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Ford möchte schwedische Siegesserie fortsetzen

Von Toni Hoffmann
Petter Solberg

Petter Solberg

Jari-Matti Latvala gewann den Winterklassiker 2008, Petter Solberg 2005, Ford ist seit 2006 bei der Rallye Schweden ungeschlagen.

Spektakulärer Schnee-Walzer: Fünfmal in Folge konnte Ford die winterliche Rallye Schweden in den vergangenen Jahren gewinnen. Damit steht die Vorgabe für Jari-Matti Latvala / Miika Anttila und Petter Solberg / Chris Patterson fest: Mit ihren gut 300 PS starken Ford Fiesta RS WRC peilen die Werksfahrer auf den rasanten Schnee- und Eispisten zwischen dem Rallye-Zentrum Karlstad und dem norwegischen Fredrikstad nichts weniger als Sieg Nummer sechs an. Latvala gewann den Klassiker zuletzt im Jahr 2008, Solberg war 2005 der letzte Schweden-Triumphator vor Beginn der Erfolgsserie von Ford. Und dem allradgetriebenem Turbo-Fiesta gelang vor gut zwölf Monate das Kunststück, bei seinem Wettbewerbsdebüt gleich einen Dreifachsieg aufs heimtückisch glatte Parkett zu legen.

Besonderheit des zweiten Saisonlaufs: Die Rallye Schweden überschreitet für die erste Etappe am Freitag die Grenze zu Norwegen und bezieht Wertungsprüfungen des dortigen WM-Laufs von 2009 mit ein. Das Klima präsentiert sich eisig: Die Temperaturen könnten bis auf -30 Grad Celsius fallen. Dies stellt nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Mechanik der World Rally Cars ungewohnte Belastungen dar, die spezielle Vorbereitung verlangt. Die Mechaniker zum Beispiel schützen sich mit spezieller Thermo-Bekleidung vor der Kälte, die Piloten nutzen spezielle, beheizbare Fahrerschuhe.

Ansonsten bereitet die skandinavische Witterung die Bühne für eine geradezu paradiesische Winter-Rallye. Die speziellen 15-Zoll-Reifen von Michelin, jeweils mit 380 Wolfram-Spikes bestückt, bieten erstaunliche Grip-Verhältnisse – der schwedische WM-Lauf zählt paradoxerweise zu den schnellsten der ganzen Saison. Zugleich verlangt er spezielle Fahrtechniken. Hierzu zählt etwa das «Anlehnen» an die hohen Schneewände, um vor den Kurven eine zusätzliche Bremswirkung zu erzielen.

Jari-Matti Latvala, der nach seinem Schweden-Sieg 2008 in 2010 und 2011 jeweils den dritten Rang belegt hat, nimmt erneut einen Platz auf dem Podium ins Visier. «Das ist mein Ziel. Nach dem ersten Testtag hier in Skandinavien habe ich ein gutes Gefühl für den Fiesta RS WRC entwickelt«, so der 26-Jährige. «Wir konnten das Set-up unseres Wagens noch mal optimieren, im Vorjahr hatten wir eine etwas zu aggressive Abstimmung gewählt. Das Fahren auf Schnee und Eis mit so hohen Geschwindigkeiten ist wirklich ein irres Gefühl. Dabei nutzen wir noch grössere Driftwinkel als auf Schotter, gelenkt wird vornehmlich mit dem Gaspedal. Auf diese Weise können wir höhere Kurvengeschwindigkeiten aufbauen, auch die Traktion verbessert sich. Auf purem Eis bieten die Spikes soviel Grip, dass wir noch später bremsen als auf Schotter. Dies ändert sich jedoch, wenn die Fahrbahn mit losem Schnee bedeckt ist – das fühlt sich dann in etwa an wie Aquaplaning.»

Petter Solberg fuhr bei seinem Debüt am Steuer des Fiesta RS WRC gleich auf den dritten Platz der Rallye Monte Carlo. In Schweden ist er bereits zum 13. Mal mit von der Partie. Am Freitag führt die erste Wertungsprüfung, die noch in Schweden startet, auf norwegischer Seite sogar direkt an seinem Wohnhaus vorbei – damit darf sich der 37-jährige Wikinger zahlreicher Fans sicher sein. «Von unserem Bauernhof aus kann ich weite Teile der Prüfung überblicken», strahlt der Weltmeister von 2003. «Ich denke, es werden viele Zuschauer und auch Fernseh-Crews kommen und für perfekte Stimmung sorgen! Dass ich die Wege dort gut kenne, muss ich wohl nicht extra betonen. Die Aussichten für eine klassische, also ordentlich verschneite Winter-Veranstaltung stehen gut. Es bereitet einen Riesenspass, unter diesen Bedingungen schnell Autozufahren – und dass die Rallye Schweden in diesem Jahr auch einen Abstecher nach Norwegen unternimmt, macht es für mich nochmals besonders.»

Neu für die Rallye Schweden und die Rallye-Weltmeisterschaft überhaupt ist das Qualifying, in dem ab dieser Saison für Schotter- und Schneeveranstaltungen die Startreihenfolge ermittelt wird. Dabei dürfen die Aktiven zwei Stunden lang den so genannten Shakedown zum Abstimmen ihrer Fahrzeuge nutzen, bevor sie einen gezeiteten Versuch bekommen. Der Schnellste darf anschliessend als erster seine Startposition festlegen, dann der zweite und so weiter. «Aus meiner Sicht eine gute Idee«, betont Petter Solberg. «Jeder Fahrer kann sich mit einer guten Vorstellung im Qualifying eine entsprechende Ausgangsposition für den Freitag schaffen. Und auch die Medien-Schaffenden bekommen gute Themen geliefert, mit denen sie vor dem Beginn der Rallye die Spannung anheizen können.»

Quelle: Ford

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