KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Titelentscheidung vertagt: Kreim/Christian als Leader

Von Toni Hoffmann
Fabian Kreim verschenkte vorzeitige Titelentscheidung

Fabian Kreim verschenkte vorzeitige Titelentscheidung

Skoda Auto Deutschland Duo Fabian Kreim/Frank Christian führt lange, vergibt nach Ausritt aber den ersten Matchball zur Titelverteidigung, Skoda feiert trotzdem: Dominik Dinkel/Christina Kohl holen im Fabia R5 den Sieg.

Die Titelverteidiger Fabian Kreim und Frank Christian gehen nach einem dritten Platz bei der ADAC Rallye Niedersachsen als Spitzenreiter ins große Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Das Skoda Auto Deutschland Duo lag als Spitzenreiter in Harz-Vorland lange auf dem Kurs zum vorzeitigen Titelgewinn, ehe ein Ausritt über eine nasse Wiese den möglichen Sieg kostet. Gefeiert wird in Osterode trotzdem: Die Skoda Markenkollegen Dominik Dinkel/Christina Kohl bejubeln ihren ersten DRM-Gesamtsieg.

«Wir wollten unseren zweiten Titel gern schon in Niedersachsen perfekt machen. Sorry ans Team für meinen Fehler und Haken hinter Niedersachsen. Ab sofort lernen wir bayerisch! Jetzt müssen wir wie im vergangenen Jahr bei der 3-Städte-Rallye den Titel holen», kommentiert Fabian Kreim. Die Chancen für den zweiten nationalen Titelgewinn in Serie stehen weiterhin hervorragend: Der Skoda Auto Deutschland Pilot geht als Tabellenführer mit einem Vorsprung von 21 Punkten auf den nun zweitplatzierten Markenkollegen Dinkel in die 3-Städte-Rallye am 20. und 21. Oktober. Ebenfalls noch Titelchancen hat der drittplatzierte Rene Mandel mit 22 Zählern Rückstand. Schon ein fünfter Platz beim Saisonfinale würde Fabian Kreim zum Titelgewinn reichen.

Nach zuletzt drei DRM-Siegen in Serie ist der Odenwälder auch bei der Rallye Niedersachsen zunächst eine Klasse für sich. Mit Bestzeiten in den zwei Prüfungen am Freitagabend übernimmt Kreim sofort die Führung und baut sie am Samstag Schritt für Schritt auf 18,2 Sekunden vor Dominik Dinkel aus. In der neunten Wertungsprüfung ,Ührder Berg 1‘ rutscht Kreim jedoch von der nassen Graspiste in einen Graben. «So ein Mist! Ich habe die Handbremse gezogen, das Auto quer gestellt – nichts half, es wurde auf der glitschigen Wiese bergab sogar noch schneller statt langsamer.»

Glück im Unglück

Glück im Unglück: Mit Hilfe seines Beifahrers Frank Christian und herbeigeeilter Fans bringt er sein Arbeitsgerät zurück auf die Strecke. So verlieren die Favoriten zwar über zwei Minuten und die Spitze, können aber die Rallye fortsetzen. Trotz demolierter Vorderfront an seinem Fabia R5 sichert sich Kreim in der gleich anschließenden Powerstage sogar noch drei Zusatzpunkte. Danach verteidigt der Titelverteidiger Platz drei: «Danke an unsere Mechaniker, die im letzten Service den Fabia R5 wieder perfekt hergerichtet haben.»

Um den Sieg duellieren sich derweil Dominik Dinkel und Rene Mandel. Der Skoda Pilot hat am Ende mit 19,6 Sekunden Vorsprung die Front seines Fabia R5 vorn und verbessert sich damit in der Meisterschaftstabelle auf Gesamtrang zwei.

«Glückwunsch an Dominik Dinkel und Christina Kohl. Sie haben heute für Skoda die Kohlen aus dem Feuer geholt und damit die Siegesserie unserer Marke hier im Harz fortgesetzt. Für unser Team hat sich hingegen die Motorsportweisheit ‚to finish first you first have to finish‘ leider als richtig erwiesen. Wir konnten den ersten Matchball im Titelkampf nicht verwandeln, die nach acht von 13 Wertungsprüfungen schon zum Greifen nahe Meisterschaft ist uns auf grüner Wiese buchstäblich durch die Hände gerutscht. Fabian und Frank waren bewusst defensiv unterwegs, trotzdem passierte der Fehler. Schlecht für uns, gut für die Meisterschaft. Nun bekommen Fahrer und Fans doch ein alles entscheidendes Finale bei der 3-Städte-Rallye. Wir werden bereit sein, den zweiten Matchball in einen Sieg umzusetzen», sagt Andreas Leue, Teamleiter Motorsport und Tradition bei Skoda Auto Deutschland.

Kreim/Christian visieren im Fabia R5 den siebten Titel für die Marke in der DRM an, womit Skoda allein der erfolgreichste Autohersteller in der Geschichte des nationalen Championats werden könnte. Das Fahrerduo Matthias Kahle/Peter Göbel dominierte mit Octavia WRC, Fabia WRC sowie mit dem Fabia Super 2000 über fast ein Jahrzehnt die nationale Meisterschaft. Vier Meistertitel (2002, 2004, 2005 und 2010) sowie der Gewinn der Deutschen Rallye-Serie 2006 schlugen für Kahle/Göbel zu Buche. 2012 holten Mark Wallenwein/Stefan Kopczyk, ebenfalls im Fabia Super 2000, einen weiteren deutschen Meistertitel für Skoda. Kreim/Christian können sich nach 2016 zum zweiten Mal zum Champion krönen.

Die Zahl zur ADAC Rallye Niedersachsen: 8

Der Skoda Fabia R5 ist auch bei der vorletzten Station der Deutschen Rallye-Meisterschaft 2017 mit acht von 13 möglichen Prüfungsbestzeiten das herausragende Auto. Fabian Kreim/Frank Christian schaffen fünf Topzeiten, die Gesamtsieger Dominik Dinkel/Christina Kohl landen im Hightech-Allradler aus Tschechien dreimal auf Platz eins.

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