Oberhallau 2012 - Part 2/2
Sebastian Schmitt - Opel Gerent Kadett CQP Evo 2
Genauso wie Bernhard Lang eine Klasse höher, bei den 2-Litern. Aber der Reihe nach: Sebastian Schmitt, Hansi Eller, Ralf Kroll, Peter Naumann und Markus Reich bilden in dieser Reihenfolge die Top-Five des Trainingstages, Michael Rauch ist im Briegel Kadett schnellster 8-Ventil-Pilot. Fast genau so beginnt auch das Rennen. Nur Ralf Kroll presst sich im Lehmann Golf 16V am Minichberger Scirocco von Hansi Eller vorbei, setzt sich auf Rang zwei. Die Verfolgergruppe von Platz zwei bis vier düst im «Formationsflug» den Oberhallauer Berg hinauf, liegt innerhalb der Winzigkeit von 4 Hundertstelsekunden zusammen. Der zweite Run bringt keine Veränderungen in der Spitzengruppe, lediglich der Abstand unter den Verfolgern wächst auf 2 Zehntelsekunden an. Im Finale zieht Hansi Eller nochmals alle Register, findet weitere 56 Hundertstel, sprintet zu 1:24,81. Und sichert sich so Platz zwei hinter Basti Schmitt im Gerent Kadett 16V. Dritter wird Ralf Kroll, knapp vor Polo Super Charger-Treter Peter Naumann (P4) und Markus Reich (P5/VW Golf 16V). Einmal mehr ist Patrick Orth auf Klassenplatz sechs im BMW 320 iS der erfolgreichste KW Berg-Cup Youngster und somit «Sofort-Hunderter» Empfänger.
Günter Göser fährt seinen Kadett 16V auf Position sieben, Michael Rauch (P8), Thomas Flik (Renault Clio/P9) und Roland Christall (P10) im Opel Ascona B komplettieren die Top-Ten. Auf dem 2-Liter KW 8V-Trophy-Siegerpodest steht Michael Rauch ganz oben, flankiert von Roland Christall als Zweitem und Bernhard Lang als Drittem, der im Finale in der Tarzankurve ausrollt. Aber da hat er bereits zwei Läufe im Trockenen. Christian Ehret (Opel Ascona B/P4) und Hans-Dieter Seitz (P5) im Ford Escort RS 2000 sichern sich die noch freien 8-Ventiler-Pokale. Die Geschichte der Gruppe H über 2 Liter Hubraum ist schnell erzählt. Die beiden Berg-Cup-Neueinsteiger Norman Struckmann und Harald Ludwig (BMW M3 E36) sind hier unter sich, nachdem die Premiere des Toyota MR 2 von Manfred Kronlachner noch einmal verschoben werden musste. Der Struckmann Escort Cosworth funktioniert diesmal bestens, und Norman treibt ihn fehlerfrei und schnell zu seinem ersten Berg-Cup-Klassensieg.
In der E1 bis 1400 Kubikzentimeter hat der Schweizer Martin Bächler seinen zweiten starken KW Berg-Cup-Auftritt in dieser Saison, gewinnt im ex-Cup VW Lupo wie in Wolsfeld seine Klasse. Diesmal, beim «Heim-Grand-Prix», vor André Dürig (Fiat Uno) und Jürgen Baumgartner im Mazda 323. Die Schweizer und damit auch die Oberhallauer Organisatoren pflegen Traditionen. Dazu gehört die akribische Archivierung nicht nur von absoluten Streckenrekorden, sondern auch von Berg-Cup e.V. - Uli Kohl (1. Vorsitzender) - Rettenbacher Straße 43 – D-94569 Stephansposching, Web: www.berg-cup.de – Email: info@berg-cup.de
Klassenbestzeiten. Im Bereich des KW Berg-Cups wurden gleich drei davon verbessert. Manfred Konrad legt die 1300er-Messlatte auf 1:30,10; Hans Paulitsch sorgt in 1:27,84 für den neuen 1,6-Liter-Maßstab. Bei den 2-Litern brennt Basti Schmitt im zweiten Heat mit 1:23,70 den neuen Bestwert in den Asphalt. Und damit sind wir wieder beim Eingangsthema, beim Kadett-Ländervergleich. War die Kadett-Bestzeit früher eine reine Schweizer Angelegenheit, so änderte sich dies spätestens mit dem Auftauchen von Holger Hovemann und des KW Berg-Cups schlagartig. Fritz Erb, Seppi Koch und Co erhielten neue, starke Konkurrenz. 2012 war Basti Schmitt mit 1:23,70 der Match-Winner für Deutschland und den KW Berg-Cup. Vor Christoph Zwahlen, Fritz Erb und Josef Koch, der im 2,5-Liter C-Coupé 16V allerdings mit 1:23,55 – erzielt 2011 – immer noch die absolut schnellste Oberhallauer Kadett-Zeit sein Eigen nennt. Das «Revanchespiel» findet nun am 7. Oktober in Mickhausen statt, die Fans beider Lager freuen sich darauf.
Sebastian Schmitt seinerseits musste übrigens zu einem «vierten Wertungslauf» antreten. In Form einer Doping-Kontrolle, im Leistungssport ja nichts Ungewöhnliches. Allerdings nicht bei sich selbst, sondern an seinem Arbeitsgerät, dem ultrabreiten Gerent Kadett 16V. Dieser wurde im Rahmen einer technischen Schlussüberprüfung auf die Waage gestellt, auch sein Motor-Hubraum wurde ausgemessen. Das Ergebnis: Negativ, bei beiden Proben. Damit hält der Oberhallau-Doppelerfolg in Rennen und Länderspiel amtlich beglaubigt und besiegelt Einzug in die Bergrenn-Geschichtsbücher. Aufgewertet wird er noch durch den megastarken Rang zwei in der Tourenwagen-Gesamtwertung, hinter dem 650-PS-Allrad-Mitsubishi-Bergmonster von Toni Bühler und vor Christoph Zwahlen im 2,5-Liter Kadett 16V.
«Der KW Berg-Cup biegt in seine 2012er-Zielgerade ein.» Auch davon war eingangs die Rede. Und in die Zielgerade einbiegen heißt zum Schlussspurt ansetzen. Denn die acht besten Resultate aus elf Veranstaltungen werden gewertet. Gerannt wird noch genau dreimal, in Unterfranken, in St. Agatha (A) und in Mickhausen. Und da noch niemand acht absolute Top-Ergebnisse auf seinem persönlichen Punktekonto hat – weder im Gesamt-Ranking noch in den Divisions- und Sonderwertungen –, gilt es alle Kräfte zu mobilisieren und bei allen restlichen Veranstaltungen dabei zu sein, um maximale Zähler einzufahren. Und es scheint alles darauf hinauszulaufen, dass Mickhausen einmal mehr zum «Finale Furioso» wird, dass erst im bayerischen Schwabenland am 6. und 7. Oktober die endgültigen Entscheidungen vor großer Kulisse fallen. KW Berg-Cup-Herz, was willst du mehr? Zuvor aber hören und sehen wir uns am 8. und 9. September in Eichenbühl beim 45. AvD/GAMSC Bergrennen Unterfranken. Top – die Verabredung gilt