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SMR Superstock 1000 Most: Vorteil Saiger

Von Andreas Gemeinhardt
Horst Saiger

Horst Saiger

In Most stellte Horst Saiger seine Qualitäten einmal mehr unter Beweis. Er liess sich auf keine Scharmützel ein und gewann zwei Mal vor Marc Wildisen und Chris Burri.

Stark ausgedünnt trat das Feld der Superstock 1000 in Most an. Vier der schnellen Fahrer fehlten. Peter Hiltbrunner hatte seine BMW in Dijon komplett zerstört, die Mittel zum Neuaufbau eines Bikes fehlen leider. SMR-Urgestein Christian Künzi musste wegen einer langwierigen Handverletzung passen, eine Operation und damit das vorzeitige Saisonende sind offenbar kaum zu umgehen. Der in Genf lebende Türke Orhan Yakut hatte sich mit Brüchen an beiden Füssen abgemeldet. Jacques Schmid wechselte aufgrund der Chancenlosigkeit mit seiner betagten Yamaha R1 in die Moto1-Klasse.

Während SMR-Leader Horst Saiger gut vom Start zum ersten Rennen wegkam und sich hinter Lorenz Sennhauser auf dem zweiten Platz einreihte, musste Marc Wildisen mit einem aufsteigenden Vorderrad das Gas zumachen und verlor einige Plätze. Es dauerte vier Runden, bis sich Wildisen auf den zweiten Rang vorgekämpft hatte. Saiger, Wildisen und der erneut stark fahrende Chris Burri überholten Sennhauser und zogen davon. Burri fiel erst kurz vor Schluss etwas zurück.

Wildisen versuchte alles, um an Saiger vorbeizukommen. Doch zum Schlussangriff in der letzten Runde kam es nicht, weil an zwei möglichen Überholstellen gelbe Fahnen geschwenkt wurden. «Kann man nichts machen», knirschte Wildisen enttäuscht. «Aber Saigers Kawasaki geht an den Kurvenausgängen wie eine Rakete, ich verliere immer zehn Meter.» Sieger Saiger konterte: «Ich habe zu Beginn absichtlich nicht zu viel Tempo gemacht. Denn ich wusste, dass ich mit den Reifen vorsichtig umgehen musste, zumal ich mit wenig Luftdruck unterwegs war.»

Lorenz Sennhauser wurde trotz anfänglicher Führung nur Vierter: «Nach dem Topstart habe ich rasch gemerkt, dass wir uns bei der Dämpfungsabstimmung geirrt hatten. Ich verlor deswegen pro Runde fast eine halbe Sekunde auf das Top-Trio. Morgen machen wir das besser. Aber ich freue mich auch für meinen Teamkollegen Chris Burri, dass er jetzt permanent ganz nahe an der Spitze dran ist. Den Podestplatz hat er sich nach dem Pech von Dijon wirklich verdient.»

Turbulent verlief die Startphase des zweiten Rennens. Lorenz Sennhauser kam am besten weg, flog aber bereits am Ende der ersten Runde per Highsider spektakulär aus dem Sattel. Der an dritter Stelle folgende Marc Wildisen hatte Glück: «Ich musste voll in die Bremsen, um irgendwie durchzukommen. Vor lauter Aufregung habe ich mich am Ende der Zielgeraden verbremst und musste in den Notausgang, konnte aber die Führung noch halten.» Sennhauser blieb beim Crash unverletzt: «Ich nehme das Positive mit. Wir haben endlich die Lösung für unsere Probleme gefunden, die Geometrie und die Dämpfung funktionieren jetzt sehr gut. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich in Hockenheim und Brünn wieder vorn an der Spitze mithalten kann.»

Saiger blieb bei dem ganzen Durcheinander cool. «In der ersten Runde war ich vorsichtig. Da haben mich ein paar Kollegen ausgebremst, ich war nur Vierter und kam deshalb ungeschoren durch beim Sturz von Sennhauser. Dennoch hatte auch ich dabei Glück gehabt. Danach habe ich am Kabel gezogen und die Lücke zum führenden Wildisen in einer Runde zugemacht. Als ich vorbei war, habe ich richtig Gas gegeben. Erst als ich rund vier Sekunden Vorsprung hatte, habe ich den Rhythmus gedrosselt und das Rennen kontrolliert. Ich habe hier das Maximum an Punkten geholt und kann jetzt beruhigt zum Finale der Langstrecken-WM nach Le Mans reisen. Aber ganz klar: Entschieden wird die Meisterschaft erst beim Finale in Brünn!» Quelle: www.swiss-moto-racing.ch.

SMR Superstock 1000 Autodrom Most – Ergebnis Lauf 1
1. Horst Saiger (LIE/Kawasaki) - 12 Runden in 19:53,623 Minuten, 2. Marc Wildisen (CH/BMW) +1,291 Sekunden, 3. Chris Burri (CH/BMW) +2,766, 4. Lorenz Sennhauser (CH/BMW) +0,6,824, 5. Heinz Neuhaus (CH/Honda) +1:02,968.

SMR Superstock 1000 Autodrom Most – Ergebnis Lauf 2
1. Saiger - 13 Runden in 21:27,100 Minuten, 2. Wildisen +5,191, 3. Burri +12,846, 4. Cédric Golliard (CH/Kawasaki), +49,542, 5. Neuhaus +1:16,068.

SMR Superstock 1000 – Stand nach 10 von 14 Rennen
1. Saiger, 226 Punkte. 2. Wildisen 175. 3. Sennhauser 137. 4. Burri 121. 5. Peter Hiltbrunner (CH/BMW) 92. 6. Golliard 89. 7. Christian Künzi (CH/Kawasaki) 87. 7. Orhan Yakut (TK/Kawasaki) 59. 8. Neuhaus 51. 9. Jaques Schmid (CH/Yamaha) 37. 11. Sergij Grygorovych (UA/BMW) 5. 12. Thomas Pernersdorfer (A/Kawasaki) 4.

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