Latvala in Front
Jari-Matti Latvala profitierte von seiner Startposition
Die äusseren Bedingungen könnten auf der Mittelmeerinsel Sardinien für einen Urlaub nicht besser sein – Temperaturen um 30° C. und blauer Himmel. Diese Ferienidylle interessiert die Rallyefahrer beim sechsten WM-Lauf nicht besonders, nur insofern, dass sie öfter mal einen Blick auf die Motortemperatur werfen müssen.
Bedingt durch seine bessere Startposition, gemäss der Tabellensituation als siebtes Fahrzeug auf den Schotterpisten, setzte sich [*Person Jari-Matti Latvala*] gleich zu Beginn in seinem Ford Focus an die Spitze und baute seine Führung nach drei von 17 Schotterprüfungen zu einem Vorsprung von 14,6 Sekunden auf Sébastien Loeb (Citroën C4) aus. «Ich bin mit meinem Set-up nicht ganz glücklich. Wir werden im Service einiges ändern müssen», meinte der WM-Siebte Latvala.
Der fünffache Champion und Italien-Sieger Loeb führte bei Schotter-Rallyes sein Standardargument an: «Es ist wieder einmal schwierig, das erste Fahrzeug auf der Strecke zu sein. Ich kann nicht mehr tun als zu warten und auf bessere Zeiten beim zweiten Durchgang hoffen.» Einen schlechten Start erwischte sein Citroën-Teampartner Dani Sordo. Wegen Stossdämpferprobleme kam er drei Minuten zu spät an die Zeitkontrolle der ersten Prüfung und kassierte deswegen 30 Strafsekunden. Auf der dritten Entscheidung büsste er nach seiner Bestzeit auf der zweiten Prüfung weitere 30 Sekunden ein. «Wir haben Probleme mit der vorderen Aufhängung», war die Begründung des Tabellenzweiten, der als Neunter 1:02,4 Minuten hinter Latvala lag.
Der Vize-Champion [*Person Mikko Hirvonen*] rangierte im zweiten Ford Focus mit einem Rückstand von 18,3 Sekunden auf dem dritten Platz. «Ich bin vorsichtig gestartet und bin auch nicht ans Limit gegangen», sagte der WM-Dritte Hirvonen.
Bei seiner Jungfernfahrt im «neuen» Citroën Xsara mit der 2006er Spezifikation erreichte Petter Solberg den vierten Platz (Rückstand: 21,2 Sekunden). Zufrieden ist der Weltmeister von 2003 allerdings nicht. «Auf der ersten Prüfung drohte der Motor zu überhitzen. Daher bin ich vom Gas gegangen. Vielleicht hätte ich dort dann die Bestzeit geholt», führte der Solberg an, der 2004 als Subaru-Werksfahrer die erste Ausgabe des italienischen WM-Laufes auf Sardinien (zuvor immer in San Remo) gewonnen hatte. «Unser Auto bricht sehr oft aus. Wir haben nun einige Arbeit im Service.»
Zur Mitte der ersten Etappe notierte Red Bull-Pilot Patrik Sandell bei seiner zweiten Schotter-Rallye im Skoda Fabia S2000 den 17. Gesamtplatz (Rückstand: 3:33,5 Minuten) und in der Wertung der Produktionswagen-WM hinter seinem Landsmann Patrick Flodin (Subaru Impreza) und dem Tabellenführer Armindo Araujo (Mitsubishi Lancer) den dritten Rang. Beim fünften Lauf zur Junior-WM lag der Wertungsdritte und Auftaktsieger Aaron Burkart (Suzuki Swift) auf dem 25. Platz (Rückstand: 4:40,9 Minuten) und in der Junior-Kategorie, die Martin Prokop (Citroën C2) vor Alessandro Bettega (Renault Clio) anführt, bisher nur auf dem fünften Platz.
Ergebnis nach 3 von 17 Prüfungen (= 65,10 von 347,12 km):
1. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Focus WRC, 42:40,2 min.
2. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 14,6 sec.
3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Focus WRC, + 18,3
4. Petter Solberg/Philip Mills (N/GB), Citroën Xsara WRC, + 21,2
5. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, + 26,2
6. Evgeny Novikov/Dale Moscatt (RUS/AUS), Citroën C4 WRC, + 32,0
7. Mads Östberg/Veronica Engan (N), Subaru Impreza WRC, + 33,1
8. Henning Solberg/Cato Menkerud (N), Ford Focus WRC, + 38,0
9. Dani Sordo/Marc Marti (E), Citroën C4 WRC, + 1:02,4 min.
10. Khalid Al Qassimi/Michael Orr (UAE/GB), Ford Focus WRC, + 1:24,8
Mehr über die Rallye Sardinien in der Printausgabe Nr. 23 am Dienstag, 26. Mai.