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Schweden: Erneut Drama für Neuville, Latvala führt

Von Toni Hoffmann
Für Thierry Neuville endete ein Samstag in der Rallye-Weltmeisterschaft wieder tragisch, als erneut souveräner Leader verspielte er wieder durch einen Fahrfehler die Führung und den möglichen Sieg.

Thierry Neuville entwickelt sich in der Rallye-Weltmeisterschaft 2017 zu einer tragischen Figur. Erneut wurde ihm die letzte Samstag-Prüfung zum Verhängnis. Wie beim Saisonauftakt bei der Rallye Monte Carlo startete der Vizechampion im Hyundai i20 Coupé WRC mit einer souveränen Führung in die letzte Entscheidung der zweiten Etappe. Und erneut verspielte er mit einem Fahrfehler die Führung und damit seine klare Chance auf seinen ersten Sieg in Schweden. Er landete auf der nur 1,90 km langen «Super Special» in Karlstad neben der Piste. Eigentlich keine große Sache, aber er beschädigte die Aufhängung und verlor ein Rad. Und erster Saisonsieg Tschüss.

Damit wechselte die Führung zum dritten Mal in Schweden zu Jari-Matti Latvala im Toyota Yaris WRC. Doch ob Latvala auch den ersten Sieg für Toyota nach 17 Jahren Abstinenz in der Königsklasse erzielt, entscheidet das Schweden-Finale am Sonntag mit den drei restlichen Prüfungen (= 58,81 km). Der «Monte»-Zweite Latvala startet als neuer Spitzenreiter in den Schweden-Schlussspurt, aber nur mit einem Vorsprung von 3,8 Sekunden auf Ott Tänak im Ford Fiesta WRC. Doch auch dessen M-Sport-Teamkollege, der Auftaktsieger Sébastien Ogier kann sich noch ein wenig Hoffnung auf seinen vierten Sieg in Schweden machen. Er lag nach der zweiten Etappe 16,6 Sekunden hinter seinem früheren VW-Teamkollegen Latvala.

«Das ist Rallye. Ich kenne das. Es tut mir Leid für Thierry. Er war hier sehr stark. Nun werde ich alles für diesen Sieg geben, und das wird nicht leicht», meinte der Sieganwärter Latvala.

«Wir werden natürlich jetzt unsere Chance nutzen. Die Rallye ist noch nicht vorbei. Wir kämpfen», lautete die kurze Offensive von Tänak.

So ganz zufrieden aber war sein in der WM führender Stallgefährte Ogier nicht. «Es war zwar besser als gestern. Aber es war auch etwas rutschig. Ich habe gezögert, noch schneller zu fahren. Ich hatte gehofft, wir würden heute schneller sein», äußerte sich Ogier, der nach dem Auftaktsieg in Monte Carlo weiter in Schweden mit seinem vierten Triumph liebäugelt.

Kris Meeke hat 2016 den neuen Citroën C3 WRC oft getestet. Doch es scheint, als würde der C3 nicht ganz zum Nordiren passen. Beim Saisonauftakt patzte er und warf seinen dritten Zwischenrang weg. Letztlich sorgte in den französischen Alpen ein unverschuldeter Unfall für den Exitus. In Schweden kam er zwar nicht ganz in die Gänge, er erreichte aber den fünften Rang, bis zur 14. Prüfung. Dann versenkte er den C3 WRC für mehr als acht Minuten in den Schnee neben der Piste und stürzte so auf den 13. Gesamtplatz ab. So ist es wieder Craig Breen bei seiner Jungfernfahrt im C3 WRC auf Rang fünf der beste Citroën-Pilot.

In der WRC2-Wertung ist Pontus Tidemand im offiziellen Skoda Fabia R5 auf Siegeskurs. Er lag 1:16,2 Minuten vor Teemu Sunininen im Ford Fiesta R5 und 1:21,5 Minuten vor Ole Christian Veiby in einem weiteren Skoda Fabia R5.

Stand nach der 15. von 18 Prüfungen (= 2. Etappe):

1. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, 2:04:59,3 h.
2. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 3,8 sec.
3. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 16,6
4. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, 1:39,5
5. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, 2:04,5
6. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 3:44,7
7. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 Coupé WRC, + 5:00,2
8. Lefebvre/Moreau (F), Citroën DS3 WRCD, + 5:37,0
9. Tidemand/Andersson (S), Skoda Fabia R5, + 6:36,7
10. Suninen/Markkula (FIN), Ford Fiesta R5, + 7:51,9

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