Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ein Franzose zeigte es den Schweizern

Von Karl Senti
Sylvain Bidart bleibt seinem Team treu

Sylvain Bidart bleibt seinem Team treu

Nach 2010 wurde der Franzose Sylvain Bidart (27) diese Saison zum zweiten Mal Schweizer Supermoto-Champion.

Welches war dein wichtigstes Rennen 2012?
Roggwil war eine grosse Herausforderung, Philippe Dupasquier hat mich mächtig unter Druck gesetzt. Die Piste ist echt gut angelegt, leider kann man nicht permanent darauf fahren. Vor allem die Zwei- und Dreifachsprünge haben einige Piloten unterschätzt.

Dein stärkster Gegner?
Philippe Dupasquier und Marcel Götz sind beides sehr erfahrene Piloten, die jederzeit auch den internationalen Rhythmus mitgehen können. Philippe ist offroad stärker und Marcel auf dem Asphalt, also muss ich mich immer auf beide konzentrieren. Das ist nicht einfach. Ich geniesse es, wenn ich gefordert werde und nicht einfach vorne wegfahren kann. So bleibt die Konzentration hoch, und die Erfolge sind wertvoller.

Bleibst du bei deinem Team?
Das Team bleibt für 2013 so bestehen. Wir sind eine kleine, aber eingeschworene Truppe und können uns in jeder Situation aufeinander verlassen. Wir sind praktisch jedes Wochenende irgendwo in Europa unterwegs, da muss die Chemie stimmen. Sonst hast du keine Chance auf Erfolg.

Honda bleibst du auch treu?
Honda Frankreich steht voll hinter mir, ich habe absolut nichts zu klagen. Schön wäre, wenn ich von Honda Schweiz für die Schweizer Meisterschaft Unterstützung bekommen könnte.

Erzähl uns etwas über deinen Trainingsaufwand: Wo kannst du trainieren?
Zuhause in Pau habe ich eine eigene Motocross-Strecke, auf der ich unbeschränkt fahren kann. Wenn ich auf Asphalt trainieren will, fahre ich über die Pyrenäen nach Alcañiz oder Zuerra. Ich fahre zudem viel Fahrrad.

Bevorzugst du Offroad oder Asphalt?
Da ich viel und oft auf meiner Heimstrecke fahre, habe ich es auf losem Untergrund ziemlich im Griff. Ich glaube, wenn man im Offroad fit ist, macht das die anderen Aufgaben leichter. Es ist auch sehr wichtig, dass man das Gleichgewicht und das Gefühl für das Bike entwickelt und jederzeit versteht, was auf einen zukommt. Routine ist sehr wichtig, aber man muss immer konzentriert arbeiten.

Deine Stärken?
Ein konstanter Fahrstil mit wenig Fehlern, viel Selbstvertrauen und ein guter überblick im Rennen.

Schwächen?
Wenn trotz meiner Routine etwas nicht gut funktioniert, ist es für mich schwierig, die Nerven zu behalten und mich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Welcher Pilot ist dir 2012 am meisten aufgefallen?
Marc-Rainer Schmidt. Er hat unheimlich grosse Eier, wie wir sagen, wenn ein Pilot sehr viel Mut hat. In Roggwil bin ich echt erstaunt gewesen, als er versuchte, den Dreifach- Sprung direkt zu nehmen und es ihm auch gelang. Ein solches Risiko gehe ich nicht mehr ein. Es kann auch komplett in die Hose gehen. Wenn du um eine Meisterschaft fährst, fragt dich niemand, wie du den Dreifach-Sprung gemeistert hast. Bei diesem verrückten Jungen ist man als Gegner nie sicher, was er macht. Darüber musst du dir im Klaren sein.

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