Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Dakar: Al-Attiyah im Mini All4 Racing Zweiter

Von Toni Hoffmann
Mini All4 Racing, der Sieger der Allradwertung, erfolgreiches Dakar-Debüt für Mikko Hirvonen und Harry Hunt, vier Mini All4 Racing in den Top 10.

Starker Regen, Überflutungen, Hitze, enorme Höhen… die Dakar 2016 war wieder eine Rallye der Extreme für Mensch und Maschine. Nasser Al-Attiyah (QA) und Mathieu Baumel (F) setzten sich im Mini All4 Racing als bestes vierradangetriebenes Fahrzeug durch. Die Crews konnten drei Tagessiege mit dem vierfachen Dakar-Siegerfahrzeug einfahren. Zwei Erfolge feierte Al-Attiyah, Hirvonen sicherte sich auf der vorletzten Etappe einen Tagessieg. Vor Al-Attiyah kam nur Stéphane Peterhansel durchs Ziel, allerdings stehen der zweirad Buggy-Pilot und damit das gesamte Ergebnis unter Berufung. «Durch den Überschlag auf der Fiambala-Etappe haben wir viel Zeit verloren, sonst hätten wir aus eigener Kraft ganz vorne stehen können», so Nasser Al-Attiyah. «Aber so ist die Dakar und jeder macht Fehler. Ich will 2017 wieder bei der Dakar an den Start gehen und wieder um den Sieg mitkämpfen.»

Während der Kampf unter den 4x4-Fahrzeugen – speziell zwischen dem Mini All4 Racing und dem Toyota – sehr ausgeglichen war, konnten vor allem in der ersten Woche die zweiradangetriebenen Buggys die ihnen passenden schnellen Strecken und ihren Vorteil aus dem technischen Reglement nutzen, um einen Vorsprung an der Spitze herauszufahren. Doch die Ausdauer, Haltbarkeit und Wendigkeit der Mini All4 Racing ermöglichte den Piloten in der zweiten Woche eine Aufholjagd und den Weg zurück an die Spitze. Der Tagessieg von Al-Attiyah auf der achten Etappe gab nochmal den nötigen Schub für den Angriff und zwei weitere Etappenerfolge. Schlussendlich belegen drei Mini All4 Racing einen Platz in den Top 6.

Starkes Debüt von Mikko Hirvonen

Ein sensationelles Dakar-Debüt feierte der Finne Mikko Hirvonen (FIN), der aus der WRC in den Cross-Country-Sport gewechselt war. Er trat zusammen mit dem erfahrenen französischen Co-Piloten Michel Périn an. Die beiden überzeugten besonders durch ihre Konstanz. Auf fast allen Etappen kam der Finne in den Top 5 im Ziel an und leistete sich so gut wie keine Fehler. «Ich kann es kaum glauben, wie gut es gelaufen», freut sich der Finne. «Die Zusammenarbeit zwischen Michel und mir wurde immer besser und das Team hat eine fantastische Arbeit geleistet. Der Schlüssel zum Erfolg für mich ist, dass wir ohne Probleme am Mini All4 Racing und ohne größere Fehler unsererseits durchgekommen sind. Ich hatte auf eine Platz in den Top 5 gehofft und genau das haben wir geschafft.»

Für Nani Roma und Alex Haro (beide E) hatte die Dakar mit einem Rückschlag begonnen. Auf der zweiten Etappe blieben die beiden fast eine Stunde im Schlamm stecken. Doch die beiden gaben nicht auf und kämpften sich in der Gesamtwertung wieder Stück für Stück nach vorne. Auf der neunten Etappe kamen sie, im Gegensatz zu viele anderen Konkurrenten, ohne Probleme durch den Tag und meldeten sich auf einen Schlag in den Top 10 zurück. In den letzten Tagen arbeiteten sie sich auf die sechste Position nach vorne. «Es war eine komische Dakar für uns und die ersten Tage kamen wir nicht wirklich vorwärts. Für Alex war es erst die zweite Dakar und wir mussten uns noch zusammenfinden. Aber unsere Zusammenarbeit klappt jetzt ganz automatisch und darüber freue ich mehr sehr. So konnten wir uns auch wieder in die Spitzengruppe vorarbeiten. Uns liegen einfach die schwierigen Etappe, wie die in Fiambala, da können wir unsere Stärken ausspielen und da haben wir auch viel Zeit gutgemacht.»

Orlando Terranova und Ronnie Graue (beide ARG) hatten bei dieser Dakar kein Glück. Auch sie blieben, wie Nani Roma, auf der zweiten Etappe im Schlamm stecken und verloren wertvolle Zeit. Dich auch in den folgenden Tagen sollte es nicht nach den Wünschen der beiden Argentinier laufen. «Ich kann leider nichts anderes sagen, als dass es keine gute Dakar für uns war», so der Argentinier. «Es sollte für uns einfach nicht sein.»

Guter Einstand des jungen Briten Hunt

Der junge Brite Harry Hunt überzeugte ebenfalls mit einem starken Dakar-Debüt. Auch er hatte mit dem deutschen Andreas Schulz einen sehr erfahrenen Co-Piloten an seiner Seite. Der zweifache Dakar-Sieger achtete besonders darauf, dass der Dakar-Neuling mit Ruhe an die Prüfungen herangeht. Diese Strategie zahlte sich aus: Das Duo beendete die Rallye im Mini All4 Racing auf dem zehnten Gesamtrang. «Ich bin so glücklich. Meiner erste Dakar – ich habe es ins Ziel geschafft und das auch noch auf Rang zehn – unglaublich», strahlt der Brite im Ziel. «Es war sehr hart, aber wir haben fast ohne Probleme durch. Vielen Dank an Andi, er ist der Ruhepol im Auto.»

Die Dakar 2016 selbst wird als eine der nassesten Ausgaben in die Geschichte eingehen. So musste die erste Etappe wegen zu starker Regenfälle angesagt werden und auch später mussten einzelne Prüfung wegen zu hoher Pegelstände an Flüssen verkürzt werden. Im argentinischen Jujuy setzten stundenlange starke Regenfälle das Biwak komplett unter Wasser. Aus dem Regen ging es in die Höhen von Bolivien. Auf der fünften Etappe erreichten die Piloten mit 4.600 Metern den höchsten Punkt einer Dakar-Prüfung überhaupt. Zahlreiche Piloten kämpften vor allem mit Kopfschmerzen, ausgelöst durch den geringen Sauerstoffgehalt der Luft. Zurück in Argentinien, in den Dünen von Fiambala hingegen, schlug die Hitzewelle zu. Wegen Temperaturen von bis zu 50 Grad im Schatten musste die neunte Etappe vorzeitig abgebrochen werden.

Sven Quandt, X-raid Teammanager «Ich bin stolz, dass unsere Crews und Mechaniker nie aufgegeben haben, auch wenn uns in der ersten Woche viele schon abgeschrieben haben. Aber wir haben uns zurückgemeldet. Der Mini All4 Racing konnte in der zweiten Woche seine Vorteile voll ausspielen. Gratulation an Nasser, der es mit seinem Speed wieder ganz vorne geschafft hat. Mikko hat eine sensationelle Leistung gezeigt. Bei seiner ersten Dakar so wenig Fehler zu machen, ist wirklich erstaunlich. Es war eine extrem harte Dakar, nicht nur für die Fahrer, sondern für das ganze Team. Der Regen in der ersten Woche, die Höhe und die enorme Hitze in der zweiten Wochen waren eine große Belastung, die alle super gemeistert haben.»


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