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Zwei Kulturen treffen aufeinander

Von Stefanie Szlapka
Auch für Frédéric Lequien war die Silk Way Neuland

Auch für Frédéric Lequien war die Silk Way Neuland

In der Organisation der Silk Way treffen die französische und die russische Kultur aufeinander. Berater Frédéric Lequien über Überraschungen und Probleme.

Die Silk Way Rallye war auch für die ASO, Organisator der Rallye Dakar, eine Herausforderung. Frédéric Lequien, Berater des russischen Organisationskomitees und stellvertretender Rallye-Dakar-Direktor erzählt im Interview über seine ersten Erfahrungen mit Tatarstan, Kasachstan und Turkmenistan und auch über die Probleme, die bei der Organisation auftraten.

Was haben sie gedacht, als sie zum ersten Mal von der Idee gehört haben, eine Rallye durch diese drei Länder zu veranstalten?
Um ehrlich zu sein, war ich ganz am Anfang ziemlich überrascht. Im Oktober 2008 traten die Staaten mit dieser Idee an uns heran. Aber ich konnte es mir nicht vorstellen, dass man hier so etwas organisieren könnte. Aber am Anfang kannte ich diese Gegend noch nicht so gut. Doch nach den ersten Checks und Fahrten, stellten wir fest, dass hier alles so weitläufig ist, dass man wirklich etwas erschaffen könnte. Zudem standen die Initiatoren so fest hinter ihrem Projekt und investierten so viel – das alleine war für uns eine Garantie.

Was erwarten Sie sich von der Silk Way Rallye?
Ein Ziel haben wir schon erreicht: wir haben eine sehr gute Medienpräsenz. Diese Rallye und die Länder, durch die sie führt ermögliche tolle Bilder. Die Medienresonanz war von Anfang an gut und auch die TV-Zahlen sind sehr positiv.

Aber uns ist auch wichtig, dass die Teilnehmer zufrieden sind. Zumindest ich habe das Gefühl, dass sie die Rallye und ihr Umfeld mögen. Die Routen sind wirklich schön. Ich bin den ganzen Tag im Helicopter und kann alles überblicken. Das Terrain ist schön und weitläufig – perfekt für den Off-Road-Sport. Die französischen und russischen Organisatoren arbeiten sehr gut zusammen und haben ein sehr gutes Biwak geschaffen.

Wie verlief die Zusammenarbeit vor der Rallye mit den russischen Organisatoren?
Es war schon schwer. Schliesslich sprechen wir eine andere Sprache und haben eine andere Kultur. Aber wir machen Tag für Tag Fortschritte. Wir übernehmen hier zwar den technischen Part der Veranstaltung. Aber wir müssen darauf achten, dass die Russen die Franzosen und umgekehrt verstehen.

Worin lagen die Hauptprobleme?
Wie gesagt bei der Sprache. Aber auch die Kultur. Wir Französen sind schnell nervös und wollen ein Ergebnis am Liebsten sofort haben. Die Russen brauchen da oft einen Moment länger. Aber am Ende kommt trotzdem etwas sehr gut dabei raus. Die russische Organisation arbeitet sehr professionell.

Man muss beachten, dass die Russen ein Komitee für die Organisation der Rallye aufgestellt haben. Dort sind nur Experten vertreten und keine Anfänger. Wir von der ASO sind hier, weil wir über sehr viel Erfahrung verfügen. Wir geben so gesagt, das Öl in die Maschine, damit sie reibungsloser läuft. Wir bewegen uns auf einem sehr hohen Level!

Was unterscheidet die Silk Way Rallye von den anderen Veranstaltungen der ″Dakar Series″ in Ungarn und Protugal?
Die Routen sind wohl der grösste Unterschied. Bisher waren die Prüfungen eher kurz. Dafür war mehr Dynamik im Spiel. Morgens gab es eine Etappe über 100 Kilometer und Nachmittags so um die 60 Kilometer. Die Silk Way Rallye kommt den Prüfungen bei der Dakar viel näher.

Wie ging es Ihnen, als Sie erfuhren, dass gleich vier Präsidenten die letzte Etappe besuchen?
Soll ich ehrlich sein? Ich stand ganz schön unter Druck. Gleichzeitig war es eine grosse Ehre für uns. Als wir die Verträge unterschrieben, hätte ich mir niemals vorgestellt, dass wir jemals vier Präsidenten empfangen werden. Ab dem Moment, als die Entscheidung feststand, wusste ich erst wirklich, was für eine Bedeutung die Silk Way Rallye hier hat. Dieser Tag war sehr wichtig und es musste einfach alles perfekt sein.

Wie sieht es mit der Zukunft der Silk Way Rallye aus? Wird es eine zweite Auflage geben?
Wie nach jeder Rallye, wird es auch hier ein De-Briefing geben und das möglichst schnell. Wir, die ASO, bestimmen nicht alleine darüber. An der Entscheidung sind viele Leute aus verschiedenen Ländern beteiligt. Natürlich muss man auch abwarten, was die Sponsoren zu dem Thema meinen. Von unserer Seite aus könnte es weitergehen. Aber wir können das nicht entscheiden, nur Ratschläge geben.

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