Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Marcel Schrötter jetzt WM-Dritter: Geht noch mehr?

Von Thorsten Horn
Marcel Schrötter (vorne) kommt mit der MV Agusta immer besser zurecht

Marcel Schrötter (vorne) kommt mit der MV Agusta immer besser zurecht

Nach dem Meeting in Assen verließ Marcel Schrötter den TT-Circuit als neuer Dritter der Supersport-WM. Damit stellte er sich in die Riege mehrerer Ex-Moto2-Piloten, jedoch mit anderen Voraussetzungen.

Mit Platz 2 am Samstag in Assen hat Marcel Schrötter seinen ersten Podestplatz in der Supersport-WM errungen und legte tags darauf mit Rang 4 nach. Als neuer WM-Dritter ist man geneigt zu glauben, dass ihm in der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft Ähnliches gelingen könnte, wie seinen deutschsprachigen Vorgängern aus der Moto2-WM, Sandro Cortese, Randy Krummenacher und Dominique Aegerter, die allesamt Weltmeister wurden.

Doch so einfach, wenngleich dieser Ausdruck unangebracht ist, dürfte es Schrötter nicht haben. Während die genannten Champions jeweils eine ausgereifte und in der Klasse jahrelang tonangebende Yamaha unterm Hintern hatten, pilotiert der 30-jährige Bayer im Team MV Agusta Reparto Corse eine MV Agusta F3 800 RR. Und die ist aktuell noch kein Siegermotorrad – oder doch?

«Schlussendlich hatte ich Ende letzten Jahres keine andere Wahl», gab Marcel Schrötter beim Treffen mit SPEEDWEEK.com zu und meinte zu seinem besonderen Abenteuer MV Agusta: «Ich kann es nur immer wieder sagen: Das Motorrad ist sehr schwierig zu fahren und generell schwer zu verstehen. Aber das Potenzial ist unheimlich groß. Wenn man das ausnützt, ist die MV ein Siegermotorrad. Für mich als Rookie ist das Motorrad nicht das leichteste, was nicht heißt, dass es schlechter ist.»

Wenn die MV ein Siegermotorrad ist, dürfte auch Schrötters Zielsetzung, nicht zuletzt auf Grund seines ersten Podestplatzes, in diese Richtung gehen. «Auf jeden Fall», antwortet er wie aus der Pistole geschossen. «Klar, der Bulega ist allen einen Schritt voraus. Aber wenn man dem mal etwas näherkommt, oder er mal einen Fehler macht, wären wir dabei. Wir müssen weitermachen und haben auf jeden Fall noch viel Arbeit vor uns. Ich spüre, dass noch Potenzial da ist. Aber genauso spüre ich, dass ein paar Sachen noch nicht so gut funktionieren.»

«Es sind nur Kleinigkeiten, mit denen ich noch etwas Mühe habe», ergänzte Marcel. «Unter den Umständen sind in Assen der zweite und der vierte Platz sowie WM-Rang 3 okay. Die Anfangsphasen der Rennen mit vollem Tank sind für uns noch schwierig. Im zweiten Rennen in Assen kam dann noch mein Teamkollege von hinten, der voll aggressiv war und nach vorn wollte. Ich war gerade dabei, meinen Rhythmus wiederzufinden und schneller zu werden. In der Phase hat er mich überholt. So wie er vor mir war, sind wir wieder langsamer geworden, wobei ich wusste, ich kann die Lücke nach vorn schließen. Ich kann da aber nicht die Schuld auf ihn schieben. Er hat mich überholt, weil ich da eben nicht schnell genug war. Das gehört einfach dazu. Er versucht natürlich auch, nach vorn zu kommen. Wir müssen einfach schauen, ein bisschen schneller zu werden.»

Für weitere Tests hat Marcel ein paar Vorstellungen, wo der Hebel anzusetzen ist: «Wir sollten ruhig mal in zwei extrem unterschiedliche Richtungen gehen. In die eine Richtung bis dahin und dann wieder einen Schritt zurück, genauso in die andere Richtung. Letztlich sollten wir den Korridor, in dem wir uns weiterbewegen, immer weiter einengen und dann nur noch an Feinheiten arbeiten.»

Ergebnis Supersport- WM Assen, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 4,437 sec
3. Federico Caricasulo (I) Ducati + 4,523
4. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 5,088
5. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 10,864
6. Valentin Debise (F) Yamaha + 11,068
7. Jorge Navarro (E) Yamaha + 13,078
8. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 17,103
9. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 18,000
10. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 20,518
11. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 20,700
12. Andrea Mantovani (I) Yamaha + 20,997
13. Simone Corsi (I) Yamaha + 24,862
14. Nicolas Spinelli (I) Yamaha + 32,942
15. Tom Edwards (AUS) Yamaha + 39,344
16. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha + 39,469
17. John McPhee (GB) Kawasaki + 43,397
18. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 43,448
19. Max Kofler (A) Ducati + 45,889
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 45,964
21. Harry Truelove (GB) Triumph + 51,575
22. Adam Norrodin (MAL) Honda + 52,391
23. Yuta Okaya (J) Kawasaki + 57,874
out Federico Fuligni (I) Ducati  
out Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta  
out Luke Power (AUS) Kawasaki  
out Can Öncü (TR) Kawasaki  
out Yari Montella (I) Ducati  
Ergebnis Supersport- WM Assen, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 4,017 sec
3. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 4,124
4. Valentin Debise (F) Yamaha + 4,231
5. Stefano Manzi (I) Yamaha + 4,383
6. Federico Caricasulo (I) Ducati + 4,655
7. Can Öncü (TR) Kawasaki + 6,116
8. Yari Montella (I) Ducati + 7,895
9. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 10,670
10. Jorge Navarro (E) Yamaha + 12,744
11. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 16,364
12. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 16,852
13. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 16,860
14. Andrea Mantovani (I) Yamaha + 23,891
15. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 23,900
16. Simone Corsi (I) Yamaha + 24,101
17. Federico Fuligni (I) Ducati + 40,824
18. Max Kofler (A) Ducati + 48,775
19. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 48,936
20. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 49,133
21. Harry Truelove (GB) Triumph + 49,225
22. Adam Norrodin (MAL) Honda + 54,917
23. Yuta Okaya (J) Kawasaki + > 1 min
out Tom Edwards (AUS) Yamaha  
out Nicolas Spinelli (I) Yamaha  
out Oliver Bayliss (AUS) Ducati  
out Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha  
out Luke Power (AUS) Kawasaki  
out John McPhee (GB) Kawasaki  
Supersport-WM 2023: Stand nach 6 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 127
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 90
3. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 79
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 77
5. Can Öncü (TR) Kawasaki 63
6. Niki Tuuli (FIN) Triumph 61
7. Valentin Debise (F) Yamaha 44
8. Jorge Navarro (E) Yamaha 44
9. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 39
10. Raffaele De Rosa (I) Ducati 32
11. John McPhee (GB) Kawasaki 31
12. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 29
13. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 23
14. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 18
15. Tarran Mackenzie (GB) Honda 15
16. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 14
17. Adrian Huertas (E) Kawasaki 11
18. Adam Norrodin (MAL) Honda 9
19. Yari Montella (I) Ducati 8
20. Tom Booth-Amos(GB) Kawasaki 7
21. Andrea Mantovani (I) Yamaha 6
22. Harry Truelove (GB) Triumph 5
23. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 12.12., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 12.12., 11:00, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 12.12., 11:55, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 12.12., 12:20, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 15:05, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Do. 12.12., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 12.12., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 21:20, Motorvision TV
    Rally
  • Do. 12.12., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1212054515 | 5