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24h Le Mans: Jani hämmert Porsche auf vorläufige Pole

Von Oliver Runschke
Jani lässt den Porsche 919 Hybrid fliegen

Jani lässt den Porsche 919 Hybrid fliegen

Porsche dominiert den ersten Teil des Qualifying in Le Mans. Drei 919 vor drei Audi, dann Toyota. Neel Jani mit schnellster Le-Mans-Runde seit 1989.

Mittwochabend kurz nach 22:00 Uhr ist ein magischer Moment in Le Mans. Das Qualifying beginnt, das Tageslicht schwindet und die Jagd auf die Bestzeit beginnt. Wer die Pole im Visier hat, schickt jetzt seinen schnellsten Fahrer mit wenig Sprit auf die Strecke, um eine Bestzeit auf die Bahn zu knallen. So wie bei Porsche Neel Jani. Im Zirkel der Top-Asse bei Porsche ist Jani mittlerweile so etwas wie der Quali-Joker. Als Porsche 2014 mehr Poles in der FIA WEC holte als alle anderen, hatte stets der schnelle Schweizer seinen Gasfuß mit im Spiel. So auch am Mittwoch in Le Mans. Erst legte Timo Bernhard mit einer 3.17 Min vor, dann nutzte Jani die Gunst der Stunde und brannte gleich auf seiner ersten fliegenden Runde sieben Minuten nach Qualifyingbeginn eine 3:16,8 Min. in den Asphalt. Die schnellste Runde in Le Mans, seit 1990 auf Geheiss der FIA zwei Schikanen die sechs Kilometer lange Hunaudieres-Gerade kastriert haben.

Die schnellste Zeit in Le Mans seit 26 Jahren sah nicht nur so aus wie aus dem Ärmel geschüttelt, sie war es auch. «Es geht noch schneller, ich hatte auf meiner schnellsten Runde sogar noch Verkehr und musste zwei langsame Autos überholen», so Jani. «Die Strecke wird nun immer schneller eine 3:15 Min ist locker drin.»

Ob Jani oder einer seiner acht Porsche-Teamkollegen in den beiden weiteren 919 Hybrid im zweiten Teil des Qualifying am Donnerstag zwischen 19:00 und 21:00 Uhr und 22:00 bis 24:00 nochmals die Chance bekommen, die Bestzeit zu unterbieten, ist fraglich. «Wir wissen nicht, was das Wetter macht, derzeit müssen wir morgen abend von Regen ausgehen. Und dann stellt sich die Frage, ob wir morgen nochmals auf Zeitenjagd gehen dürfen. Diese Rundenzeit ist nicht ohne, besonders in den Porsche-Kurven ist es unglaublich schnell.»

Hinter dem schwarzen Porsche von Jani/Lieb/Dumas folgt mit 0,8 Sekunden Rückstand das Exemplar von Webber/Bernhard/Hartley, dann der weiße 919 mit Hülkenberg/Tandy/Bamber. Schnellster Audi und einziger R18 e-tron quattro unter der Marke von 3:20 Min war die #8 von Duval/Di Grassi/Jarvis, in dem Loic Duval mit 2,9 Sekunden Rückstand auf Porsche die schnellste Audi-Zeit fuhr.

Doppelt so weit zurück wie Audi lagen die Toyota hintendran. Mehr als 6,5 Sekunden lagen die zwei TS040 hinter Porsche und bewegen sich damit in Bereichen, in denen die Japaner selbst bei fehlerlosem Rennen, guter Taktik und viel Glück kaum realistische Chancen auf den Sieg haben dürften.

Nissan muss sein Versprechen, mit dem GT-R LM NISMO deutlich schneller zu sein als die LMP2, am Donnerstag noch einlösen. Dem schnellsten Exemplar des Frontmotor-LMP mit Pla/Mardenborough/Chilton fehlen mit einer Bestmarke von 3:38 Min. stramme 21 Sekunden auf die Spitze und immerhin auch noch 0,4 Sekunden auf die LMP2-Bestmarke, die KCMG mit dem Oreca-Nissan (Howson/Bradley/Lapierre) setzt. Noch nicht mal im Topspeed sind die Nissan schneller. Audi, Porsche und Toyota fahren auch auf den Geraden zwei, drei km/h schneller als die vermeintliche fahrende Revolution aus Japan.

Bei den GTE machte Aston Martin das Tempo, gleich drei Vantage GTE landeten in den Top-Vier. Nur der #51 AF Corse-Ferrari 458 Italia (Vilander/Bruni/Fisichella) sprengte als Zweiter die Aston Martin-Party, bei der Rees/Macdowall/Stanaway die Bestzeit setzten. Mücke/Turner/Bell landeten vor Sørensen/Thiim/Nygaard auf den Rängen drei und drei, dann folgten die beiden Werks-Corvette C7.R.

Das Qualifying wurde um kurz vor 23:00 Uhr längere Zeit nach einem Abflug von Gaetan Paletou unterbrochen werden, der seinen Greaves-Gibson-Nissan in der Mulsanne so in die Leitplanken hämmerte, das Selbige umfangreich erneuert werden musste.

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