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Der letzte offizielle WM-Auftritt von Ford

Von Toni Hoffmann
Ford says «Goodbye»

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Werksteam von Ford will sich mit einem Topergebnis aus der Rallye-Weltmeisterschaft verabschieden, Jari-Matti Latvala und Petter Solberg möchten WM-Saison mit Asphalt-Sieg abrunden.

Ford will seinen letzten Auftritt als Werksteam in der Rallye-Weltmeisterschaft mit einem positiven Auftritt beim Saisonfinale in Spanien besiegeln. Sowohl Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila als auch Petter Solberg / Chris Patterson haben sich für die gemischte Schotter- und Asphalt-Veranstaltung ehrgeizige Ziele gesetzt. Für die beiden Ford Fiesta RS WRC-Werksbesatzungen und für Mads Östberg / Jonas Andersson im privat eingesetzten Fiesta des Teams Adapta geht es rund um den Start-Ziel-Ort Salou an der Costa Dorada noch um den dritten Rang in der Fahrerwertung. Alle drei liegen innerhalb von 13 Punkten, vergeben werden in Spanien noch bis zu 28 Zähler. In der Hersteller-Meisterschaft steht das Werksteam von Ford bereits als Zweitplatzierter fest.

Die ‚Rally de España’ (8. bis 11. November) löst in diesem Jahr die Wales-Rallye Grossbritannien als Saisonabschluss ab. Sie zählt zu den vielseitigsten WM-Läufen überhaupt: Die erste Etappe am Freitag führt zu 90 Prozent über Schotterwege, die immer wieder von kurzen Abschnitten auf befestigten Strassen unterbrechen werden. Besonders anspruchsvoll präsentiert sich dabei die Königsprüfung «Terra Alta». Sie ist 44,02 Kilometer lang und weist gleich drei Belagwechsel auf. Ford schickt den Fiesta RS WRC zunächst in Schotter-Abstimmung und auf entsprechenden Latitude Cross-Pneus von Michelin ins Rennen.

Für die nächsten beiden Etappen werden die gut 300 PS starken Turbo-Allradler dann auf Asphalt-Spezifikation und für den Einsatz der Michelin Pilot Sport umgebaut. Denn am Samstag und Sonntag zeichnen sich die zumeist sehr schnellen Wertungsprüfungen (WP) durch einen besonders ebenen Festbelag aus, der Bedingungen auf Rundstrecken so nahe kommt wie sonst bei keinem zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Auf der Suche nach der letzten Zehntelsekunde katapultieren die Fahrer durch das «Cutten» in Innenkurven allerdings Sand und Steine auf die Strasse, dies erschwert die Anforderungen für nachfolgende Teilnehmer deutlich. Daher kommt einer vorderen Startposition, die sich am Zwischenergebnis nach dem Schottertag orientiert, eine grosse Bedeutung zu.

«Es war immer mein Traum, einen Asphalt-WM-Lauf zu gewinnen – und die Rallye Spanien bietet mir hierfür die beste Gelegenheit», erläutert Jari-Matti Latvala, der seinen zweiten Rang bei der Rallye Frankreich als persönlich beste Vorstellung bei einer Asphalt-Veranstaltung wertet. «Aber dafür muss ich mir auf der ersten Etappe eine gute Ausgangsposition erarbeiten. Nur ein starker Auftritt am Freitag bietet mir die Basis, um am Samstag und Sonntag angreifen zu können. Die befestigten Strassen sind so eben und weit geschwungen wie bei keinem anderen WM-Lauf. Und es gibt immer weniger Stellen, an denen wir in den Innenkurven abkürzen können. Dadurch gelangt weniger Schmutz auf die Fahrbahn, und dies bedeutet ausgeglichenere Verhältnisse für uns alle.»

Der 27-Jährige, der in der Fahrerwertung neun Punkte vor seinem Teamkollegen Petter Solberg liegt, spulte bei Testfahrten am Mittwoch dieser Woche mehr als 200 Kilometer ab. «Am Morgen war es noch feucht und kalt, später trocknete es dann vollständig ab», so der Finne. «Das war auch gut so, denn vermutlich werden uns bei dieser Rallye – die zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr stattfindet als sonst – genau diese Bedingungen erwarten.»

Latvala hat die Rallye Spanien bereits acht Mal bestritten und dabei als bestes Ergebnis einen dritten Rang erkämpft. Sein Teamkollege Petter Solberg kann sogar auf eine noch grössere Erfahrung bei diesem vergleichsweise jungen WM-Lauf zurückblicken: Der Norweger bereitet sich auf seinen elften Start vor. 2010 erreichte er das Ziel sogar als Zweiter. Solberg testete seinen Fiesta RS WRC am Dienstag über 250 Kilometer. «Und jeden einzelnen davon habe ich genossen», betont der 37-Jährige. «Mein Ziel ist klar: Ich will in Spanien gewinnen. Das hätte für mich eine grössere Bedeutung als der dritte Rang in der Fahrerwertung. Den sehe ich als Bronze-Medaille, während der Sieg so etwas wie Gold wäre. Aber es wird hart: Vor dem Finale sind bereits alle Titel vergeben, die meisten Fahrer haben nichts mehr zu verlieren und werden ohne Rücksicht auf Taktik oder Strategie attackieren. Die Rallye ist grossartig, die Asphalt-Prüfungen schnell und sehr eben. Manche Passagen erinnern schon fast an permanente Rundstrecken. Gemischte WP bringen eine besondere Note in die Weltmeisterschaft, auch wenn ich einen Wechsel von Asphalt und Schotter innerhalb einer Prüfung nicht besonders mag. Wenn es nach mir geht, dann sollte das sauber getrennt bleiben.»

Zu den wichtigsten Neuerungen der diesjährigen Rallye Spanien, die im Grossen und Ganzen den Versionen von 2010 und 2011 gleicht, zählen die Startzeremonie in der Innenstadt der katalanischen Landesmetropole Barcelona am Donnerstagabend sowie eine Zuschauerprüfung in Salou am Freitag. Der Service-Park schlägt seine Zelte wieder im Themenpark PortAventura auf. Nach der Schotter-Etappe am Freitag mit einer neuen Prüfung am frühen Morgen wechselt die Rallye in den Nordwesten der Region Tarragona und auf Asphalt. Dabei stehen am Samstag besonders die beiden Durchgänge des Klassikers «El Priorat» auf dem Programm, die mit jeweils 45,97 Kilometer zu den längsten der gesamten Saison gehören.

Der Finaltag findet näher am Start- und Zielort Salou statt und umfasst auch die so genannte «Power Stage», auf der für die drei schnellsten Fahrer bis zu drei Bonuspunkte vergeben werden. Insgesamt warten in Spanien 18 Wertungsprüfungen über insgesamt 405,46 Kilometer auf die Teilnehmer.

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