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LMDh: Audi plant Rückkehr mit Prototyp nach Le Mans

Von Oliver Müller
Letzter LMP1 von Audi: Der R18 aus dem Jahre 2016

Letzter LMP1 von Audi: Der R18 aus dem Jahre 2016

Audi steht vor seinem Comeback bei den 24 Stunden von Le Mans. Der Hersteller aus Ingolstadt hat dem Klassiker an der französischen Sarthe ab 2000 den Stempel aufgedrückt und stieg 2016 aus der LMP1 aus.

Gute Nachricht für den internationalen Sportwagen-Motorsport: Audi plant die Rückkehr in die Prototypen-Szene und möchte demnächst wieder um den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans kämpfen. Ein genauer Zeitplan für das Programm und potentielle Piloten wurden jedoch noch nicht kommuniziert.

Audi hat sein Motorsport-Programm komplett umgekrempelt. Das Werksengagement in der DTM wurde zum Saisonende 2020 bereits eingestellt. Nach der Saison 2021 soll auch der Einsatz mit dem eigenen Team in der Formel E beendet werden. Dafür wird Audi jedoch ab 2022 mit einem Auto mit alternativem Antriebskonzept bei der Rallye Dakar an den Start gehen. Der Motorsport (Werks- und Kundensport) bei Audi wird zudem unter dem Dach der Audi Sport GmbH gebündelt. Somit ist Audi Sport-Geschäftsführer Julius Seebach zukünftig auch Audi-Motorsportchef.

Im Rahmen der Neuaufstellung hat Seebach die Katze in Bezug auf das LMDh-Projekt aus dem Sack gelassen. «Darüber hinaus evaluieren wir weitere mögliche Betätigungsfelder für uns im internationalen Motorsport», so Seebach. «Dabei haben wir die Wünsche unserer Kunden genauso im Blick wie die zukünftige Strategie des Unternehmens, die ganz klar im Zeichen der Elektrifizierung und einer CO2-neutralen Mobilität steht. Deshalb bereiten wir uns intensiv auf den Einstieg in die neue Sportwagen-Kategorie LMDh mit ihren Highlight-Rennen 24 Stunden von Daytona und Le Mans vor. Die wichtigste Botschaft für unsere Fans ist, dass Motorsport bei Audi weiter eine bedeutende Rolle spielen wird.»

Die LMDh-Kategorie ist Nachfolger der DPi-Klasse (Daytona Prototype international) der amerikanischen IMSA-Serie. Die LMDh-Fahrzeuge basieren auf der LMP2-Klasse. Doch anstatt den LMP2-Einheitsmotor von Gibson zu verwenden, müssen die Hersteller in der LMDh einen eigenen Motor ins LMP2-Chassis einbauen. Dazu wird das LMP2-Chassis noch mit einer anderen Aerodynamik versehen, die an die Fahrzeugflotte der jeweiligen Marke erinnern kann. Im Gegensatz zum LMP2 wird im LMDh zudem ein standardisiertes Hybrid-System verbaut.

Die LMDh-Klasse soll ab 2022 starten. Neben der IMSA-Serie (mit beispielsweise den 24h von Daytona) ist sie aber auch in der Sportwagen-WM (FIA WEC) zugelassen. Dort kämpfen die LMDh dann mit den Hypercars (Peugeot und Toyota) um den Gesamtsieg. Das Hightlight der FIA WEC sind die 24 Stunden von Le Mans. Dort hat Audi große Motorsport-Geschichte geschrieben.

Audi trat erstmals 1999 in Le Mans an. Der erste Triumph konnte bereits im Jahre 2000 eingefahren werden. Bis 2014 holte Audi insgesamt 13 Gesamtsiege beim so prestigeträchtigen Langstrecken-Klassiker. Ende 2016 stieg Audi aus dem Prototypen-Sport aus.

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