Reiterberger: «Brauchen nur noch guten MotoGP-Fahrer»

Von Ivo Schützbach
Zur Halbzeit der Superstock-1000-EM liegt BMW-Hoffnung Markus Reiterberger mit zehn Punkten voraus. SPEEDWEEK.com erklärte der Bayer aus dem Team alpha Racing Van Zon, weshalb er dieses Jahr so erfolgreich ist.

Nach Jerez 2017, Assen und Aragón eroberte Markus Reiterberger auch in Donington Park am vergangenen Sonntag neben der Pole-Position den Sieg und fuhr die schnellste Rennrunde. Nach vier von acht Rennen der Superstock-Europameisterschaft liegt er zehn Punkte vor BMW-Markenkollege Roberto Tamburini und 21 vor Aprilia-Ass Maximilian Scheib.

SPEEDWEEK.com sprach mit Reiti nach seinem dritten Saisonsieg in England über die Hintergründe des Erfolgs.

Markus, wie kriegt ihr es hin, dass du deine Zeiten über die gesamte Distanz fahren kannst, und deine Gegner gegen Rennende massiv abbauen?

Wir haben ein gutes Setting gefunden. Am Freitag fahren wir nur mit einem Satz Reifen, den Hinterreifen fahre ich runter, bis kein Profil mehr drauf ist. Wenn ich dann noch schnell bin, dann wissen wir, dass es passt. Wir stimmen das Motorrad permanent mit gebrauchten Reifen ab. Ich versuche auch immer, mit den gebrauchten Reifen ans Limit zu gehen. Dann stellen wir die Traktionskontrolle darauf ein und machen vielleicht noch ein extra Mapping.

Wir haben für den Hinterreifen auch ein gutes Setting vom Stoßdämpfer her. In Donington hatte ich auch keinen einzigen Vorderradrutscher, das war perfekt.

In Imola war unsere Abstimmung falsch, da hat es den Hinterreifen kaputt gemacht.

Dein Erfolg ist eine Mischung aus eurer guten Basis, der Arbeitsweise des Teams alpha Racing Van Zon von Werner Daemen, der Erfahrung, die ihr mit der BMW habt, und deinen sehr guten Leistungen?

So kann man das kurz zusammenfassen.

Die Reifen haben wirklich guten Grip, dafür, dass das normale Straßenreifen sind. Mit ihnen kann man auch brutal gut driften, so wie es der Scheib zum Beispiel macht. Ein durchdrehendes Hinterrad bringt aber keinen Vorschub. Deshalb muss man extrem viel mit der Traktionskontrolle machen, das haben wir in der IDM mit Slicks wenig bis gar nicht gemacht. Damit haben wir viel gearbeitet, ich stelle sie während des Rennens auch nach, damit der Hinterreifen nicht so viel durchdreht.

Als ich nach deiner Pole-Position in Donington getitelt habe «Auf Niederlagen folgen Triumphe» hat ein Leser kommentiert, dass der fünfte Platz von Imola doch keine Niederlage wäre. Wie beurteilst du das?

Das war ein schlechtes Ergebnis, da kann man schon von einer Niederlage reden. Fünfter Platz – wir sind von einem Sieg ausgegangen. Zu Halbzeit wusste ich, dass ich gewinnen kann. Dann habe ich Fehler gemacht und bin dreimal fast gestürzt. Wir haben zwar alles gegeben, aber das war trotzdem eine Niederlage.

Dir gelang im fünften Rennen in Folge zum vierten Mal das Triple aus Pole-Position, schnellster Rennrunde und Sieg. Gehst du die Rennen inzwischen so an, dass du dir das Triple vornimmst?

Das Rennen in Jerez Ende letztes Jahr war nicht so geplant, das hätte keiner gedacht, dass es dort so läuft. In Aragón, Assen und Donington wusste ich, dass ich mit meiner guten Pace nur konstant bis zum Schluss fahren muss. Nach der Pole in den drei Rennen war das der Plan, und er ging jedes Mal auf. In Imola war das auch der Plan, dort ging er aber halt nicht auf.

So etwas ist auch schwierig zu planen. Aber wenn man nach dem Warm-up am Sonntagmorgen ein gutes Gefühl und die Pace hat, dann lässt man das Motorrad so. Wenn die anderen dann nicht gerade einen Riesenschritt machen, dann kann ich das Rennen durchfahren und habe am Ende einen guten Vorsprung.

In Donington kamen wir zum zweiten Mal in diesem Jahr in den Genuss von zwei deutschen Siegern. In Assen du und Luca Grünwald, in Donington du und Sandro Cortese. Im WM-Paddock ist das eine Seltenheit.

Ja, das war bärig. Es ist gut, dass wir viele deutsche Fahrer haben, die vorne fahren. Jetzt brauchen wir nur noch einen in der MotoGP-WM, in Moto2 und Moto3 sind wir auch gut dabei. Es ist schön, wenn in jeder Klasse Deutsche vorne fahren.

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