Chase Sexton (HRC) siegt in Indiana, Roczen P7

Von Thoralf Abgarjan
Chase Sexton gewann das Ironman National

Chase Sexton gewann das Ironman National

Mit einem 2-1-Ergebnis gewann HRC-Werksfahrer Chase Sexton den 11. Lauf der US Nationals in Crawfordsville, punktgleich vor Tabellenführer Eli Tomac und hielt die Titelentscheidung damit offen.

11. Lauf der US Nationals der 450er Klasse in Crawfordsville (Indiana), Ironman National: Die Ausgangslage beim vorletzten Lauf der US Motocross-Saison war bereits vor dem Rennen äußerst spannend, denn die beiden Titelaspiranten trennte nur ein Punkt. HRC-Werksfahrer Chase Sexton markierte am Vormittag mit 1:58,8 Min die schnellste Rundenzeit im Qualifying. Sein Hauptrivale, Tabellenführer Eli Tomac (Yamaha), qualifizierte sich zwar auf Rang 2, seine Rundenzeit war allerdings 1,1 Sekunden langsamer als die des Polesetters. Die Situation an der Tabellenspitze blieb also aufgeheizt.

Den Holeshot zum ersten Lauf gewann zunächst Christian Craig (Yamaha). Jason Anderson (Kawasaki) stürzte in der ersten Kurve und musste das Rennen als Letzter wieder aufnehmen. Ken Roczen (Honda) setzte sich gegen Craig durch und übernahm noch in der ersten Runde die Führung. Der Deutsche führte über die Distanz von 5 Runden, bevor Eli Tomac nach mäßigem Start im Bereich der P10 offensiv nach vorne fuhr.

Sexton startete noch schlechter als Tomac und musste sich von P15 aus nach vorne kämpfen. Nachdem Tomac am Hinterrad von Roczen war, konnte der Deutsche seinem Teamkollegen Sexton Schützenhilfe leisten, indem er Tomac aufhielt, während Sexton die Lücke zur Spitze schließen konnte. In Runde 5 rangierte Sexton hinter Tomac und in Runde 6 übernahm Tomac die Führung.

Nachdem Tomac Roczen passiert hatte, ließ der Dutsche Sexton vorbei und es entbrannte ein Zweikampf an der Spitze. Sexton hatte dabei einen heiklen Moment, als er nach einem Quersteher die Strecke verlassen musste und dabei auch abkürzte. Zwar gewann er bei dieser Aktion keine Zeit, verlor aber auch keine. Ob dieser Zwischenfall seitens der Jury Konsequenzen für Sexton haben wird, ist im Moment noch ungewiss.

Nachdem Sexton nach diesem Zwischenfall Tomac wieder eingeholt hatte, trieb er ihn in einen Fehler und übernahm in Runde 13 die Führung. Als die 30 Minuten des ersten Laufs abgelaufen waren, setzte Tomac zu einem seiner berüchtigten Endspurts an, brannte die schnellsten Rundenzeiten in den Boden und überholte Sexton außen herum in genau jener Kurve, in der ihn Sexton zuvor überholt hatte. Damit war der erste Lauf entschieden. Tomac gewann mit einem knappen Vorsprung von 1,53 Sekunden vor Sexton und dem gut aufgelegten Aaron Plessinger (KTM), von dem in dieser Saison bisher wenig zu sehen war.

Für Ken Roczen verlief dieses Rennen problematisch. In Runde 12 unterlief ihm ein Fehler oder evtl. auch ein Sturz, so dass er von P3 auf P6 und später noch auf P7 zurückfiel.

Vor dem Start zum zweiten Lauf hatte Tomac nun also bereits 4 Punkte Vorsprung in der Tabelle gegenüber Sexton. Beim Start zum zweiten Lauf katapultierte sich Sexton zum Holeshot, doch erneut übernahm Roczen die Führung und erneut stand der Deutsche seinem Teamkollegen im Titelkampf nicht im Wege und ließ ihn in der zweiten Runde passieren. 3 Runden lang agierte Roczen als Puffer zwischen Sexton auf P1 und Tomac auf Rang 3. In Runde 5 konnte Tomac Roczen passieren, während sich Sexton an der Spitze zu diesem Zeitpunkt bereits mit 4 Sekunden Vorsprung absetzen konnte. Sexton behielt danach die Kontrolle über das Rennen.

Hinter dem Spitzenduo entbrannte ein Dreikampf um Platz 3. Die beiden KTM-Teamkollegen Ryan Dungey und Aaron Plessinger befanden sich auf Podiumskurs. Plessinger setzte sich aber sowohl gegen Dungey als auch gegen Roczen durch und wurde im zweiten Lauf erneut Dritter, was ihm in Crawfordsville den dritten Podiumsrang einbrachte.

6 Minuten vor Ablauf der 30 Minuten Renndistanz startete Tomac erneut seinen von seinen Kontrahenten so gefürchteten Endspurt und schien die Lücke zu Sexton auch schließen zu können. Doch diesmal ging seine Strategie nicht auf. Zuerst wurde er von Überrundeten aufgehalten und danach kam er bei der Attacke in den tiefen Spurrinnen beinahe zu Sturz. Tomac fuhr danach ruhiger, um mit Blick auf die Titelentscheidung das Risiko zu minimieren und den zweiten Platz sicher über die Ziellinie zu bringen. Sexton gewann den zweiten Lauf und wurde Tagessieger, punktgleich mit Tomac. Ausschlaggebend für Sextons Tagessieg war das bessere Ergebnis im zweiten Lauf. Ken Roczen fiel im zweiten Lauf auf P6 zurück und beendete den Tag auf Rang 7 der Gesamtwertung.

In der Meisterschaftsentscheidung bleibt damit also weiterhin alles offen bis zum Finale auf dem Fox Raceway in Pala. Tomac und Sexton trennt nur ein einziger Punkt.

Ergebnis Ironman Nationals 450 ccm:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 2-1
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 1-2
3. Aaron Plessinger (USA), KTM, 3-3
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 6-4
5. Christian Craig (USA), 5-5
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 4-7
7. Ken Roczen (D), Honda, 7-6
8. Malcolm Stewart (USA), 11-8
9. Fredrik Noren (S), KTM, 9-10
10. Dean Wilson (GB), Husqvarna, 13-9
...
14. Justin Barcia (USA), GASGAS, 8-27

Meisterschaftsstand nach Runde 11 von 12:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 496
2. Chase Sexton (USA), Honda, 495, (-1)
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 402, (-94)
4. Ken Roczen (D), Honda, 373, (-123)
5. Christian Craig (USA), 335, (-161)
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 332, (-164)
7. Aaron Plessinger (USA), 294 (-202)
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 272, (-224)
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 222, (-274)
10. Shane McElrath (USA), Husqvarna, 197, (-299)

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