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Pech in Spanien, aber Volkswagen startklar für WRC

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier am ersten Spanien-Tag

Sébastien Ogier am ersten Spanien-Tag

Man fühlt sich an das Sprichwort erinnert: Geht die Generalprobe schief, dann klappt es mit der Premiere umso besser.

Zwar lief der Saisonabschluss für Volkswagen bei der Rallye Spanien mit den eingesetzten Fabia S2000 der Konzernmarke Skoda nicht so gut, doch dagegen stehen insgesamt elf Klassensiege in den WM-Läufen zuvor und die Vorfreude auf das Debüt mit dem Polo R WRC bei der Rallye Monte Carlo am 15. Januar 2013. An der Costa Daurada mussten Werkspilot Sébastien Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia (F/F) am Ende des ersten Tages mit einem Problem am Antriebsstrang aufgeben. Andreas Mikkelsen und Beifahrer Ola Fløene (N/N), die Champions der Intercontinental Rally Challenge (IRC), beendeten die insgesamt 1.391,73 Kilometer unfallbedingt nach Rally-2-Reglement auf dem 21. Platz. Bis zum Start der „Monte“ stehen nun noch Tests in Mexiko, Frankreich und Schweden für das Volkswagen Team auf dem Programm.

«Für uns stand die Saison von vornherein als Lehrjahr fest. Insgesamt können wir nach zwölf Rallyes und über 4.500 Prüfungskilometern eine positive Bilanz ziehen», so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. «Wir haben erreicht, was wir wollten – nämlich, dass die gesamte Crew die Abläufe in der Rallye-WM lernt. Dazu haben unsere Piloten ihre fahrerische Klasse mehrfach unter Beweis gestellt. Allen voran Sébastien Ogier, der zehn Klassensiege geholt hat. Aber auch mit unseren Volkswagen Junioren bin ich sehr zufrieden. Ich habe vollstes Vertrauen in das Team und bin sicher, dass wir optimal für 2013 vorbereitet sind.»

Nach einem stimmungsvollen zeremoniellen Start vor der berühmten Kathedrale in Barcelona erwarteten die Fahrer schwierige, weil rutschige Streckenbedingungen am nächsten Morgen rund um das Küstenstädtchen Salou. Sowohl Sébastien Ogier als auch Andreas Mikkelsen legten auf der ersten Prüfung ein starkes Tempo vor. Beide konnten den Abstand zu den stärkeren WRC-Autos gering halten. Danach nahm das Pech auf der zweiten Wertungsprüfung (WP) seinen Lauf: Erst verlor Ogier wertvolle Zeit, weil die Motorhaube des Fabia nach einer Bodenwelle hochschlug. Kurz danach erwischte es Mikkelsen, der wie zuvor die Konkurrenten Petter Solberg und Thierry Neuville mit Wucht einen Stein traf – ein Aufhängungsschaden war die Folge. Am Abend, kurz vor dem Start der WP 6, mussten dann Ogier/Ingrassia ihr Auto mit einem Problem am Antriebsstrang abstellen. Das Aus. Nur Mikkelsen konnte nach erfolgreicher Reparatur die restliche Rallye im sogenannten Rally-2-Reglement zu Ende fahren und mit konstant guten Zeiten wertvolle Erfahrung für 2013 sammeln.

«Bei der ,Monte‘ zum Jahresbeginn sind wir gecrasht, jetzt beim Saisonfinale hatten wir technische Probleme. Sonst lief die Saison hervorragend», zeigte sich Sébastien Ogier zufrieden mit seinem ersten Jahr für Volkswagen. «Und ich bin ehrlich gesagt auch stolz auf zehn Klassensiege. Immer wenn wir das Ziel gesehen haben, waren wir das schnellste S2000-Auto. Aber ich bin auch froh, dass das Übergangsjahr vorüber ist. Jetzt freue ich mich riesig, dass die heiße Phase mit dem Polo R WRC losgeht. Und dass ich mich bei der Rallye Monte Carlo wieder mit den Top-Piloten messen kann.»

Auch Volkswagen Junior Andreas Mikkelsen, der beste Chancen hat, neben Ogier und Neuzugang Jari-Matti Latvala 2013 einen Polo R WRC zu steuern, zieht ein positives Saisonfazit. «Für mich war es ein tolles Jahr. Natürlich bin ich stolz, als erster Pilot in der Historie meinen IRC-Titel verteidigt zu haben», freut sich der Norweger. «Und das Jahr mit Volkswagen war für mich ebenfalls enorm wichtig. In so einem großen Team zu fahren und die Abläufe kennenzulernen, war für mich komplett neu. Ich bin froh, dass ich vom Team gutes Feedback bekommen habe und hoffe sehr, im nächsten Jahr der dritte WRC-Pilot im Volkswagen Team zu werden.»

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