Auch Mitsubishi zur Vollbremsung gezwungen
Mitsubishi stellt das Dakar-Engagement ein.
Das gab der japanische Konzern am Mittwoch bekannt. Mitsubishi hatte bei insgesamt 26 Dakar-Teilnahmen 12 Siege gefeiert und zwischen 2001 und 2007 siebenmal in Serie gewonnen. In diesem Jahr mussten die Japaner allerdings eine herbe Niederlage in Kauf nehmen, als Titelverteidiger Stephane Peterhansel und die Mitfavoriten Luc Alphand und Hiroshi Masuoka bereits in der ersten Woche ausfielen. Nur einer der vier Diesel-Prototypen erreichte das Ziel in Buenos Aires. Der Spanier Nani Roma, der für die erfolgsverwöhnten Asiaten auch den einzigen Etappensieg erzielte, hatte als Zehnter fast 17:30 Stunden Rückstand auf den siegreichen VW-Piloten Giniel de Villiers im Race Touareg.
Mitsubishi Motors nutzte die Rallye Dakar insbesondere, um die Allradtechnik der Fahrzeuge weiterzuentwickeln und gewann wertvolle Erkenntnisse für die Serienproduktion. Aufgrund der aktuellen globalen Wirtschaftskrise ist es jetzt für das Unternehmen nötig, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Daher wurde der Ausstieg aus der Rallye Dakar beschlossen, hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung.
Das hörte sich unmittelbar nach Ende der Dakar 2009 noch ganz anders an. „Unser neuer Racing Lancer und seine Dieseltechnologie stehen am Anfang eines zunächst einmal bis 2011 angelegten Programms. Wir haben bei dieser Rallye unwahrscheinlich viel gelernt und werden die gewonnenen Erfahrungen nun nutzen, um aus dem Racing Lancer ein noch besseres Auto zu machen. Wir werden alles geben, um 2010 den 13. Dakar-Sieg für Mitsubishi zu erkämpfen“, hatte Mitsubishi-Teamdirektor Dominique Serieys vor 17 Tagen verkündet.
Bereits Ende 2005 war Mitsubishi werksseitig auch aus der Rallye-Weltmeisterschaft ausgestiegen. Mit dem Finnen Tommi Mäkinen gewann man von 1996 bis 1999 viermal in Folge die Fahrer-WM und 1998 zudem den Hersteller-Titel. Mit insgesamt 34 WM-Siegen zählt Mitsubishi zu den erfolgreichsten Herstellern in der WM. Wegen der Finanzkrise hatten sich in den vergangenen beiden Monaten bereits die japanischen Hersteller Honda aus der Formel 1, Suzuki und Subaru aus der Rallye-WM sowie Kawasaki aus der MotoGP zurückgezogen.
Auch das weitere Engagement von Volkswagen Motorsport im Rallye-Sport steht momentan auf dem Prüfstand. Insider wollen wissen, dass sich VW in Zukunft angeblich weder an der Dakar noch der Rallye-WM werksseitig beteiligt. Eine endgültige Entscheidung wird in Kürze erwartet.