Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Hořice: Jochen Rotter plant Comeback für ein Rennen

Von Helmut Ohner
Wegen Nachwirkungen eines Sturzes in Imatra musste Jochen Rotter seine Karriere beenden. Für das 60-Jahr-Jubiläum des Straßenrennens in Hořice möchte der mehrfache österreichische Staatsmeister ein Comeback wagen.

Nach vier Titeln in der Internationalen Österreichischen Meisterschaft (IOEM) und einem Gesamtsieg in der Alpe Adria International Motorcycle Championship (AAIMC) wendete sich Jochen Rotter seiner heimlichen Liebe, dem Road Racing, zu. Über die International Road Racing Championship (IRRC) wollte er sich langsam an diese Szene herantasten, um als Höhepunkt bei der Tourist Trophy in die Fußstapfen seines mittlerweile verstorbenen Vaters Kurt Mayer zu treten.

2017 stand er in Schleiz zweimal und in Frohburg einmal als Dritter auf dem Siegertreppchen. Die hochklassige Serie beendete der Suzuki-Pilot an der fünften Stelle. Im Jahr darauf stürzte er im ersten Rennen in Imatra und zog sich eine hartnäckige Verletzung zu, die ihn den Rest der Saison Probleme bereiten sollte. In Hořice gelang ihm mit zwei vierten Plätzen zwar noch ein Highlight, doch nach einer längeren Rennpause musste er 2021 verletzungsbedingt w.o. geben.

Beim 60-Jahr-Jubiläum in Hořice möchte Rotter, der knapp vor dem Jahreswechsel zum ersten Mal Vater geworden ist, aber wieder an der Startlinie stehen. «Nachdem mir meine Freundin die Freigabe erteilt hat, habe ich umgehend eine Lizenz beantragt», erzählte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mir wurde von der Austrian Motorsport Federation AMF sogar dieselbe Lizenznummer zugesagt, mit der ich meine gesamte Karriere bestritten habe. Das war mit wichtig.»

Die Vorbereitungen seines Comebacks sind bereits am Laufen. «Ich habe im Bootcamp von Walter Artner das Training wieder aufgenommen und für das Fahrtraining habe ich mir ein Supersport-300-Motorrad aufgebaut, mit dem ich bereits im Vorjahr in der Motorsportarena Bad Fischau unzählige Runden gedreht habe. Ab März werde ich das Fahrtraining nochmals intensivieren. Vor dem Rennen in Hořice stehen noch ausgiebige Tests mit der 600er auf dem Programm.»

«Hořice ist meine absolute Lieblingsrennstrecke. Dort habe ich 2013 mein erstes Straßenrennen bestritten. 2016 bin ich im Supersportrennen geworden. Ich bin auf dieser Strecke nach wie vor der schnellste Österreicher in dieser Klasse und darauf bin ich auch stolz», verweist Rotter auf seine Erfolge bei der tschechischen Tourist Trophy. «Vielleicht gelingt es mir, im Mai beim 60-Jahr-Jubiläum eine gute Leistung zu erbringen und an meine Erfolge anzuknüpfen.»

«Das 300 Kurven von Gustav Havel in Hořice wird das erste Rennen, das ich als Vater bestreiten werde. Nach dieser Veranstaltung werde ich allerdings endgültig Schluss machen und mich auf meine Vaterrolle konzentrieren. In den Tagen seit der Geburt meines Sohnes habe ich gesehen, wie schön es ist, Vater zu sein.»

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