Yamaha R6 Dunlop Cup: Richtungswechsel
Niki Tuuli, Philippe von Gunten und Manou Antweiler
Auf dem beliebten Grand-Prix-Kurs hoch im Norden der Niederlande beginnt auch für den Yamaha R6 Dunlop Cup die zweite Saisonhälfte. Von einem Heimvorteil zu sprechen, nur weil dies für Niki Tuuli die nächstgelegene Strecke ist, wäre sicher übertrieben, zumal der schnelle Finne Assen, wie fast alle IDM-Kurse, noch nicht kennt. Dass ihm dieser Umstand keine allzu grossen Probleme bereitet, bewies der erst 16-jährige Meisterschaftsleader eindrucksvoll mit seinen Siegen am Nürburgring und zuletzt vor drei Wochen in Österreich.
Dort erlebte der Yamaha-Cup übrigens das jüngste Podest seiner 35-jährigen Geschichte, denn der Zweitplatzierte Marco Nekvasil (A) und Toprak Razgatlioglu (TR) als Dritter sind sogar noch ein Jahr jünger. Mit Manou Antweiler (D) mischte am Red Bull Ring noch ein weiterer Youngster bis zum Schluss im Kampf ums Podest mit. Für den ebenfalls erst 16-jährigen Norddeutschen, der in Oschersleben seinen ersten Sieg feiern konnte, endete das Rennen unverschuldet im Kies, nachdem ihn Razgatlioglu in der letzten Runde bei einem etwas zu optimistischen Bremsmanöver neben die Strecke beförderte.
Damit stand erstmals seit fast fünf Jahren kein Deutscher auf dem Podest. Damals siegte beim Finale in Hockenheim Sören Jakobsen (DK) vor Rino Caluzzi (CH) und Stefan Kerschbaumer (A), während Filip Altendorfer mit Kupplungsdefekt ausfiel und bis zum Schluss tatenlos um seinen Gesamtsieg zittern musste. Interessant: Seit Altendorfer haben mit Dominik Vincon, Markus Reiterberger und Jesko Raffin (CH) alle Halbzeitmeister auch den Titel geholt. Ob dies ein gutes Omen für Niki Tuuli ist? Zumindest ist er schon jetzt der erfolgreichste Finne in der Cup-Geschichte.