Yamaha R6 Dunlop Cup: Schattenspiele in Salzburg
Jesco Raffin (#10) ist der Gejagte im Yamaha R6 Dunlop Cup
Der Salzburgring war 1983 zusammen mit Colmar-Berg die erste ausländische Rennstrecke, auf der ein Yamaha-Cup-Rennen ausgetragen wurde. Seit Mitte der 90er-Jahre steht der frühere Grand Prix-Kurs mit wenigen Unterbrechungen im Termin-Kalender. Nur in Hockenheim, am Nürburgring und in Oschersleben gab es bisher mehr Yamaha-Cup-Rennen.
Der Salzburgring ist zudem die schnellste Piste im IDM-Kalender. Windschatten wird deshalb auch in diesem Jahr ein zentrales Thema sein. Im Vorjahr erlebten die Zuschauer auf den für Salzburg typischen Naturtribühnen ein dramatisches Rennen zwischen Markus Reiterberger, Lucy Glöckner, Luca Hansen, Takumi Endo und Ben Gädke, die im Ziel nur etwas mehr als eine Sekunde trennte. «Du musst im entscheidenden Moment an der richtigen Position sein», verrät der Cup-Sieger von 2010, Markus Reiterberger. «Schon im Rookies-Cup hat mir unser damaliger Riding-Coach Gustl Auinger eingebläut, dass man hier kaum gewinnt, wenn man als Führender in die letzte Runde geht.»
Im aktuellen Cup-Jahrgang hat sich nach mittlerweile vier Rennen der Favoritenkreis formiert. Jesko Raffin stand als Einziger bei allen Rennen auf dem Podest, zweimal ganz oben. Damit führt der 15-jährige Zürcher sowohl die Meisterschaft als auch die NGK-Rookies-Wertung an. Härtester Verfolger ist Patrick Vincon, der seit seinem Sieg vor zwei Wochen am Sachsenring auf Tabellenplatz zwei steht, gefolgt vom Elsässer Alain Bonnet.
Lucy Glöckner musste ihre Titelambitionen vor zwei Wochen zurückschrauben, als sie in Führung liegend stürzte. Ein Sieg, dreimal schnellste Runde und zweimal Pole Position unterstreichen aber, dass man die draufgängerische Cup-Lady immer auf der Rechnung haben muss. Zu den üblichen Verdächtigen gesellte sich als Dritter am Sachsenring erstmals der 16-jährige Cup-Rookie Toni Riedel. Mit Robin Mulhauser meldet sich in Salzburg zudem ein weiterer Podestkandidat zurück. Beim Saisonauftakt am EuroSpeedway Zweiter, musste der Schweizer zuletzt aus beruflichen Gründen zwei Rennen aussetzen.