GB 05: Nach tödlichem Unfall verzichtet Loeb auf Sieg

Von Toni Hoffmann
Tödlicher Unfall bei der Rallye Wales, dem zwölften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2005, Weltmeister Sébastien Loeb verzichtet auf Sieg und vorzeitigen Titelgewinn.

Der zwölfte von 16 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2005 in Wales wurde von einem tödlichen Unfall überschattet und vorzeitig beendet. Auf der drittletzten Prüfung der Rallye Wales traf das Peugeot-Team Markko Märtin/Michael Park mit der Beifahrerseite einen Baum. Während der Este Märtin unverletzt blieb, war sein britischer Beifahrer Park sofort tot. Der 39jährige Park hinterließ eine Frau und zwei Kinder.

Wegen dieser traurigen Umstände hat der französische Weltmeister Sébastien Loeb auf seinen sicheren neunten Saisonsieg und die vorzeitige Titelverteidigung verzichtet. An der Zielkontrolle kassierte er bewusst zwei Strafminuten und fiel hierdurch auf den dritten Rang zurück. Damit überließ der bis dahin vierfache Deutschland-Gewinner dem norwegischen Subaru-Piloten Petter Solberg dessen dritten Wales-«Sieg» in Folge. «Unter diesen sehr traurigen Umständen wollte ich hier nicht siegen und auch gar nicht meine zweite Weltmeisterschaft gewinnen», begründete Loeb seine Entscheidung. Bis vor der letzten Zeitkontrolle lag der Titelverteidiger Loeb klar mit 42,1 Minuten vor Solberg.

Hinter dem zum Sieger erhobenen Solberg rückte der belgische Citroën-Pilot Francois Duval mit einem Rückstand von 1:17,4 Minuten auf den Ehrenrang vor, gefolgt von seinem Teampartner Loeb mit einem Rückstand von 1.17,9 Minuten. Loeb hätte in Wales vorzeitig seinen WM-Titel verteidigen können, weil Peugeot nach dem Märtin-Unfall den finnischen Tabellenzweiten Marcus Grönholm, der bis dahin in Wales auf dem dritten Platz lag, aus der Rallye nahm.

Nach seinem Siegverzicht führte Loeb weiter in der Fahrerwertung mit 99 Punkten und 34 Zählern vor Solberg und 38 Punkten vor Grönholm. Zum vorzeitigen Titelgewinn in Wales hätte Loeb aber 40 Punkte mehr als Solberg und Grönholm benötigt. In der Marken-WM baute der Weltmeister Citroën seinen Vorsprung nach dem Rallyerückzug von Peugeot auf 137 Punkte aus und liegt nach zwölf WM-Läufen 20 Zähler vor Peugeot und 61 Punkte vor dem Dritten Ford.

Bester Deutscher wurde erneut der Wahl-Monegasse Antony Warmbold, der im privat eingesetzten Ford Focus den zwölften Platz (Rückstand: 5:28,8 Minuten) erreichte. «Wir haben unser Bestes gegeben. Mehr war für uns nicht möglich. Vom Rückstand her war dies meine beste Rallye», kommentierte Warmbold, mit vier Zählern der einzige Deutsche mit WM-Punkten. Sehr bescheiden gab sich Armin Schwarz (Oberreichenbach). Der Wahl-Österreicher erreichte im Skoda Fabia mit einem Rückstand von 9.53,4 Minuten den 14. Rang, der aber seinem Auftraggeber Skoda noch zwei Punkte für die Marken-WM brachte.

Erneut bester Privatfahrer wurde der Österreicher Manfred Stohl, der im Citroën Xsara des privaten Wiener OMV-Teams den fünften Platz (Rückstand: 2:35,0 Minuten) belegte. «Die Rallye Wales war in diesem Jahr extrem schnell. Die Gefahr war, dass bei den Prüfungen, die man schon lange gut kennt, es schnell daneben gehen kann», äußerte sich Stohl, der sich in der WM mit nun 16 Punkten auf den achten Tabellenplatz verbesserte.

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