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SMR Superstock 600: Zweimal Lars Lanfranchi

Von Andreas Gemeinhardt
Lars Lafranchi und Michael Eigenmann

Lars Lafranchi und Michael Eigenmann

Der 21-jährige Yamaha-Pilot Lars Lanfranchi gewann in Brünn beide Rennen der SMR Superstock 600.

Bereits im Training lief nicht alles nach Plan für den Vorjahresmeister und Titelfavorit Pascal Nadalet. Im gewaltigen 43 Fahrer starken Feld, inklusive der CEMC, der Dänischen Meisterschaft und der deutschen Rundstrecken-Challenge, lag er nur auf dem zehnten Rang. Vor ihm lagen nicht weniger als drei weitere Schweizer Piloten.

Schnellster Schweizer Superstock-600-Mann war Lars Lanfranchi, vier Zehntelsekunden dahinter folgte Newcomer Jasha Huber, weitere vier Zehntel dahinter Michael Eigenmann, dann erst Nadalet, Bryan Leu, Robin Schwarz und Jeremy Ayer. «Ich weiss, dass ich dieses Jahr starke Gegner habe», gab sich Meister Nadalet realistisch. «So einen einfachen Durchmarsch wie 2012 wird es dieses Jahr ganz sicher nicht geben.»

Nadalet sollte recht behalten. Denn bereits wenige Kurven nach dem Start musste das Rennen abgebrochen werden, weil der Schweizer mit dem Deutschen Georg Fröhlich zusammengeprallt war und kurze Zeit bewusstlos im Kies lag. Nadalet abgesehen von Prellungen und Schürfungen unverletzt, klagte jedoch über Kopfschmerzen; Fröhlich brach sich ein Handgelenk. An eine Teilnahme im neu gestarteten Rennen war für Nadalet nicht zu danken, zumal auch die Kawasaki zuerst wieder hergerichtet werden musste.

Nach dem Re-Start setzten sich der Tscheche Michel Prasek und die beiden Polen Marek Szopek und Sebastian Zielinsky rasch vorne ab. Dahinter bildete eine grössere Gruppe, in der auch Lars Lanfranchi, Jasha Huber und Michael Eigenmann mitstritten. In einer weiteren Verfolgergruppe bekämpften sich Bryan Leu, Jeremy Ayer und Robin Schwarz. Ab Rennmitte setzte sich Lafranchi von seinen Verfolgern ab und gewann sein erstes Rennen in der Klasse Superstock 600! Auf dem zweiten Platz kam Jasha Huber in das Ziel, Michael Eigenmann wurde Dritter.

Der im ersten Lauf gestürzte Nadalet trat zwar zum zweiten Rennen an, konnte aber nie in den Spitzenkampf eingreifen. «Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder fahren konnte», sagte der zweifache Schweizer Meister nach dem Rennen. «In der ersten Runde liess ich es verständlicherweise etwas zögerlich angehen. Bis sich alles sortiert hatte, war vorne der Zug bereits abgefahren. Ich war froh, als es vorbei war, denn ich habe ziemlich heftige Kopfschmerzen und muss mich erst einmal kurz hinlegen.»

Vorne preschten erneut der Tscheche Michel Prasek und die beiden Polen Marek Szopek und Sebastian Zielinsky auf und davon. Dahinter stritten Lars Lanfranchi und Michael Eigenmann das ganze Rennen lang um Platz 1 in der Schweizer Wertung. «Ein megageiles Rennen war das, auf dem letzten Drücker», jubelte Lanfranchi. «Zuerst war Michael vorne und ein Tscheche fuhr noch dazwischen. Ich musste unbedingt an dem vorbei, wenn ich an Michael dranbleiben wollte. Das ist mir glücklicherweise rasch gelungen. In der letzten Runde war ich vorne und bin Kampflinie gefahren. In der letzten Kurve bin noch beinahe über die Streckenbegrenzung gerattert, als ich einen Angriff von Eigenmann abwehren wollte.»

Doch Eigenmann hatte schon zwei Kurven vorher einen kleinen Verbremser gehabt und steckte zurück. «Da war ich dann zu weit weg, um nochmals anzugreifen. Aber endlich hatte ich den richtigen Reifen und auch einen guten Start erwischt. Ich wusste, dass ich in den letzten Kurven vielleicht etwas schneller war und plante einen Angriff, aber es habe es dann zuvor bereits vermasselt. Macht nichts, es war ein Superkampf, und die vielen starken Ausländer machen das Ganze zusätzlich interessant.»

Drittbester Schweizer war erneut Jasha Huber, der aber im Ziel alles andere als zufrieden wirkte. «Ich habe den Start verpennt und wurde danach logischerweise aufgehalten. Ich musste die Topgruppe, in der ich eigentlich mitfahren wollte, ziehen lassen.» Bryan Leu wurde Fünfter hinter Nadalet. «In Runde 4 hatte ich einen gewaltigen Highsider, ich bin um ein Haar böse abgeflogen. Da habe ich zurückgeschraubt. Ich wollte das Weekend sturzfrei beenden.»
Quelle: www.swiss-moto-racing.ch

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