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Akropolis – die europäische Safari

Von Toni Hoffmann
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Ford hofft beim griechischen Schotter-Klassiker auf die Fortsetzung der italienischen Erfolgsstory. Citroën peilt sechsten Saisonsieg an.

Die Rallye Akropolis gilt angesichts der Härte ihrer Schotterprüfungen immer noch als die europäische «Safari», die einst als die schwerste WM-Rallye galt. Fussballgroße Felsbrocken, scharfkantige Schlaglöcher, höllische Hitze: Die Rallye Weltmeisterschaft startet in Griechenland mit einem wahren Härtetest in die zweite Saisonhälfte. Die diesjährige Streckenführung ist ziemlich neu. Drehpunkt ist diesmal Loutraki in der Nähe des berühmten Kanals von Korinth, der die Halbinsel Peloponnes vom griechischen Festland trennt. Einige der Schotterprüfungen wurde schon lange nicht mehr bei der Rallye Akropolis benutzt.

Nach dem Doppelsieg auf Sardinien blickt das Ford-Werksteam den speziellen Anforderungen der «Akropolis» (11. bis 14. Juni) erwartungsvoll entgegen: Sechs der vergangenen neun Auflagen dieses für seine besonders Materialmordenden Wertungsprüfungen berüchtigten WM-Klassikers im Land der Götter wurden eine klare Beute des Ford Focus RS WRC – eine Erfolgsgeschichte, die Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala am übernächsten Wochenende fortschreiben wollen.

«Die Strecken der Rallye Griechenland sind unheimlich grob», schickt der 28-jährige Hirvonen voraus. «Die «Akropolis» ist in diesem Jahr der einzige WM-Lauf, bei dem wir Fahrer akut darauf achten müssen, die Haltbarkeit unserer Autos nicht zu überfordern – obwohl es vom ersten Meter an voll zur Sache geht. Dies spielt speziell beim Anbremsen eine große Rolle, aber auch der Verschleiß der Reifen ist ein wichtiger Faktor.»

Nicht nur die Turbo-Allradler der Drift-Elite kommen auf den steinigen Eselspfaden westlich von Athen an ihre Grenzen. Ebenso wie Motoren und Getriebe leiden auch die Piloten unter den hochsommerlichen Temperaturen am Peloponnes – Klimaanlagen sind in den Wettbewerbsgeräten nicht vorgesehen. Eine ausgeprägte körperliche Fitness und ständige Flüssigkeitszufuhr sollen der gefürchteten Dehydrierung vorbeugen.

Beflügelt von seinem überragenden Sieg bei der Rallye Italien reist Jari-Matti Latvala mit frisch gestärktem Selbstbewusstsein gen Griechenland. «Nach Sardinien möchte ich auch die «Akropolis» gewinnen», gesteht der 24-Jährige, der erst am vergangenen Wochenende mit einem Ford Escort RS1800 die Historic-Rallye Lahti für sich entscheiden konnte. «Statt maximaler Attacke zählt dieses Mal eher eine konstant-schnelle, stets an das Tempo der anderen angepasste Fahrweise – das ist der clevere Weg. Ob wir auch von unserer späteren Startposition am Freitag profitieren können, sehen wir jedoch erst beim Abfahren der Prüfungen vor Ort – denn fast alle Strecken stellen für uns im Vergleich zu den Vorjahren Neuland dar.»

Eine Götterdämmerung wie zuletzt auf Sardinien soll es für die beiden souveränen WM-Tabellenführer Citroën und Sébastien Loeb bei der 56. Auflage des griechischen Klassikers nicht geben. Für den immer stark siegeshungrigen Loeb gilt trotz seiner 52 Rekordsiege wie 2005 und 2008 nur der absolute Triumph.

Loebs Hellas-Prognose: «Wir müssen über die rauen Pisten kommen, ohne etwas zu beschädigen oder einen Reifenschaden einzufangen. Das ist bei diesen extremen Bedingungen und auch beim heissen griechischen Wetter gewiss keine leichte Aufgabe», so Loeb, der in die zweite WM-Halbzeit mit fünf von sechs bislang möglichen Saisonsiegen startet.

Erklärtes Ziel des Rekordjägers – maximale Punktzahl und Sieg Nummer 53. «Mit unserem Vorsprung von 17 Punkten haben wir natürlich einen gewissen Vorteil, aber ich will gewinnen. Auf Sardinien haben wir gesehen, was passieren kann. Ich erwarte eine sehr schwierige Rallye, zumal unsere Rivalen eine wirklich gute Bilanz in Griechenland vorweisen können. In Griechenland ist es wichtig, den richtigen Kompromiss zwischen Speed und Zuverlässigkeit zu finden. Und wir müssen auch darauf achten, dass der Motor nicht überhitzt.»

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