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Berg-EM Boecourt: David distanziert Gammer

Von Rolf Lüthi
Die Berg-EM im schweizerischen Boecourt ist nicht nur ein Motorradrennen. Es ist ein Dorffest mit Helden und Motoren. Auch ein heftiges Gewitter konnte die enthusiastische Stimmung nicht trüben.

Zwar findet in der Schweiz eine ganze Anzahl Bergrennen für mehr oder minder historische Rennmotorräder statt, doch nur noch am Rennen im jusassischen Dörfchen Boecourt fahren mehrere Motorradklassen nicht auf Gleichmässigkeit, sondern auf Bestzeit. Am Wochenende vom 6. und 7. Juli war es wieder so weit, die Fahrer der Berg-Europameisterschaft wie auch der Schweizer Berg-Meisterschaft schossen die 3 km lange Bergstrasse von Boecourt nach La Caquerelle hoch, wobei die lange Gerade nach dem Start mit vier Schikanen entschärft ist, ansonsten die Superbikes wohl mit gegen 300 km/h daherkommen würden.

Diese Rennen könnten ohne den Enthusiasmus des ganzen Dorfes Boecourt, ohne das unermüdliche Moto Racing Team Boecourt und ohne die Startgelder der stattlichen Starterfelder verschiedener Oldtimerklassen, die auf Gleichmässigkeit fahren, nicht durchgeführt werden. Insgesamt waren gegen 150 Fahrer am Start. Seit 2013 gibt es wieder eine Bergrenn-Europameisterschaft mit Rennen in Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz.

Das Rennprogramm vom Samstag musste reduziert werden, weil kurz vor Mittag ein heftiges Gewitter niederging und die Strecke danach mit einem Reinigungsfahrzeug wieder hergerichtet werden musste. Die EM- und SM-Fahrer konnten deshalb nicht alle vorgesehenen Trainingsläufe fahren, das Rennprogramm der EM wurde aber nicht beeinträchtigt. Beide Rennläufe vom Sonntagnachmittag fanden bei perfekten Bedingungen statt.

Man kann die Feststellung nicht vermeiden, dass die EM-Fahrerfelder schon sehr klein sind. Der Vorgabe des Chefredaktors dieses Online-Magazins, die ersten fünf jeder Klasse zu vermelden, kann der Reporter in der Klasse Supermoto nicht nachkommen, weil nur drei Fahrer am Start waren. In der Klasse Supersport werden durch diese Vorgabe alle gewerteten Fahrer erwähnt.

Am härtesten umkämpft ist die Klasse Superbike, wo sich Titelverteidiger Wolfgang Gammer und Jean-Luc David, Europameister 2015, um den Sieg duellierten. «Dass Trainingsläufe gestrichen wurden, ist ein Nachteil für mich», sagte David vor dem Start. «Ich brauche immer mehrere Bergfahrten, um richtig in Schwing zu kommen.» Doch in den beiden Rennläufen nahm der in der Schweiz wohnhafte Franzose seinem Verfolger aus Österreich beide Male mehr als eine Sekunde ab und fuhr mit 1:19,69 auch die Tagesbestzeit aller Klassen.

Resultate Berg EM Boecourt Samstag 6. Juli 2019

250 GP, 1. Lauf
1. Guido Testoni, I, Honda
2. Rolf Haller, CH, Yamaha
3. Mathias Seiler, CH, SRE
4. Stefano Leone, I, Aprilia
5. Marco Vigilucci, I, Aprilia
2. Lauf:
1. Bernard Depierreux, B, Yamaha
2. Guido Testoni, I, Honda
3. Haller
4. Seiler
5. Leone
EM-Stand (nach 8 von 12 Läufen)
1. Testoni, 195 Punkte; 2. Depierreux, 141; 3. Haller, 112; 4. Vigilucci, 94; 5. Leone, 79.

Supersport, 1. Lauf
1. Mauro Poncini, CH, Yamaha
2. Uwe Rademacher, D, Yamaha
3. Salvatore Sallustro, I, Kawasaki
4. Julien Purro, CH, Honda
5. Simona Zaccardi, I, Honda
2. Lauf:
1. Ponchini
2. Rademacher
3. Sallustro
4. Purro
5. Zaccardi
EM-Stand:
1. Rademacher, 133; 2. Poncini, 110; 3. Neuner, 100; 4. Gilardi, 94; 5. Sallustro, 88.

Supermoto, 1. Lauf
1. Alexander Ponzellini, I, Yamaha
2. Philippe Bongard, CH, Yamaha
3. Stefano Leone, I, Husqvarna
2. Lauf:
1. Ponzellini
2. Bongard
3. Leone
EM-Stand:
1. Ponzelini 149; 2. Bongard und Frauenschuh, je 100. 4. Leone, 98; 5. Neumüller, 80.

Superbike, 1. Lauf
1. Jean-Luc David, F, Kawasaki
2. Wolfgang Gammer, A, BMW
3. Romain Claez-Savoyn, F, BMW
4. Uwe Rademacher, D, Yamaha
5. Frederic Bongard, CH, Ducati
2. Lauf:
1. David
2. Gammer
3. Rademacher
4. Salvatore Sallustro, I, Yamaha
5. Bongard
EM-Stand:
1. David, 174; 2. Gammer, 134; 3. Cleaz-Savoyn, 107; 4. Rademacher, 93; 5. Andreas Gangl, A, Suzuki, 81.

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