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24h Daytona: Fittipaldi/Bourdais/Barbosa siegen

Von Oliver Runschke
Die ehemaligen Formel 1-Piloten Sébastien Bourdais und Christian Fittipaldi haben zusammen mit Joao Barbosa in einem Corvette-Prototyp die 24h von Daytona gewonnen. Porsche gewinnt mit Richard Lietz GTLM-Klasse.

Sébastien Bourdais, Christian Fittipaldi und Joao Barbosa haben im Coyote-Chevrolet von Action Express Racing die 52. Ausgabe der 24-Stunden von Daytona und den Auftakt der neuen United SportsCar Championship gewonnen, die aus ALMS und Grand-Am hervorgegangen ist. Nach 24-Stunden landeten die drei Action-Express-Piloten 1,4 Sekunden vor dem Wayne Taylor Racing-Dallara Chevrolet von Sportwagen Altstar Wayne Taylor, seinen Söhnen Ricky und Jordan sowie Max Angelelli. Der zweite Rang von Taylor Racing verhinderte einen Doppelsieg von Action Express Racing. Deren zweiter Coyote-Chevrolet kam mit den Brüdern Brian und Burt Frisselle sowie John Martin und Fabien Giroix mit 19,4 Sekunden Rückstand auf Rang drei ins Ziel.

Nach einem starken Auftritt im Training gingen die Daytona Prototypen mit Chevy-Power als Favoriten ins Rennen. Fittipaldi/Bourdais/Barbosa wurden ihrer Favoritenrolle über die gesamte Renndistanz gerecht und lagen permanent in der Spitzengruppe. Mit einer starken Fahrt von Ricky und Jordan Taylor in den frühen Morgenstunden fuhr sich dann Wayne Taylor Racing an die Spitze und meldete Siegambitionen an. Die Corvette DP von Taylor und Action Express wechselten sich am Sonntagvormittag an der Spitze ab, bis Bourdais schliesslich den entscheidenden Vorsprung herausfahren konnte. Im letzten Stint brachte Barbosa den Sieg sicher ins Ziel und liess sich auch nicht von der «obligatorischen» Gelbphase 20 Minuten vor dem Rennende aus der Ruhe bringen. Barbosa gewann mit Action Express bereits 2010 in Daytona, Bourdais gewinnt erstmals ein 24h-Rennen. Christian Fittipaldi siegte bereits 2004 in Daytona beim ersten Erfolg eines Daytona Prototypen.

Ganassi-Fords stark, aber unzuverlässig

Bis zu den Morgenstunden hatten auch die Ganassi-Riley-Ford beste Siegchancen, und kämpften mit den Daytona-Prototypen mit Chevrolet-Power auf Augenhöhe um die Spitze. Dixon/Kanaan/Franchitti/Larson handelte sich dann allerdings nach einem Reifenschaden am Morgen einen Zwei-Runden-Rückstand ein, in der Schlussphase bremsten Motorprobleme die Ganassi-Stars. Der zweite Ganassi-Riley-Ford (Pruett/Rojas/McMurray/Karam) verlor erst viel Zeit nach einem Ausrutscher und schied dann nach Motorschaden aus.

Das Duell zwischen den Daytona Prototypen und den LMP2, die erstmals gemeinsam in Daytona um den Gesamtsieg kämpften, fiel nach frühen Problemen bei den meisten LMP2 aus. Die beiden Extreme Speed-Honda HPD fielen nach Ausrutscher bereits in der Startphase weit zurück, der OAK-Morgan-Nissan stand lange nach einem Lichtmaschinentausch.
Klaus Graf, Lucas Luhr und Alex Brundle handelten sich im Pickett-Oreca-Nissan schon früh nach einem Reifenschaden einen Rundenrückstand ein. Das Pickett-Trio konnte zur Spitzengruppe aufschliessen und fuhr lange in den Top-Fünf. Aus eigener Kraft konnten Graf/Luhr/Brundle aber nicht um die Spitze kämpfen und kamen auf Rang fünf ins Ziel.

Platz vier für «Rocky»

Mike Rockenfeller fuhr zusammen mit Richard Westbrook und Michael Valiante im Spirit of Daytona-Coyote-Chevrolet auf Rang vier. Bis zum Morgen lag das Trio um Rockenfeller noch in der Spitzengruppe, dann konnte der SoD-Daytona Prototyp nach Handlingsproblemen das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen.

Das Rennen wurde von einem schweren Unfall zwischen Memo Gidley (Gainsco-Riley-Chevrolet) und Matteo Malucelli (Risi-Ferrari 458 Italia) am Ende der dritten Rennstunde überschattet. Gidley fuhr mit hohem Tempo auf den Ferrari auf und wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Über die Art Verletzungen gibt es weiterhin kein offizielles Statement, Gidley wurde noch am Samstagabend an Armen und Beinen operiert. Malucelli soll unverletzt sein, ist aber weiter zur Beobachtung im Krankenhaus.

