Jakob Rosenthaler auf Anhieb in der Spitzengruppe

Jakob Rosenthaler
Für Rosenthaler war der Freitag auf dem Autodrom Most nicht der erste Einsatz mit der KTM RC390R des Teams aus dem sächsischen Bischofswerda. Ein Test in der Woche vor Le Mans auf gleicher Rennstrecke war die erste Gelegenheit für beide Seiten, sich kennenzulernen. Im freien Training sorgte Rosenthaler allerdings für Aufsehen, als er die Session auf einem starken dritten Platz beendete.
«Das war eine kleine Überraschung für mich», sagte Rosenthaler, der in der Superpole sogar vor seinem Teamkollegen Jeffrey Buis blieb. «Es hat am Morgen überhaupt nicht gut angefangen, es hat sich überhaupt nicht gut angefühlt. Vor allem die Umstellung von der Moto3-Maschine war sehr spürbar und die Bedingungen waren generell sehr schlecht. Erst kurz vor dem Start trocknete es richtig ab. Aber nach etwa 10 Minuten waren meine Zweifel verflogen.»
«Ich fand einen besseren Rhythmus und wurde Runde für Runde schneller», fuhr er fort. «Irgendwann sah ich P7 auf meiner Boxentafel. Ich dachte also, es würde ganz gut laufen. Am Ende gelang es mir, zu einer guten Gruppe aufzuschließen, weshalb die letzten drei Runden richtig gut waren. Vor allem meine letzte Runde, die ich perfekt erwischt habe und in den wichtigsten Passagen den Windschatten nutzen konnte. Ich hatte auch gute Überholmanöver, dank derer ich nicht stecken geblieben bin. Ich hätte nie gedacht, dass ich bei meinem ersten offiziellen Training in dieser Kategorie auf Platz 3 landen würde.»
Die starke Leistung machte Rosenthaler Appetit auf mehr. «Das war natürlich sehr motivierend für die Superpole, auch wenn ich mir bewusst war, den Ball flach zu halten, denn an einem Rennwochenende kann sich die Situation in jeder Session schnell ändern. So war es auch, als es am Nachmittag zunächst weniger gut lief. Zusammen mit Jeffrey haben wir es zu zweit versucht. Es wurde aber schnell klar, dass es wegen des starken Windes ein Kampf gegen Windmühlen war und der Windschatten auf der Start-Ziel-Geraden ein wichtiges Detail war. Ohne diesen war schnell eine gute halbe Sekunde verloren.»
Rosenthaler weiter: «Nach der roten Flagge war es gut, dass ich mit der Gruppe zurück auf die Strecke gefahren bin. Allerdings waren die Spielchen im Qualifying ziemlich ärgerlich, und auch anders als in der Moto3. Meiner Meinung nach sind sie hier viel unüberlegter. Es kam oft vor, dass ein Fahrer vor mir plötzlich das Gas zudrehte, ohne einen Plan zu haben. Im Grunde war es wie ein Slalomrennen, ich fuhr zickzack an den Jungs vorbei. Vor allem im letzten Sektor. In der letzten Runde wollte ich in dieses Spiel einsteigen. Aber es hat nichts gebracht, weil die Leute in die Motorräder der anderen gekracht sind.»
Letztendlich freute sich der KTM-Pilot über den neunten Startplatz. «Mein Startplatz in der dritten Reihe ist auf jeden Fall ein gelungenes Debüt für mich. Ich denke, man kann auch in den Rennen etwas erwarten, auch wenn ich, wie gesagt, mit beiden Beinen auf dem Boden bleibe. Aber die Superpole hat mir gezeigt, dass keiner meiner Gegner etwas anders macht oder wesentlich schneller wäre. Natürlich ist ein Rennen immer eine andere Geschichte und es wird auch für mich eine neue Erfahrung sein. Es wird sicherlich hektischer sein als ein Moto3-Rennen, weil die Gruppe viel größer ist und es auf Windschattenspiele ankommt. Außerdem ist die Distanz mit nur 12 Runden sehr kurz. Das bedeutet, dass man vom Start weg an der Spitze sein muss, sonst ist das Rennen vorbei. Es gibt keine Taktik, nur Vollgas, wenn die Startampel ausgeht! Ich lasse das Rennen auf mich zukommen, und wenn sich herausstellt, dass es mich an die Spitze drängt, dann nehme ich es an. Umgekehrt habe ich am Sonntag eine zweite Chance.»
Zeiten Supersport-300-WM 2025, Most, Superpole: | ||||
Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit | Diff |
1. | Humberto Maier (BRA ) | Yamaha | 1:46,325 min | |
2. | David Salvador (E) | Kawasaki | 1:46,347 | + 0,022 sec |
3. | Julio Garcia (E) | Kawasaki | 1:46,418 | + 0,093 |
4. | Daniel Mogeda (E) | Kawasaki | 1:46,564 | + 0,239 |
5. | Marco Gaggi (I) | Yamaha | 1:46,567 | + 0,242 |
6. | Benat Fernandez (E) | Kove | 1:46,591 | + 0,266 |
7. | Carter Thompson (AUS ) | Kawasaki | 1:46,599 | + 0,274 |
8. | Petr Svoboda (CZ) | Kawasaki | 1:46,799 | + 0,474 |
9. | Jakob Rosenthaler (A) | KTM | 1:46,831 | + 0,506 |
10. | Antonio Torres (E) | Kawasaki | 1:46,837 | + 0,512 |
11. | Jeffrey Buis (NL) | KTM | 1:46,843 | + 0,518 |
12. | Elia Bartolini (I) | Yamaha | 1:46,957 | + 0,632 |
13. | Matteo Vannucci (I) | Yamaha | 1:47,098 | + 0,773 |
14. | Juan Risueno (E) | Yamaha | 1:47,263 | + 0,938 |
15. | Jose Osuna (E) | Kawasaki | 1:47,648 | + 1,323 |
16. | Felix Mulya (RI) | Yamaha | 1:47,805 | + 1,480 |
17. | Roberto Fernandez (E) | Kawasaki | 1:47,851 | + 1,526 |
18. | Kevin Sabatucci (I) | Kawasaki | 1:47,860 | + 1,535 |
19. | Mirko Gennai (I) | Kawasaki | 1:47,870 | + 1,545 |
20. | Kevin Fontainha (BRA ) | Yamaha | 1:47,875 | + 1,550 |
21. | Gianmaria Ibidi (I) | Yamaha | 1:47,968 | + 1,643 |
22. | Filip Novotny (CZ) | Kawasaki | 1:47,979 | + 1,654 |
23. | Marc Vich (E) | Yamaha | 1:47,996 | + 1,671 |
24. | Emanuele Cazzaniga (I) | Yamaha | 1:48,001 | + 1,676 |
25. | Emiliano Ercolani (I) | Kawasaki | 1:48,076 | + 1,751 |
26. | Unai Calatayud (E) | Yamaha | 1:48,165 | + 1,840 |
27. | Tomas Alonso (P) | Kawasaki | 1:48,374 | + 2,049 |
28. | Gonzalo Sanchez (E) | Yamaha | 1:48,665 | + 2,340 |
29. | Faerozi Toreqottullah (RI) | Yamaha | 1:48,865 | + 2,540 |
30. | Uriel Hidalgo (E) | Kawasaki | 1:49,347 | + 3,022 |