Werner Haas-Präsentation im Technik Museum Speyer

Von Andreas Gemeinhardt
Werner Haas - Der erste Weltmeister im gesamtdeutschen Sportbund

Werner Haas - Der erste Weltmeister im gesamtdeutschen Sportbund

Mit einer Bild- und Videopräsentation erinnert das Technik Museum Speyer bis April 2014 an Weltmeister Werner Haas.

Werner Haas errang 1953 als erster Sportler im gesamtdeutschen Sportbund den Weltmeister-Titel im Motorrad-Rennsport. Seine beiden Weltmeistermaschinen, die Audi Tradition zur Verfügung stellt, sind in der Präsentation zu sehen, sowie eine informative Darstellung der Firma NSU, die als tragende Säule der deutschen Industrie auch den Motorsport über Generationen nachhaltig prägte. 

Werner Haas wird am 30. Mai 1927 als Sohn eines Postbeamten in Augsburg geboren. Er absolviert eine Lehre zum Kfz-Mechaniker und findet eine erste Stelle als Lkw-Fahrer, doch dem Techniker in ihm genügt diese fade Arbeit nicht. Auf abenteuerlichen Wegen besorgt er sich 1949 eine 500er NSU «Super Sport», die er selbst zur Rennmaschine umbaut. Schon bei den ersten Rennen zeigt sich sein Talent. 

Daraus resultiert sein Wunsch Rennfahrer zu werden. Das Schicksal spielt am 19. Juli 1952 auf der Solitude auch mit, denn NSU-Renn¬leiter Gustav Germer engagiert ihn als Ersatzfahrer für den verunglückten Roberto Colombo. Dieses Traumangebot münzt Werner Haas am nächsten Tag in einen triumphalen Sieg um. In jedem weiteren Rennen der laufenden Saison bewies Haas sein Ausnahmetalent. So auch beim letzten Rennen in Monza, bei dem er sich nur um eine Reifenbreite der Moto Guzzi von Lorenzetti geschlagen geben musste. In der Saison 1953 gelang ihm am Hockenheimring sein bis dahin größter Sieg, indem er Weltmeister Lorenzetti auf Moto Guzzi besiegte. Auf der Isle of Man wurde er zum «Rookie of the Year» geadelt und belegte als Neuling sowohl in der 125ccm-, als auch 250ccm-Klasse den zweiten Rang. 

Die Titelentscheidung beider Klassen wurde am Ende dieser Saison in Monza ausgetragen. Haas musste in der Viertelliterklasse einen Sieg einfahren, um den Titel zu erobern. Doch zur Hälfte des Laufes lag er hoffnungslos im Mittelfeld und konnte sich hier nur mühsam halten. Ein Wetterumschwung bescherte plötzlich der kleinen Rennfox eine bessere Motorenbefüllung. Die Bestückung am Vergaser passte nun wesentlich besser zu einer saustoffreicheren Luft. Haas holte plötzlich auf und schob sich immer weiter nach vorn, bis er die Spitze des Feldes erreicht hatte. Auf den letzten 30 Metern konnte er aus dem Windschatten Ubbialis ausbrechen, um ihn im Ziel um eine Maschinenlänge zu schlagen. Werner Haas war Weltmeister! 

Zwei Stunden später ging es in der 250er Klasse um den Weltmeistertitel. Rundenlang duellierte er sich wie so oft mit seinem Erzrivalen Lorenzetti, der diesen Lauf zwar gewinnen konnte, doch der zweite Platz genügte Werner Haas zu seinem zweiten Weltmeistertitel. Eine bis auf den heutigen Tag nicht überbotene Leistung, dass ein Deutscher Fahrer innerhalb von drei Stunden zwei Weltmeistertitel eroberte. Es sind sogar drei Weltmeistertitel, denn NSU war nun auch Markenweltmeister in der Viertelliter-Klasse. 

Die deutsche Sportpresse wählte 1953 mit überwältigender Mehrheit Werner Haas zum Sportler des Jahres. Wie vorprogrammiert setzten Haas und NSU die Siegesserie 1954 fort. In der 250er Klasse konnte er seinen Titel souverän verteidigen. Die Bilanz dieser zweieinhalb Jahre Erfolgsstory sind drei Weltmeister und vier Deutsche Meistertitel. Am 1. Februar 1954 überreichte ihm Bundespräsident Theodor Heuss in Bonn den silbernen Lorbeer. Am 13. November 1956 verunglückt der erst 29-jährige Werner Haas tödlich mit einem Sportflugzeug. 

Weitere Informationen zur Präsentation «60 Jahre Werner Haas - Der erste Weltmeister nach 1945 im gesamtdeutschen Sportbund» finden Sie unter speyer.technik-museum.de.

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