Vatanen: «Glücklich, dass Ogier bei M-Sport ist»

Von Toni Hoffmann
Ari Vatanen, der bislang einzige Rallye-Weltmeister im Ford 1981, freut sich, dass der vierfache Champion bei M-Sport angeheuert hat und einen Ford Fiesta RS WRC steuert, er hofft auf den zweiten Titelgewinner im Ford.

Vor 35 Jahren war die finnische Rallyelegende Ari Legende der letzte und auch bislang der einzige Pilot, der in einem Ford, genau im einem Ford Escort RS 1800, Rallye-Weltmeister wurde. 2006 und 2007 gewann Ford «nur» die Marken-Weltmeisterschaft. Nun hofft der viermalige «Dakar»-Sieger Vatanen, dass der vierfache Titelgewinner Sébastien Ogier im Ford Fiesta RS WRC diese lange Durststrecke beendet und bei M-Sport seinen Titel verteidigt.

RedBull.com fragte hierzu Vatanen.

RB: Freust du dich über diese Entscheidung von Ogier?

Vatanen: «Das ist ausgezeichnet. Ich war glücklich, als ich davon hörte. Ich war bei der Siegerehrung des französischen Automobilsportverbandes und mir jemand sagte: 'Ari, vor zehn Minuten wurde bekannt gegeben, dass Ogier zu Ford gehen wird'. 'Wow' dachte ich, es spricht Bände, was Malcolm (Wilson, Eigner von M-Sport) da fertig gebracht hat.»

Vatanen ergänzt: «Ich erinnere daran, dass Ford nicht mehr stark bei M-Sport involviert ist und dass Malcolm selbst Geld für das Geschäft finden musste. Er pokerte hoch. Ich liebe einen solchen unternehmerischen Aspekt. Malcolm fing an Fahrerhandschuhe aus einem Schuhkarton am Flughafen von Carlisle zu verkaufen und hat es nun zu dem gebracht, was er heute ist. Die Leute wissen nicht, dass es einfach ist, für einen zu arbeiten, aber es total anders ist, wenn man selbst den Kopf hinhält und nicht weiß, was dabei rauskommt. Und genau das hat Malcolm getan, weil es ein echter Geschäftsmann ist. Und nun hat Ogier bei sich, man stelle sich vor, was er hier großes geleistet hat. Das war ein ganz großer Moment für M-Sport. Absolut. Die Verpflichtung von Ogier dürfte Malcolm einen großen Schub gegenüber Ford geben, vielleicht gibt es neue Sponsoren. Diese Kombination – Ogier und M-Sport – wird noch etwas bewegen. Ich muss gestehen, dass ich sehr traurig bin, dass sich Volkswagen zurückgezogen hat.»

RB. Warst du mit Sébastien in Konktakt?

Vatanen: «Oh ja. Ich habe immer etwas bei ihm gestichelt, denn, als er zum ersten Mal Weltmeister wurde, war er ein paar Monate älter als ich bei meiner Weltmeisterschaft. Ich sagte immer zu ihm: 'Du bist nicht wirklich talentiert, weil ich, als ich Weltmeister wurde, jünger als du war.' Aber ich sagte ihm auch: 'Séb, das einzige, was für dich wichtig sein muss, ist zu gewinnen, und Ford bietet dir diese Option'. Dann sah ich ihn bei der FIA-Siegerehrung in Wien und wir sprachen dort über seine Möglichkeiten. So hatte ich ein wenig die Hand im Spiel, doch das soll man nicht überbewerten. Aber ich hoffte sehr, dass es passieren würde. Und nun freue ich mich, dass es so gekommen ist.»

RB: Glaubst, dass Sébastien 2017 seinen fünften Titel gewinnt?

Vatanen: «Die Karten werden 2017 neu verteilt. Das ist gut für den Sport. Wir wollen abwarten, was das nächste Jahr bringt. Ich denke nicht, dass Sébastien keine Chance hat. Er will gewinnen. Er sagte mir, dass das Auto sehr gut ist. Aber natürlich kann man nicht sagen, was kommt, bis die erste Prüfung der Rallye Monte Carlo läuft. Dann wissen wir mehr. Aber wer hat denn überhaupt realisiert, dass ich der letzte Ford-Pilot bin, der die Weltmeisterschaft gewonnen hat? Niemand hat das seit 1981 geschafft. Daher habe im Scherz zu Malcolm gesagt 'Du solltest mich verpflichten, weil ich der einzige bin, der das weiß'. Ich hoffe, dass nun Sébastien mir diese Last von meiner Schulter nimmt. Ich will nämlich nicht der letzte Ford-Pilot sein, der einen Titel gewinnt.»

RB: Würdest du die Chance nutzen, die neuen 380 PS-Autos 2017 zu fahren?

Vatanen: «Aber ja, aber nicht im Wettkampf. Aber auf einer guten Strecke einer gesperrten Prüfung, wenn's geht zwischen dicken Schneewänden, wegen meines Alters, ja, ich würde das machen, das wäre, als würde man einem Geiger eine Stradivari geben.»

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