Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sebastian Witt: «Weiß, wo ich morgen andrücken muss»

Von Helmut Ohner
Sebastian Witt: Erste Manx-Replica beim zweiten Antreten

Sebastian Witt: Erste Manx-Replica beim zweiten Antreten

Für Sebastian Witt ging beim Junior Manx Grand Prix ein Traum in Erfüllung. Der Deutsche Honda-Pilot holte sich bei seinem zweiten Antreten auf der Isle of Man eine der begehrten Manx-Replicas.

Besonders optimistisch ging Sebastian Witt nicht in den Junior Manx Grand Prix. Der Deutsche klagte nach dem Abschlusstraining, bei dem er zwei Runden auf dem über 60 Kilometer langen Snaefell Mountain Course gedreht hatte, über extreme Probleme mit seinem rechten Unterarm. «Nach diesen 120 Kilometern konnte ich kaum meine Gashand kaum öffnen. Wie soll ich das Rennen über vier Runden überstehen?», fragte sich der Honda-Pilot.

Witt holte sich Ratschläge bei seinem Teamkollegen Julian Trummer, der im Juni bei der Lightweight-TT den sensationellen neunten Rang belegt hatte. «Wir haben lange gesprochen und Julian hat mir erklärt, dass ich relaxt an die Sache herangehen soll und auch während des Rennens darauf achten soll, dass ich entspannt bleibe. Ich konnte seine Tipps im Rennen umsetzen.»

Der Leiter des Qualitätsmanagements bei KTM startete mit einer 21:13,755 min verhalten ins Rennen, doch während des Rennverlaufs kam er auf seiner TC-Racing-Honda CBR600R immer besser in Fahrt. In der vierten Runde gelang ihm mit 20:46,613 min (Schnitt 175,351 km/h) seine schnellste Zeit. Nach 1:24:44.524 std überquerte er an der 49. Stelle die Ziellinie.

«Der Rennverlauf war wirklich gut. Ich habe komplett mein Ding durchgezogen und mich nur auf mich konzentriert. Das Team von Michael Charnock hat einen perfekten Job gemacht. Das Bike lief ausgezeichnet und auch der Boxenstopp hat perfekt funktioniert. Kaum war ich beim tanken, gings auch schon wieder los. Unglaublich, wie professionell dieses Team arbeitet.»

«Auf der Mountain Meile hat es zwei schwere Stürze gegeben. Durch die gelben Flaggen habe ich einiges an Zeit verloren. Das beschäftigt einen natürlich, aber ich habe versucht, die Unfälle auszublenden, was mir auch gelungen ist. Bis zum Zielstrich konnte ich mein Tempo hochhalten. Mit dem Gewinn einer Manx-Replica ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen.»

«Dank der wertvollen Tipps von Julian, für die ich mich bei ihm bedanken möchte, hätte ich auch noch locker zwei weitere Runden fahren können. Bei der anschließenden Analyse meiner Sektorzeiten, wo ich morgen beim Senior Manx Grand Prix noch andrücken muss, um mich zu steigern. Das hat mir auch mein Arbeitskollege Shaun Anderson bestätigt, der über viel Erfahrung auf dem Snaefell Mountain Course verfügt.»

Gewonnen wurde das Rennen von James Chawke mit etwas mehr als vier Sekunden Vorsprung auf Dean Osbourne. Den dritten Rang belegte Stephen Parsons, der den Dreifach-Sieg von Kawasaki komplettierte.

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