Markku Alén: "Muss den Helm wieder rausholen"

Von Christian Schön
Mit 64 Jahren  - noch – Rekordsieger bei der Rallye Portugal – Markku Alén

Mit 64 Jahren - noch – Rekordsieger bei der Rallye Portugal – Markku Alén

Mit fünf Siegen ist der Finne der ungekrönte „König von Portugal“. Weil ihm VW-Werkspilot Sébastien Ogier immer näher kommt, denkt der 64-Jährige über Gegenmaßnahmen nach.

Offiziell hat Portugal seit 1910 keinen König mehr. Inoffiziell heißt er Markku Alén. Zumindest für portugiesische Rallyefans. Der Finne gewann fünf Mal die Rallye Portugal: 1975 im Fiat 124 Spider Abarth, 1977, ’78 und ’81 im Fiat 131 Abarth sowie 1987 im Lancia Delta HF 4WD.

Mit seit Sonntag vier Siegen kommt VW-Werkspilot Sébastien Ogier dieser königlichen Erfolgsserie immer näher. Zu nahe, wie Markku Alén findet. „Ich glaube, ich muss den Helm wieder rausholen“, scherzte der inzwischen 64-Jährige am Sonntagabend in Faro. „Es kann nicht sein, dass mir Ogier die Krone kampflos abnimmt.“

Weniger Spaß machte Alén der Besuch einiger Wertungsprüfungen. „Der aktuellen Generation der Rallyeautos zuzusehen, ist nicht besonders aufregend. Sie sind für meinen Geschmack zu leise, haben zu wenig Power und müssen leider sehr unspektakulär gefahren werden“, analysierte der beste Rallyefahrer der 1970er Jahre, der in seiner Glanzzeit das Pech hatte, dass es noch keine Fahrer-Weltmeisterschaft gab (ab 1979).

Alén, der vor exakt vierzig Jahren zum ersten Mal in Portugal startete (Rang drei im Fiat 124 Spider Abarth) gibt die Schuld am seiner Meinung nach reduzierten Spektakel der Technik. Moderne Rallyeautos seien bei Antrieb, Fahrwerk und Reifen so hoch entwickelt, dass knapp über 300 PS Leistung einfach zu wenig sind.

„Wenn du mit einem modernen World Rally Car schnell sein willst, musst du so wenig driften wie möglich“, erkannte Alén. „Fast so wie in den 80er Jahren, als ich im heckangetriebenen Lancia 037 gegen die Audi Quattro gekämpft habe.“

Ein Stil, den nach Aléns Analyse vor allem Sébastien Ogier perfektioniert hat. „So präzise wie er fährt keiner“, lobte der Beinahe-Weltmeister den aktuellen Champion. „Er erwischt vor jeder Kurve optimal den Bremspunkt.“

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