Porsche siegt mit 911 RSR nach Le Mans auch in Daytona

Der Sieg in der Prototype-Challenge-Klasse für Formula Le Mans ging an Core Autosport und Colin Braun, Jon Bennett, Mark Willens und James Gue. Fahrer und Teameigner Jon Bennett hatte doppelt Grund zum jubeln: Sein Team ist auch das Einsatzteam für das neue Porsche-Werksteam in der USC, dass bei seiner Premiere mit dem 911 RSR und Richard Lietz, Nick Tandy und Patrick Pilet zum Klassensieg fuhr.
In der ersten Rennhälfte lieferten sich die Werks-Porsche ein Duell mit den beiden SRT Viper, die jedoch beide durch technische Probleme zurück geworfen wurden. Kurz vor der Halbzeitmarke übernahm das Trio in der Startnummer #911 das Kommando und gab die Führung bis zum Ende nicht mehr ab. Der Porsche war nicht nur das schnellste Auto der Klasse, sondern auch das Zuverlässigste. Alle anderen Konkurrenten kämpften mit technischen Problemen, auch der zweite Werks-Elfer (Christensen/Long/Bergmeister) schied mit Motorschaden aus. Rang zwei ging an den BMW Z4 GTE von Auberlen/Priaulx/Hand/Martin vor der SRT Viper von Farnbacher/Goossens/Hunter-Reay. Bei Corvette Racing schied eine der neuen C7.R nach Überhitzung aus, die zweite C7.R (Gavin/Milner/Liddell) verlor nach einem Lagerschaden am Getriebe 13 Runden und landete auf Rang fünf.

Atemberaubender Zieleinlauf in der GTD-Klasse

Hochdramatisch und umstritten war der Kampf um den Klassensieg in der GTD-Klasse. Markus Winkelhock machte im Flying Lizard-Audi R8 LMS (Winkelhock/Pumpelly/Canache/Pappas) auf Platz zwei liegend jagt auf den führenden Level 5-Ferrari 458 Italia von Alessandro Pier Guidi, Scott Tucker, Townsend Bell, Jeff Segal und Bill Sweedler. Nach der letzten Gelbphase lieferte sich Winkelhock ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Pier Guidi und unterlag dem Ferrari-Piloten. Obwohl sich Audi und Ferrari bei dem harten Kampf um den Sieg in der letzten Runde nicht berührten, bekam der Ferrari, der als erster die Ziellinie kreuzte, eine 70-Sekunden-Strafe aufgrund eines vermeidbaren Kontaktes aufgebrummt. Der Sieg fiel so an den Flying Lizard-Audi.

Durch die Strafe gegen den Ferrari wurde der beste der zahlreichen Porsche 911 GT America, die bei ihrem Renndebüt von zahlreichen technischen Problemen gebeutelt wurden, als Zweiter gewertet. Marco Seefried, Madison Snow und Jan Heylen (Snow Racing) kamen als einziges Porsche-Team ohne Probleme über die Distanz und landeten so auf dem Podium, Rang drei ging an den SMP-Ferrari mit Salo/Mediani/Rotenberg/Zlobin/Aleshin. Das durch die Strafe gebeutelte Level-5-Ferrari-Team wurde am Ende nur auf Rang vier gewertet.

Ergebnis 24h Daytona (Top-Zehn)

1. #5 Action Express-Coyote-Chevrolet (Fittipaldi/Barbosa/Bourdais)?
2. #10 Taylor-Dallara-Chevrolet (Taylor/Taylor/Taylor/Angelelli)
3. #9 Action Express-Coyote-Chevrolet (Frisselle/Frisselle/Martin/Giriox)
4. #90 Spirit of Daytona-Coyote-Chevrolet (Westbrook/Valiante/Rockenfeller)?
5. #6 Pickett-Oreca-Nissan (Graf/Luhr/Brundle)
6. #911 Porsche North America-Porsche 911 RSR (Tandy/Lietz/Pilet), Sieger GTLM
7. #55 RLL-BMW Z4 GTE (Auberlen/Priaulx/Hand/Martin)
8. #42 Oak-Morgan-Nissan (Pla/Rusinov/Yacaman/Webb)
9. #54 Core Autosport-Oreca FLM (Braun/Bennett/Wilkens/Gue), Sieger Prototype Challenge
10. #25 8Star-Formula Le Mans (Potolicchio/Kimber-Smith/Marsal/Huff)

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