KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Wasser im Sprit bremste Graf / Maassen

Von Guido Quirmbach
Hatten viel Pech in Road Atlanta: Maassen (li.) und Graf

Hatten viel Pech in Road Atlanta: Maassen (li.) und Graf

Klaus Graf und Sascha Maassen lagen auf Siegkurs, doch Wasser in der Tankanlage vereitelte den Erfolg.

Wenn es nicht schon vor dem Rennen so nass gewesen wäre, hätten [* Person Klaus Graf*] und [*Person Sascha Maassen*] ihr Rennen ihre Klasse gewinnen können. Und wäre das Wetter so wie in der ersten Stunde geblieben, dann wäre noch viel mehr drin gewesen. Doch hätte, wäre, wenn, all das zählt nicht. Am Ende gab es einen dritten Rang bei den LMP2 für den Porsche RS Spyder des Cytosport-Teams.

Der RS Spyder bestach bereits im Training durch eine gigantische Strassenlage, auf den Geraden zog er aber keinen Hering vom Teller. Sascha Maassen: «Unser Problem ist die Motorleistung. Wir tun uns auf den Geraden schwer, gegen die besten GT2. Wir kriegen sie auf der Bremse, aber so einfach vorbeifahren ist nicht.» Dem Fernandez-Acura geht es genauso, die Dyson-Lola hingegen haben, IMSA sei Dank, deutlich mehr Power.

Doch in der ersten Rennstunde war dies zweitrangig, da war das Wetter entscheidend. Teamchef und Besitzer Greg Pickett sollte den Start fahren, doch angesichts der schwierigen Bedingungen überlies er dies Klaus Graf. Durch die Änderung des Startfahrers musste Graf aus der Box starten.

Was ihn nicht daran hinderte, bereits nach sieben Runden die Führung in der Klasse zu übernehmen. Auch beide Peugeot, die in der ersten Stunde deutlich verwachst hatten, konnte der Schwarzwälder überholen. Er hatte dann den drittplatzierten Acura in Sichtweite, doch Graf entschied sich, auf Slicks zu wechseln. Denn die Ideallinie war mittlerweile trocken.

Allerdings nur die Ideallinie, wie der der 40-jährige aus Dornhan erfahren musste. Als er in seiner Outlap einem Audi diese nämlich freigab, kam er aufs nasse und schon ging es in die Wiese.

Doch der Dreher war am Ende egal, denn der Motor streikte. Warum? Im Benzin war ein rund 20%iger Wasseranteil. Wie das Wasser in die Tankanlage reinkam, ist unklar. Möglicherweise hängt es mit dem Dauerregen in der Nacht vor dem Rennen zusammen.

Warum es erst nach dem ersten Stint auffiel, ist auch zu erklären. Der RS Spyder wurde für das Warm up und den ersten Stint noch im Zelt betankt. Die Tankanlage kam erst beim ersten Tankstopp zum Einsatz.

Der Fehler wurde verhältnismässig schnell gefunden, doch insgesamt brachte das Ausspülen von Tank und Leitungen einen Rückstand von insgesamt 37 Runden mit sich. Da halfen auch die weiterhin starken Rundenzeiten, die sowohl Graf als auch Sascha Maassen erzielten, nicht weiter. Vorbei waren die Siegträume, die heute realistisch waren. «Ein LMP2-Sieg und eine ganz vordere Platzierung im Gesamtklassement wären bei dem prestigeträchtigen Rennen wirklich drin gelegen» ärgerte sich Graf zu Recht.

Alle Hintergründe zum «Petit Le Mans» gibt es auf einem vierseitigen Bericht in der aktuellen SPEEDWEEK, ab heute am Kiosk!

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