caricasulo (I)
Orelac: Raffaele De Rosa (I), Federico Fuligni* (I)
D34G: Oli Bayliss (AUS), Max Kofler* (A)
Barni Spark: Yari Montella (I)

* Nur Europa-Rennen

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