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Jason Anderson (Kawasaki) gewinnt, Trubel um Barcia

Von Thoralf Abgarjan
Das Saisonfinale von Salt Lake City fand ohne den neuen Champion Eli Tomac statt, der wegen einer Knieverletzung pausierte. Malcolm Stewart wurde Dritter der Meisterschaft, Justin Barcia wegen harter Fahrweise bestraft.

Saisonfinale der Supercross-Saison 2022 im Rice Eccles Stadium von Salt Lake City (Utah): Nachdem sich Star Racing Yamaha Pilot Eli Tomac schon letzte Woche in Denver den Supercross-Titel vorzeitig gesichert hatte, war er in Salt Lake City nur noch Zaungast, denn der neue Champion startete bei den letzten Rennen mit einem gerissenen Innenband und wollte kein unnötiges Risiko mehr eingehen. Am Rande der Veranstaltung wurde die Vertragsverlängerung von Eli Tomac verkündet. Der 29-jährige Champion wird also seine Karriere im Team Star Racing Yamaha fortsetzen.

Den Start zum großen Saisonfinale gewann Suzuki-Pilot Justin Bogle, doch Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson stürmte noch in der ersten Runde in den Whoops an Bogle vorbei und übernahm die Spitze. P2 in der Meisterschaft war Anderson natürlich schon vor dem Rennen sicher. Im letzten Rennen des Jahres ging es zwischen Stewart, Barcia und Musquin noch um Platz 3. Während Anderson an der Spitze ungefährdet seine Runden zog und am Ende auch mit 2,3 Sekunden Vorsprung vor HRC-Werksfahrer Chase Sexton gewann, ging es im Kampf um den 3. Tabellenrang heftig zur Sache: Barcia stürmte nach mäßigem Start von P5 aus nach vorne, doch in seinem Schlepptau befand sich Malcolm Stewart (Husqvarna), der sich zuvor gegen Cooper Webb (KTM) durchgesetzt hatte. Von Anfang an attackierte Stewart und ging in Runde 11 in einer Linkskehre innen an Barcia vorbei auf Rang 3. Barcia seinerseits wollte kontern, ging dabei aber über das Limit und krachte Stewart in einer anderen Linkskehre in die Seite. Stewart flog ab, konnte aber das Rennen mit Wut im Bauch fortsetzen. In den folgenden Runden überholte Stewart noch Cooper Webb und Marvin Musquin und kam am Ende sogar noch an Justin Barcia auf Rang 3 heran.

Auf dem Podium standen am Ende des Tages Anderson, Sexton und Barcia. Barcia, der bereits von der AMA wegen wiederholter Härte unter Beobachtung stand, wurde aber wegen seines Manövers mit Punktabzug belegt: Statt 21 Punkte für P3 wurden ihm nur 11 Punkte gutgeschrieben. Stewart hätte P4 unter diesen Umständen auch ohne den Punktabzug für Barcia noch für den 3. Tabellenrang gereicht. Damit fiel die Entscheidung zugunsten Stewarts am Ende nicht am grünen Tisch, sondern auf der Strecke. Durch den Abzug von 10 Punkten fiel Barcia jedoch im letzten Rennen auf P5 zurück und Marvin Musquin beendete die Saison auf Rang 4.

Ergebnis Salt Lake City, 450 ccm:

1. Jason Anderson (USA), Kawasaki
2. Chase Sexton (USA), Honda
3. Justin Barcia (USA), GASGAS – 10 Punkte Abzug
4. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
5. Marvin Musquin (F), KTM
6. Cooper Webb (USA), KTM
7. Justin Brayton (USA), Yamaha
8. Brandon Hartranft (USA), Suzuki
9. Justin Starling (USA), GASGAS
10. Ryan Breece (USA), Yamaha
...
DNS: Eli Tomac (USA), Yamaha
DNS: Dean Wilson (GBR), Husqvarna
DNS: Dylan Ferrandis (F), Yamaha
DNS: Ken Roczen (D), Honda
DNS: Aaron Plessinger (USA), KTM
DNS: Max Anstie (GB), KTM
DNS: Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki
DNS: Joey Savatgy (USA), KTM

Meisterschaftsendstand nach Runde 17:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 359
2. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 350, (-9)
3. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 314, (-45)
4. Marvin Musquin (F), KTM, 305, (-54)
5. Justin Barcia (USA), GASGAS, 302 (-57)
6. Chase Sexton (USA), Honda, 292, (-67)
7. Cooper Webb (USA), KTM, 278, (-81)
8. Brandon Hartranft (USA), Suzuki, 178 (-181)
9. Justin Brayton (USA), Honda, 176, (-183)
10. Dean Wilson (GB), Husqvarna, 152, (-207)
11. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 141, (-218)
12. Ken Roczen (D), Honda, 133, (-226)

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