Ruhe vor dem Sturm
Nach dem Wolkenbruch war der R15 nur selten auf der Strecke
Die letzten Trainingssitzungen in Sebring gingen unspektakulär über die Bühne. Wie üblich beschränkten sich die meisten Teams im Nachttraining auf das Absolvieren der vom Reglement geforderten Pflichtrunden bei Dunkelheit für jeden Fahrer. Dazu ging kurz vor Trainingsbeginn noch ein Wolkenbruch über den Flugplatzkurs nieder. Und dann ist Sebring besonders heikel, weil manche Streckenteile schnell abtrocknen während auf anderen noch regelrecht das Wasser steht. Vor zwei Jahren zerstörte
Dindo Capello bei ähnlichen Bedingungen ein R10-Chassis.
Lediglich Peugeot spulte Runde um Runde ab, bei den Franzosen ging es nur darum, Laufleistung auf die Teile zu bringen, um Schwachstellen zu entdecken. In der Nacht erzielte Montagny die Bestzeit.
Am Vormittag dann das letzte offizielle Training bei strahlendem Sonnenschein. Tom
Kristensen erzielte mit 1.45.200min eine Bestzeit, die schneller als die Pole Position von Scott Dixon war. Ein klarer Beweis, das die Strecke wieder schneller geworden ist, denn bei Audi hatte man über Nacht bereits die Rennmotoren eingebaut und war im vollen Renntrimm unterwegs.
Bei den GT2 ist Jaime Melo eingetroffen, der am Vormittag aber auch nur vier Runden drehte. Da Melo keine Nachtrunden absolviert hat, wird der Risi-Ferrari wohl von hinten starten. Richard Lietz hatte im Farnbacher-Porsche einen Abflug und landete im Reifenstapel. Kein großer Schaden, aber ärgerlich, da man sich bei Farnbacher bereits auf den Feierabend eingestellt hat.
Das Drama um Vici geht weiter. Alle Fahrer haben sich auf dem bislang einzig verfügbaren Porsche qualifiziert, aber mit wie vielen Autos oder ob überhaupt am Rennen teilgenommen wird, soll sich laut Hans Stuck am Nachmittag entscheiden. Am Vormittagstraining nahm Vici jedenfalls wegen Teilemangel wieder nicht teil.
Inzwischen eingetroffen ist auch BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen, der sich das Debüt des BMW M3 nicht entgehen lassen will. Zur Feier des Tages blieben die M3 beim letzten Training gleich im Zelt, allerdings planmässig. Bobby Rahal dämpft zudem die Erwartungen: «Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir bei den Schnellsten sind. Ich will ankommen!»