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Peugeot-Gau Monte 2000: «rien ne va plus»

Von Toni Hoffmann
«rien ne va plus» für Peugeot in Gap 2000

«rien ne va plus» für Peugeot in Gap 2000

Der Freitag, 21. Januar 2000, dürfte in Sochaux, dem damaligen Sitz von Peugeot Motorsport, fest eingemeißelt sein. An diesem Tag hieß es beim Start zur zweiten Etappe der Rallye Monte Carlo «rien ne va plus»
Bei der Rallye Monte Carlo 2000 erlebte Peugeot ein Desaster, wie es nicht hätte schlimmer kommen können. Beim Start zur zweiten Etappe in Gap, 2024 wieder der zentrale Service, verweigerten die Motoren der drei ultra-neuen Werks-206 WRC ihren Dienst. Es kam am Schauplatz des zentralen Services der Rallye Monte Carlo 2000 bei Minustemperaturen von -5° C zum Gau und zu Super-Blamage von Peugeot in der französischen Alpenstadt Gap. 1999 präsentierte Peugeot Sport den 206 WRC der Öffentlichkeit. Mit den Fahrern Gilles Panizzi, François Delecour und Marcus Grönholm bestritt man das erste Jahr in der Rallye-Weltmeisterschaft nach dem Rücktritt 1986.

Nach der ersten Etappe der Rallye Monte Carlo 2000 rangierte Panizzi im besten 206 bei der Ankunft in Gap auf dem dritten Platz, Delecour notierte den fünften Rang, Grönholm war Zehnter. Für den Geheimfavoriten Peugeot begann der zweite Tag der Rallye-WM 2000 mit einem Paukenschlag, wie er schlimmer nicht hätte sein können. Wegen eines vermutlichen Softwarefehlers im Motorenmanagement blieben am frühen Freitagmorgen die drei Werks-Peugeot 206 WRC vor der Startrampe in Gap liegen. Zwei waren Opfer der Kälte (–5° C), und beim dritten gab es eine Unterbrechung zwischen Motor und Getriebe. Welch eine Blamage für die «Löwen» im kalten Gap. Peugeot hatte den Spott auf seiner Seite.

Missverständnis

«Ich verstehe es immer noch nicht», erklärte Ingenieur Michel Nandan, damals technischer Direktor von Peugeot Sport. «In Monte-Carlo, aber auch in Schweden, ließen wir unser Testauto ohne Abdeckung über Nacht draußen. Am nächsten Morgen konnten wir es problemlos neu starten.»

Der Peugeot-GAU von Gap dürfte wohl einigen Spott hinterlassen haben, zumal die Firma aus Sochaux vor dem Monte-Carlo angekündigt hatte, in dieser Saison den Weltmeistertitel der Hersteller zu holen. Bei der Rallye Monte Carlo sollten schon die ersten WM-Punkte eingefahren werden.

Kein Imageschaden

Der kürzlich verstorbene Corrado Provera, Kommunikationsdirektor der Gruppe, aber auch Direktor von Peugeot Sport, erklärte damals: «Die Öffentlichkeit hat uns mit ihrem großen Mitgefühl Hoffnung gegeben. Natürlich, was uns passiert ist und was das alles verursacht hat, führt zu Enttäuschungen. Aber ich denke nicht, dass es uns in Bezug auf den Umsatz des Peugeot 206 im Jahr schaden wird. Außerdem ziehen wir niemals Parallelen zwischen unseren Gewinnen und höheren Umsätzen oder zwischen unseren Verlusten und einem Umsatzrückgang. Wir wollen nicht alles durcheinander bringen.» Im Jahr 1999 wurden weltweit 550.000 Peugeot 206 verkauft. «Und keiner von ihnen hatte Probleme mit dem Kaltstart», so Provera.

Der zweite Lauf fand in dem noch kälteren Schweden statt. Peugeot könnte dort auf die nächste Blamage zusteuern. Doch diesmal spielen die ungewohnten niedrigen Temperaturen in Schweden den Franzosen in die Hände. Marcus Grönholm, mit seinem Schwager Timo Rautiainen auf dem Beifahrersitz, konnte den 206 WRC starten. Und Grönholm legte los, als gäbe es keinen Morgen. Er feierte seinen ersten Laufsieg und den ersten Triumph des Peugeot 206 WRC.

Das Gute zum Schluss: 2000 gewann Peugeot die Hersteller-Weltmeisterschaft vor Ford, Subaru und Mitsubishi. Marcus Grönholm siegte in der Fahrerweltmeisterschaft mit fünf Punkten Vorsprung auf Richard Burns.

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