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Telefonterror von Kenan Sofuoglu pushte Öncü zum Sieg

Von Kay Hettich
Can Öncü: Im 65. Rennen erster Supersport-Sieg

Can Öncü: Im 65. Rennen erster Supersport-Sieg

In seiner vierten Supersport-Saison fuhr Can Öncü auf dem Mandalika Circuit seinen ersten Sieg ein. Der Kawasaki-Pilot schildert, wie sein Husarenritt mit Slicks auf feuchter Piste möglich war.

Kenan Sofuoglu transferierte Can Öncü für 2020 in die Supersport-WM, wo er seither für das Kawasaki-Team von Manuel Puccetti fährt. Der ursprüngliche Plan des fünffachen Weltmeisters sah vor, dass Öncü spätestens im dritten Jahr Champion wird und dann in die Superbike-WM aufsteigt. Aber dieser Plan ging nicht auf, auch weil die ZX-6R nicht das beste Motorrad der mittleren Kategorie ist.

Öncü zeigt aber eine stetige Entwicklung. WM-Zwölfter als Rookie, dann WM-Sechster 2021 mit drei Top-3-Platzierungen, gefolgt von acht Podestplätzen im vergangenen Jahr und Dritter der Gesamtwertung. Vorläufiger Höhepunkt seiner Supersport-Karriere ist der Sieg im ersten Lauf auf dem Mandalika Street Circuit am vergangenen Wochenende.

Die Bedingungen waren schwierig. Der Asphalt abseits einer schmalen Ideallinie schmutzig, dazu nagten Regentropfen auf dem Visier am Selbstvertrauen der Teilnehmer. Der furchtlose Kawasaki-Pilot nutzte die Gunst der Stunde und fuhr in den ersten Runden einen Vorsprung heraus, den er bis zum Ziel kontrollierte.

«Ich dachte nur daran, in jeder Runde alles zu geben und sah, wie ich einen Vorsprung herausfahren konnte. Es regnete und wir waren auf Slicks. Aber wenn man etwas erreichen will, muss man auch mal etwas riskieren. Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Dieses Mal war das Glück auf meiner Seite. Am Ende ist das Risiko, das man bereit ist einzugehen, der Teil im Rennsport, der den Unterschied ausmacht», sagte Öncü im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das Rennen war unglaublich und hat irren Spaß gemacht. Ich hatte einen Sieg am Freitag noch für unmöglich gehalten. Im Rennen war mein Vertrauen riesig.»

Öncü weiter: «Mein Team hat den Winter über geschuftet. Das ride-by-wire ist noch nicht perfekt, wir arbeiten an der Verbesserung des Systems. Ich war immer gewohnt, die Kupplung beim Herunterschalten zu verwenden, jetzt geht es ohne. Auf Phillip Island sind wir nicht so gut in die Saison gestartet, aber das war nur ein Wochenende einer langen Saison. Momentan ist mir der Stand der Gesamtwertung auch nicht wichtig. Ich möchte weitere Siege einfahren, davon träume ich viele Jahre und habe es endlich wieder geschafft.»

Der Teenager weiß: Nicht viele junge Rennfahrer erhalten so viel Zeit und Unterstützung wie er. «Ich möchte mich bei Kawasaki, Puccetti Racing, Kenan und Toprak bedanken. Sie standen immer zu mir», sagte der nicht immer vorbildliche Türke. «Gerade Kenan – er hat mich am Freitag angerufen, am Samstag vor und nach dem Rennen und mir immer gesagt, dass ich es schaffen kann. Auch deshalb habe ich alles gegeben und konnte eine solche Leistung abliefern.»

Ergebnis Supersport- WM Mandalika, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Federico Caricasulo (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 0,325 sec
3. Nicolo Bulega (I) Ducati + 1,546
4. Can Öncü (TR) Kawasaki + 3,148
5. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 6,199
6. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 8,453
7. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 10,365
8. Jorge Navarro (E) Yamaha + 18,320
9. Nicolas Spinelli (I) Yamaha + 22,487
10. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 28,997
11. John McPhee (GB) Kawasaki + 29,469
12. Oliver Bayliss (AUS) Ducati + 37,142
13. Adam Norrodin (MAL) Honda + 53,175
14. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 53,377
15. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 53,663
16. Harry Truelove (GB) Triumph + 55,175
17. Andrea Mantovani (I) Yamaha + > 1 min
18. TJ Alberto (PH) Kawasaki + > 1 min
- Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha  
- Glenn van Straalen (NL) Yamaha  
- Valentin Debise (F) Yamaha  
Ergebnis Supersport- WM Mandalika, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Can Öncü (TR) Kawasaki
2. Federico Caricasulo (I) Ducati + 3,305 sec
3. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 4,172
4. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 7,813
5. Nicolo Bulega (I) Ducati + 11,558
6. Valentin Debise (F) Yamaha + 20,218
7. Stefano Manzi (I) Yamaha + 35,418
8. Oliver Bayliss (AUS) Ducati + 39,987
9. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 41,431
10. John McPhee (GB) Kawasaki + 42,621
11. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 46,092
12. Jorge Navarro (E) Yamaha + 46,595
13. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 54,197
14. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 56,861
15. Adam Norrodin (MAL) Honda + > 1 min
16. TJ Alberto (PH) Kawasaki + > 1 min
17. Harry Truelove (GB) Triumph + > 1 min
- Raffaele De Rosa (I) Ducati
- Nicolas Spinelli (I) Yamaha  
- Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha  
- Andrea Mantovani (I) Yamaha  
Supersport-WM 2023: Stand nach 4 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 77
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 59
3. Can Öncü (TR) Kawasaki 54
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 51
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph 46
6. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 46
7. John McPhee (GB) Kawasaki 31
8. Jorge Navarro (E) Yamaha 29
9. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 27
10. Valentin Debise (F) Yamaha 21
11. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 18
12. Raffaele De Rosa (I) Ducati 18
13. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 18
14. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 18
15. Tarran Mackenzie (GB) Honda 15
16. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 14
17. Adam Norrodin (MAL) Honda 9
18. Harry Truelove (GB) Triumph 5
19. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4

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