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Wilson: «Ogier ist ein Schub für das Team»

Von Toni Hoffmann
Malcolm Wilson kann in der Tat stolz sein, mit seinem neuen Fahrer Sébastien Ogier gewann sein Team M-Sport die Rallye Monte Carlo und liegt nun in der Rallye-Weltmeisterschaft in beiden Wertungen vorne.

In den letzten Jahren war M-Sport mehr oder weniger angesichts der Übermacht von Volkswagen und dem Werksteam von Hyundai in der Königsklasse der Underdog. 2016 war auch sein Kader mit Mads Östberg und Eric Camilli nicht die schlagkräftigste Mannschaft. Doch der eher unerwartete Ausstieg von Volkswagen und das Comeback von Toyota und Citroën veränderten fast alles.

Da waren plötzlich mit Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen drei hochkarätige Piloten auf dem Fahrermarkt. Malcolm Wilson tat alles, was er als Eigner eines Semi-Privatteams tun konnte. Er wollte den vierfachen Champion Ogier um jeden Preis in seinem Team und hoffte natürlich auf Unterstützung von Ford. Er schaffte es, auch mit Hilfe des nach dem neuen Reglement entwickelten Ford Fiesta WRC, der Ogier überzeugte.

Für M-Sport gab es nun beim Saisonauftakt fast schon einen nie erwarteten Traumstart in die Rallye-WM, nur fast. Es hätte ein Doppelsieg mit Ogier und dem erstarkten Ott Tänak geben können. Danach sah es auch im Finale der 85. Rallye Monte Carlo aus. Dann spielte aber im Ford Fiesta WRC von Tänak ein Sensor verrückt, der zwei Zylinder lahm legte, mit der Folge, dass Jari-Matti Latvala im Toyota Yaris WRC an Tänak zum zweiten Platz vorbeiziehen konnte. Tänak musste  sich mit Rang drei zufrieden geben. Dennoch war und ist es ein sehr großer Erfolg für Wilson und M-Sport, der durch den sechsten Platz von Elfyn Evans im dritten Ford Fiesta WRC noch unterstrichen wird.

Wilson war natürlich angesichts dieses Erfolgs stark ergriffen: «Ich kann das alles und auch nicht das Gefühl des ganzen Teams in Worte fassen. Wir mussten fünf Jahre auf diesen Sieg warten. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Wir können sehr stolz. Wenn einer hier gewinnen konnte, dann war es Sébastien. Ich bin froh, dass er bei uns. Er bringt uns den Auftrieb, den wir benötigen.» Jari-Matti Latvala war zuvor im September 2012 der letzte erfolgreiche Ford-Pilot mit seinem Sieg in Wales.

Wilson weiß auch, was nun kommt: «Aber es ist nun ein großes Problem für mich. Jetzt muss ich auf diesem Niveau bleiben. Es ist toll, Rallyes wieder zu gewinnen. Jetzt müssen wir alles tun, dass es auch so bliebt.»

Doch Wilson lobte auch die Leistungen von Ott Tänak und Elfyn Evans. «Sie brachten beide ein sehr gutes Ergebnis. Elfyn schaffte ein gutes Resultat und auch Bestzeiten. Wir wissen, dass der Ford Fiesta gut ist, wir wissen aber auch, dass wir noch viel Arbeit haben. Aber hier stimmte fast alles. Leider hatte Ott etwas Pech. Sébastien hat nun seine erste Rallye hinter sich und hat damit begonnen, das Auto besser zu verstehen. Ott und Elfyn kennen den Ford Fiesta schon besser. Dennoch werden unsere Ingenieure noch einiges zu tun haben.»

Auf den letzten Tag bei der Rallye Monte Carlo angesprochen, meinte Wilson: «Wir hatten ein Traumergebnis vor uns. Als wir die Zwischenzeiten der ersten Prüfung am Sonntag sahen, dachte ich 'Mein Gott'. Dann dachte ich, vielleicht macht Ott genau das, was ich ihm gesagt habe. Er teilte uns mit, dass ein Problem gab. Und damit hatten wir einen großen Druck. Wir hofften, dass dieses Problem nicht auch am Auto von Sébastien auftauchen würde. Wir brauchten Zeit, um das Problem zu analysieren. Das Tempo von Ott bergabwärts auf der letzten Prüfung war erstaunlich. Er fuhr auf 'alles oder nichts'. Er ging in die letzte Kurve, als gäbe es kein Halten mehr. Er schaffte es.»

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