Yamaha R6 Dunlop Cup: Letzte Runde
Der Titelkampf im Yamaha-Cup:Jesko Raffin vor Lucy Glöckner
Ungeachtet der noch offenen Entscheidung um den Gesamtsieg, steht bereits jetzt fest: Die 34. Cup-Saison war ein Jahr der Rekorde. Teilnehmer aus 13 Nationen, das jüngste Starterfeld der Cup-Geschichte oder Jesko Raffin als jüngster Rennsieger.
Dies gelang dem damals 14-jährigen Schweizer im April beim Saisonauftakt am EuroSpeedway. Er löste damit Markus Reiterberger ab, der vor genau zwei Jahren als 15-Jähriger seinen ersten Cup-Sieg feierte und im Jahr darauf den Gesamtsieg folgen liess. Für seine Nachfolge hat Raffin allerbeste Karten. Der junge Zürcher, der nach einem weiteren Erfolg am Nürburgring vor vier Wochen am Red Bull Ring Saisonsieg Nummer drei verbuchen konnte, kommt mit einem Vorsprung von 23,5 Punkten nach Hockenheim.
Auf dem Papier und in Anbetracht seiner Beständigkeit – Raffin punktete als einziger Fahrer bei allen sieben Rennen und stand dabei fünf Mal auf dem Podest – eigentlich eine klare Angelegenheit. Doch blättern wir drei Jahre zurück: Damals reiste Filip Altendorfer ebenfalls mit einem klaren Vorsprung zum Yamaha-Cup-Finale. Zwei Runden vor Schluss blieb der diesjährige Superbike-Sieger von Salzburg wegen eines Defekts liegen und musste bangen, wo sein härtester Verfolger Stefan Kerschbaumer ins Ziel kommt. Er wurde Dritter, war damit zwar punktgleich mit Altendorfer, der aber dank der besseren Einzelresultate den Titel gewann.
In diesem Jahr würde selbst ein zweiter Platz der einzig verbliebenen Meisterschafts-Konkurrentin Lucy Glöckner nichts nützen. Die schnelle Erzgebirglerin braucht unbedingt einen Sieg, um ihre winzige Meisterschaftschance aufrecht zu erhalten. Und dann dürfte Raffin bestenfalls Fünfzehnter werden. «Ich fahre ohnehin immer auf Sieg», gibt sich Glöckner locker, getreu dem Motto: Du hast keine Chance, nutze sie.