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Argentinien 2002: Dritter Sainz zum Sieger erklärt

Von Toni Hoffmann
Beim dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2002 in Argentinien stand der Sieger erst nach sechs Stunden fest, erst Marcus Grönholm, dann Richard Burns, Carlos Sainz zum «dritten» Sieger vor Solberg erklärt.

In der Regel ist das Team, das am Ende einer Rallye im schnellsten Auto als Erstes das Ziel erreicht, auch der Sieger. In der Regel, aber in Argentinien 2002 lief es anders. Erst nach sechs Stunden und drei Anläufen stand am 19. Mai 2002 der Sieger fest.

Beim sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Argentinien hatte sich alles gegen den WM-Dominator Peugeot verschworen. Erst wurde den klar führenden Finnen Marcus Grönholm/Timo Rautiainen wegen eines Verstoßes gegen die Service-Verbotsbestimmungen wenige Minuten nach dem Zieleinlauf im Stadion von Cordoba der vermeintliche dritte Saisonsieg aberkannt. Sechs Stunden später schlug die nächste Bombe der Sportkommission im «Löwen-Lager» ein. Auch die nach der Grönholm-Ausschluss zum Sieger erklärten britischen Teamkollegen Richard Burns/Robert Reid wurden wegen falschen Motorgewichts disqualifiziert. Damit wurde am grünen Tisch das spanische Ford-Team Carlos Sainz/Luis Moya zum «dritten» Sieger vor Petter Solberg/Phil Mills (N/GB) im Subaru Impreza erklärt.

Grönholm führte aber in der WM weiter mit 31 Punkten vor seinem französischen Teamgefährten Gilles Panizzi (20 Zähler) und den gemeinsamen Dritten Burns und Sainz mit 19 Punkten. Bei den Marken blieb Titelverteidiger Peugeot mit 68 Punkten klar vor Ford (41 Zähler) und Subaru (33). Der damalige 157-fache Rekordstarter Carlos Sainz kam, wenn auch ohne eigene Kraft, zu seinem 24. WM-Sieg und zog damit in der ewigen Siegerliste mit dem bis dahin vorne liegenden Finnen Tommi Mäkinen gleich. Sainz erzielte seinen letzten WM-Sieg im September 2000 auf Zypern. Für Ford war dies, wenn auch ungewollt, der 41. WM-Erfolg und der erste Sieg seit Juni 2001 in Griechenland.

Peugeot-Sportchef Provera: «Sorry»

«Was soll ich noch viel sagen. Es scheint, als habe sich hier alles gegen uns verschworen», erklärte der Peugeot-Sportchef Corrado Provera, im italienischen Stil mit den Armen gestikulierend. «Wir akzeptieren auch diese Entscheidung, wenn auch der Fehler nicht bei uns direkt lag. Es tut mir Leid für Marcus, es tut mir Leid für Richard. Beide haben hier eine ganz tolle Rallye gefahren und wurden dafür nicht belohnt. In Argentinien muss ein Fluch auf uns lasten.»

Peugeot-Sportdirektor musste zum zweiten Mal an diesem Schicksal trächtigen Sonntag in Argentinien vor der Sportkommission nicken und den zweiten, wenn auch möglicherweise unverschuldeten Fehler zugeben. Provera verzichtete wie sechs Stunden zuvor bei der Grönholm-Entscheidung auf sein Berufungsrecht. Damit stoppten die Sportkommissare den Peugeot-Durchmarsch von Peugeot nach vier Doppelsiegen in Folge.

Kurz vor dem Ziel verspielte der vierfache Weltmeister Tommi Mäkinen (Finnland) seinen noch möglichen 25. WM-Triumph und zweiten Saisonsieg, als er sich auf der vorletzten Prüfung mit dem Subaru Impreza mehrmals überschlug und wie sein Beifahrer Kaj Lindström unverletzt ausschied. Bis dahin war der dreifache Argentinier-Sieger Mäkinen (1996 - 1998), der in die letzte Etappe mit nur fünf Zehntelsekunden Vorsprung auf Grönholm gestartet war, bis auf 5, 5 Sekunden an den WM-Spitzenreiter Grönholm heran gekommen.

«Ich hatte noch eine Siegeschance, aber nur, wenn alles gebe. Das habe ich getan. Leider ging es schief», meinte der dreifache Argentinien-Sieger Mäkinen (1996 - 1998) zu seinem Pech.

Bereits auf der ersten Etappe schieden die Deutschen Armin Schwarz/Manfred Hiemer (Oberreichenbach/München) mit ihrem Hyundai Accent wegen fehlenden Benzindruckes aus.

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