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Freund und Feind

Von Marion Englert
Nasser Al-Attiyah steigt optimistisch in die Rallye Dakar 2011

Nasser Al-Attiyah steigt optimistisch in die Rallye Dakar 2011

Nasser Al-Attiyah will seinem VW-Teamkollegen Carlos Sainz den Titel bei der Rallye Dakar streitig machen.

Die Rallye Dakar ist die grösste Herausforderung für Motorsportler weltweit. 430 Teilnehmer aus 51 Nationen werden dieses Jahr erwartet. Darunter auch der katarische Rennfahrer Nasser Al-Attiyah. Er startet für VW und ist damit gemeinsam mit seinem deutschen Co-Piloten Timo Gottschalk Konkurrent und Teamkollege der Vorjahressieger Carlos Sainz und Lucas Cruz. Die Spanier haben die Rallye 2010 knapp vor Al-Attiyah und Gottschalk gewonnen. Das VW-Werksteam stellt neben den bereits genannten, noch zwei weitere Teams auf. In den insgesamt vier neu entwickelten Race Touareg 3 starten auch der US-Amerikaner Mark Miller und dessen Beifahrer Ralph Pitchford aus Südafrika, sowie dessen Landsmann Giniel de Viliers und der Deutsche Dirk von Zitzewitz. Volkswagen konnte in der Vergangenheit bereits zwei Dakar-Siege verbuchen – kein Wunder, dass seine Fahrer auch 2011 nach dem Titel greifen wollen.

«Wir können mit Fug und Recht behaupten, den stärksten Fahrerkader bei der Rallye Dakar 2011 in unseren Reihen zu haben», sagt der Motorsport-Direktor von Volkswagen, Kris Nissen. «Jedes der vier Duos hat in den vergangenen zwei Jahren wenigstens einen Podestplatz bei der Dakar gefeiert – das zeigt die Qualität, die in der Truppe steckt.» Nasser Al-Attiyah ist seit 2009 bei Volkswagen unter Vertrag. Der mehrfache Middle-East-Rallye-Champion ist kein unbeschriebenes Blatt in der Motorsportszene. In den vergangenen fünf Jahren gewann der aus Katar stammende Rennfahrer nicht weniger als sechs FIA-Titel in vier unterschiedlichen Meisterschaften. Erst Anfang Dezember sicherte er sich mit seinem Sieg bei der Dubai International Rallye eine weitere Trophäe und im September wurde er Zweiter bei der Silk Way Rallye.

Der Sieg bei der Dakar 2011 aber ist sein ganz persönliches Ziel. Darauf bereitet sich der 40-Jährige seit Wochen vor. «Ich schlafe seit Tagen in einer speziellen Höhenkammer, um meinen Körper an die Höhenluft zu gewöhnen», sagt er. Daneben stehen fünf Trainingstage pro Woche auf seinem Programm: Radfahren, Schwimmen, Laufen und mentales Training gehören dazu. «Für die Rallye musst du körperlich topfit sein.»

Al-Attiyah, der 2009 vom BMW-X-raid-Team zu VW wechselte, fühlt sich bei den Wolfsburgern zu Hause. «Wir sind wie eine Familie, ich bin stolz darauf, einer der Werksfahrer zu sein», sagt er. Überdies sei es auch ein wenig Patriotismus, bei VW unter Vertrag zu sein – schliesslich besitze Katar Anteile am VW-Konzern. Al-Attiyahs grösste Herausforderung aber sei sein Teamkollege Carlos Sainz. «Wir sind Teamkollegen und Freunde, aber sobald die Startflagge fällt, sind wir Konkurrenten», sagt der sympathische Katarer. «Carlos hat viel Erfahrung, aber ich bin schneller.» Al-Attiyah hat sich fest vorgenommen, Sainz zu schlagen. «Wir sind im selben Team und fahren dieselben Autos, trotzdem macht jeder von uns sein Ding und jeder hat so seine Tipps und Tricks, die trotz der Nähe geheim bleiben.» Er habe ein gutes Gefühl für die Rallye und mit dem nötigen Quäntchen Glück könne er am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest stehen. «Dieser Sieg und eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, damit wäre mein Glück perfekt», sagt der Familienvater.

Neben seiner Karriere als Rennfahrer ist der Araber nämlich auch noch überaus erfolgreich im Tontaubenschiessen. Bei den Asian Games holte er sich 2002 die Goldmedaille und bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde er Vierter. Ein Sport, von dem er beim Rallyefahren profitiert. «Die Konzentration, die ich beim Tontaubenschiessen brauche, hilft mir auch auf der Rennstrecke.» Dabei hätte Al-Attiyah seine Karriere als Rennfahrer fast zugunsten des Tontaubenschiessens an den Nagel gehängt. «Ich war damals in dieser Disziplin ein Botschafter für mein Land und wurde entsprechend unterstützt. Von 1995 bis 2003 bin ich daher auch keine Rallye gefahren.» Letztlich aber habe ihn die Rennleidenschaft nicht losgelassen, und mittlerweile könne er beide Sportarten perfekt miteinander verbinden.

Das Schlimmste, was ihm jetzt noch passieren könnte, wäre, die Rallye Dakar durch irgendeine Dummheit zu verlieren. «So ist es mir bei der Silk Way Rallye 2009 ergangen. Auf den letzten 50 Kilometern mussten wir nach einem Überschlag aufgeben.» Er habe aber aus seinen Fehlern gelernt und sei fest entschlossen, sie nicht zu wiederholen. Etwas anderes als ein Sieg komme nicht in Frage. Schliesslich sei der Platz für den Pokal im Trophäenschrank schon reserviert.

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