Denkbar knappe Entscheidung

Die vierte Auflage des 24-Stunden-Rennens für Tourenwagen und GTs auf dem Dubai Autodrom hätte spannender kaum sein können: Weniger als 50 Sekunden betrug letztendlich der Unterschied zwischen dem siegreichen Land-Motorsport-Porsche-Team mit Niclas Kentenich, Carsten Tilke, Gabriël Abergel und Andrzej Dzikevic und dem zweitplatzierten Al-Faisal-Racing-BMW mit Claudia Hürtgen, Abdulaziz al Faisal, Paul Spooner und Stian Sørlie. Auf Platz drei kam der Besaplast-Racing-Porsche mit Ex-DTM-Champion Kurt Thiim, Vater-und-Sohn-Paarung Roland und Sebastian Asch, Martin Tschornia und Franjo Kovac ins Ziel.

Nach dem vorzeitigen Aus oder dem erheblichen Zeitverlust zahlreicher Sieganwärter (Autorlando-Sport-Porsche, Land-Motorsport-Porsche-RSR, Equipe-Verschuur-Renault Mégane, Khaleji-Motorsport-Porsche) sah es lange Zeit nach einem Zweikampf zwischen dem Al-Faisal-Racing-BMW Z4 M Coupé, eingesetzt vom Schubert-Motors-Team aus Oschersleben, und dem slowakischen ARC-Bratislava-Porsche 997 GT3 RSR aus. Der BMW setzte sich in den frühen Morgenstunden an die Spitze des Feldes und blieb dort während des gesamten Vormittags, obwohl zahlreiche Porsche-Konkurrenten in Schlagdistanz waren.

Kurz vor 13.00 Uhr kam der BMW mit einem Reifenschaden und beschädigter Karrosserie hinten rechts an die Box, so dass der ARC-Bratislava-Porsche die Führung übernehmen konnte. Nur eine gute Viertelstunde später hatte die Porsche-Mannschaft jedoch selbst Probleme mit der Radaufhängung und fiel auf Rang vier zurück. Für das BMW-Team gab es indes eine weitere schlechte Nachricht: wegen Abkürzens der Strecke auf dem Weg zurück an die Box bekam sie eine Abzugsrunde aufgebrummt.

So kam der zweite Porsche von Land Motorsport an die Spitze und konnte auch den Sieg nach Hause fahren, obwohl es denkbar knapp war. «Ich hatte nur noch wenig Sprit und außerdem Bremsprobleme», berichtete Niclas Kentenich, der den letzten Einsatz fuhr. Claudia Hürtgen im BMW wurde von ihrem Team über die Probleme informiert und setzte Kentenich massiv unter Druck. Sie rundete sich zurück, aber konnte die Lücke letztendlich nicht schließen. «Wir waren die Schnellsten im Feld, aber es hat nicht ganz gereicht», zeigte sie sich enttäuscht. «Schade, denn das wäre mein erster Gesamtsieg bei einem 24-Stunden-Rennen gewesen! » Trotz Bremsprobleme und eines Drehers in der Schlußphase fuhr der Besaplast-Porsche noch als Dritter ins Ziel.