Julian Trummer: «Vielleicht klappt es ja mit Macau»
Auf das Cookstown 100 muss Julian Trummer verzichten
Für Julian Trummer hätte das Jahr 2020 ein besonderes werden sollen. Nach der Einigung mit dem britischen Team WH Racing wären das North West 200, die Tourist Trophy und der Ulster Grand Prix auf dem Programm gestanden. Weil diese Road-Racing-Highlights samt und sonders Corona-bedingt abgesagt wurden, wollte der Steirer diese Saison unbedingt noch ein Straßenrennen fahren.
Die Organisatoren des Cookstown 100 erwiesen sich als wehrhaft und nahmen ihr Rennen nicht aus dem Rennkalender, sie verschoben die Traditionsveranstaltung trotz zahlreicher Widerstände vom April in den September. Weil seine Entzugserscheinungen mittlerweile überhandgenommen hatten, wollte Trummer in Nordirland erstmals für sein neues Team antreten.
«Die Chance, endlich wieder Rennen zu fahren, nehme ich dankend an. Notfalls gehe ich nach der Rückkehr nach Österreich sogar in Quarantäne», erzählte der 29-Jährige Mitte Juni im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich habe mir bereits einige Onboard-Aufnahmen von Cookstown angesehen. Der Streckenverlauf sieht cool aus. Der Massenstart wird bei dieser Enge ziemlich heftig.»
Umso härter trafen ihn nun die von der britischen Regierung getroffenen Einreisebeschränkungen. Weil in Österreich die Zahlen der an Covid-19 Erkrankten in den letzten Wochen stetig angestiegen sind, müssen sich Österreicher nach ihrer Einreise in Großbritannien in Quarantäne begeben.
«Grundsätzlich würde mich das nicht stören, auch wenn ich dort 14 Tage in einem Hotel zubringen müsste, aber ich habe zuhause zwei Großprojekte am Laufen, die noch im September abgeschlossen werden müssen und ich will meine Kunden nicht deswegen hängen lassen, nur weil ich in Nordirland an einem Lauf zur nationalen Meisterschaft bestreiten möchte.»
Noch hofft Trummer, dass er am Ende des Jahres an der 54. Auflage des Macau Motorcycle Grand Prix teilnehmen kann. «Es würde mich freuen, wenn meine Nennung angenommen wird. Ich habe mein Team auf jeden Fall gefragt, ob sie sich nicht mit den Organisatoren in Verbindung setzen und unsere Chance ausloten können, ob sie mich fahren lassen. Vielleicht klappt es.»