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Zuhause: Wo ist das?

Kolumne von Jan Seyffarth
Voller Einsatz: Jan Seyffarth im Mercedes SLS im väterlichen Team

Voller Einsatz: Jan Seyffarth im Mercedes SLS im väterlichen Team

Jan Seyffarth erzählt über seine turbulente Zeit der letzten acht Wochen. Vom Schnee in Schweden, in die Sonne von Frankreich bis zum Regen in Deutschland.

Alter Schwede, nach knapp acht Wochen kann ich heute das erste Mal so richtig entspannen. Und «alter Schwede» trifft es fast schon auf den Kopf, denn damit hat alles angefangen.

Ich bin seit diesem Jahr neu in der AMG Driving Academy und mein erster Einsatz war auch einer, den ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Ich durfte zum Winter Sporting nach Arjeplog in Schweden. Was man dort oben erlebt übertrifft alles vorher erlebte. Das fängt bei der Landschaft an, geht weiter über die Leute bis hin zum Auto fahren, was auf den zugefrorenen Seen ein ganz anderes Level erreicht. Ganze zwei Wochen war ich dort oben und ich weiß heute schon, dass ich wiederkommen werde!

Von Arjeplog ging es, mit einem kurzen Zwischenstopp Zuhause zum Koffer umpacken, direkt in den Süden nach Le Castellet, um dort ebenfalls für die AMG Driving Academy ein SLS AMG GT3 Training durch zu führen. Ich habe zwar nur als Beifahrer nebendran gesessen, aber es war dennoch schön endlich mal wieder im SLS zu sitzen! Da staunt man schon nicht schlecht, wie gut unsere Kunden mit dem 550 PS starken Auto zurecht kommen. Da muss man sich selber schon lang machen um ihnen was zu zeigen. ;-)

Dort habe ich dann auch erfahren, dass ich zwei Tage später wieder in Le Castellet sein werde um AMG bei der «Balance of Performance» behilflich zu sein. Bedeutet also: kurz nach Hause, Koffer umpacken und dann wieder ab in den Flieger nach zurück. Dort durfte ich endlich wieder im Auto auf der richtigen Seite Platz nehmen! Wir sind einige Tests gefahren und ich freue mich jetzt schon auf die GT1 Version des Flügeltürers! ;-)

Von Le Castellet aus ging es dann ohne Umwege direkt zu meinem neuen Team Rowe Racing in die Eifel zu Testfahrten auf der Nordschleife. Es ist jedes Mal extrem schwierig, sich alle neuen Namen gleich zu merken. Aber mit der Zeit bekommt man das schon hin. Ich habe mich zwischendurch immer wieder gefragt, ob ich denn wirklich in der Eifel bin, denn es war alle Tage über strahlender Sonnenschein. Für mich stand auf dem Programm, die für mich neuen Dunlop-Reifen auf der Nordschleife kennenzulernen.

Was denkt ihr wie es weitergeht?! Richtig: kurz nach Hause, Koffer umpacken und ab nach Hockenheim. Der erste Test mit dem neuen SLS AMG GT3 von meinem Vater. Ich bin das Auto zwar schon oft, sogar sehr oft gefahren, aber es ist dennoch ein anderes Gefühl den «eigenen» SLS zu fahren. Es stand hauptsächlich auf dem Plan, dass das Team das Auto kennenlernt um nicht ganz ohne Erfahrung nach Oschersleben zu kommen.

Und dann war es soweit: das erste Rennen mit dem neuen Auto stand an. Nachdem die Trainings gut verliefen, kam der erste Rückschlag bereits im ersten Qualifying. Maximilian, mein neur Teamkollege, konnte nur eine gezeitete Runde fahren, weil die Session immer wieder mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Die neuen Regel besagen, dass man im Qualifying maximal acht gezeitete Runden fahren und die Box nur drei mal verlassen darf. Wenn man die Session aber immer mit Rot unterbricht, macht man den Fahrer ihre Outings kaputt. Über dieses Regel sollten sich die Verantwortlichen noch einmal Gedanken machen.

Bei mir lief es deutlich besser! Ich konnte mich direkt bei meinem ersten Outing auf Position 1 setzen und war bis kurz vor Ende auch ganz oben in den Ergebnislisten zu finden. Leider bin ich am Ende noch bis auf Position 7 zurückgefallen, aber wir wollten Reifen für das Rennen sparen und haben keinen Angriff mehr gestartet.

Somit ging es in Rennen 1 von Position 25 ins Rennen. Allerdings haben wir lange gepokert und uns für die Slick Reifen entschieden. Diese Entscheidung sollte goldrichtig sein. Denn Max konnte sich direkt bis auf die 9. Position vorkämpfen. Das war echt stark von ihm! Leider meinte es ein zu überrundenter Alpina nicht so gut mit uns, drehte Max rum und riss ihm noch den halben Heckflügel ab. Nach dem Boxenstopp konnte auch ich somit nicht mehr angreifen, da ich mit stumpfen Waffen kämpfte und wir mussten uns mit Platz 12 zufrieden geben. Unnötig!

Rennen 2 hat auch wieder sehr gut angefangen. Von Platz 7 gestartet lag ich nach ein paar Runden schon auf dem 5. Rang. Nach dem Boxenstopp wehrte sich Max immer noch auf Position 5 mit allen Regeln der Kunst gegen eine ganze Amada von SLS AMG GT3. Erst als ein übermütiger Porsche uns mal wieder rumdrehte, war das Rennen 10 Minuten vor Ende gelaufen und wir sind wieder nur auf Position 14 ins Ziel gekommen.

Dafür, dass das Team das Auto erst zwei Tage kennt kann man also sagen, dass die Leistung sehr gut war, nur wurde sie leider nicht belohnt. Aber wir werden dieses Jahr auf jeden Fall noch zuschlagen!

Jetzt heißt es über Ostern erst einmal entspannen. Nächste Woche geht es dann direkt weiter. Erst ein Personal-Coaching am Lausitzring, bevor es zur Nordschleife geht, um im Team Rowe Racing die Vorbereitungen für das 24h-Rennen beim zweiten Lauf zur VLN fortzusetzen.

Ich werde euch dann wieder auf dem Laufenden halten, was die nächste Zeit ansteht!

Bis dahin...

Euer Jan

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