KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Wie Markus Reiterberger die Pole-Position verspielte

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger in Portimao

Markus Reiterberger in Portimao

EM-Leader Markus Reiterberger wird das Superstock-Rennen in Portimao mit seiner BMW S1000RR von Startplatz 2 in Angriff nehmen. Am Sonntag kann er vorzeitig den Titel einfahren.

Das Qualifying der Superstock-1000-EM in Portimao gipfelte in einem Kampf Markus Reiterberger (alpha Racing Van Zon BMW) gegen Federico Sandi auf seiner Ducati 1199 Panigale, welchen der Italiener um 0,116 sec für sich entschied.

«Sandi war einfach besser, er ist schon das ganze Wochenende brutal stark», zollte Reiti dem Polesetter Respekt. «Ich fühle mich seit heute auf dem Motorrad wieder besser, wir haben im Quali einen guten Schritt gemacht. Leider habe ich keine perfekte schnelle Runde hingebracht, ich machte zwei Kleinigkeiten falsch. Deshalb habe ich das Zehntel hergeschenkt. Die Pole lag drin, aber jetzt ist es halt der zweite Startplatz. Wenn wir am Sonntag noch mal einen kleinen Schritt machen, dann sind wir dabei.»

+Gewinnt Reiterberger am Sonntag das Rennen und wird sein härtester Widersacher Maximilian Scheib (Aprilia) Vierter oder schlechter, dann ist der Obinger bereits vor dem Finale in Magny-Cours am letzten September-Wochenende Europameister.

Ein Spaziergang wird das keiner. «Sandi fährt konstant schnelle Runden», ist Reiti bewusst. «Er wird eine harte Nuss. In den letzten Rennen ist er zum Ende hin immer etwas eingegangen, das darf uns halt nicht passieren. Dann kann ich gewinnen.»

Und wie schätzt du Scheib ein? «Der scheint weiter weg zu sein von den Top-3», grübelte das BMW-Ass im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das sagt aber gar nichts aus, das war in Brünn und in Misano schon so und auf einmal war er im Rennen Zweiter und hat mich unter Druck gesetzt. Den darf man nicht abschreiben. Für mich war die Strecke in Portimao immer schwierig. Ich hatte 2011 und 2012 in der Stock-Klasse keine guten Ergebnisse und auch mit Althea war ich damals beim Testen weit hinten. Die Strecke macht Spaß und ist schnell – aber sie ist extrem schwierig. Unsere normale Abstimmung ist für diese Strecke nicht geeignet. Wir haben einiges am Stoßdämpfer gemacht und die Geometrie verändert, wir haben aber immer noch nicht die perfekte Übersetzung. Das ist ein Kompromiss zwischen Radstand, Traktion und Übersetzung.»

Weil es nicht erlaubt ist die Getriebeübersetzung zu verändern, muss alles über die Endübersetzung gemacht werden. «Da musst du schauen, dass die Drehzahlen für die jeweiligen Gänge passen», erklärte Reiti. «Ich habe schon andere Gänge und Übersetzungen probiert. Aber entweder hast du vollen Grip und gute Traktion, dann wir das Bike instabil und neigt zu Wheelies. Oder du hast weniger Traktion und das Bike ist ruhiger. Das Perfekte haben wir noch nicht gefunden.»

Neben Sandi und Reiterberger startet am Sonntag Roberto Tamburini aus der ersten Reihe. Reihe 2 bilden Scheib, Florian Marino und Luca Salvadori. Reitis Teamkollege Jan Bühn muss von Startplatz 11 losfahren.

Das Rennen wird am Sonntag um 12.45 Uhr MESZ live auf der Website von ServusTV übertragen.

 

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