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Heißer Herbst für die Rallye-Topliga

Von Toni Hoffmann
DRM-Sptzenreiter Ruben Zeltner

DRM-Sptzenreiter Ruben Zeltner

Zehnter Lauf in ADAC Rallye Masters und DRM bei der ADAC Ostsee Rallye, beginnt Herausforderer Hermann Gassner junior die Aufholjagd?

Mit der ADAC Ostsee Rallye (5. - 6. September 2014) starten die besten Rallyepiloten Deutschlands in einen «heißen Herbst». Der zehnte von 14 gemeinsamen Läufen von ADAC Rallye Masters und DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) führt rund um das Ostseebad Grömitz (Schleswig-Holstein) und läutet den Endspurt der Saison ein. Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein führt im Porsche 911 GT3 beide Championate an. Doch nach den Sommer-Rallyes, deren Streckenverhältnisse wie geschaffen waren für seinen bärenstarken Hecktriebler, wittern nun die Verfolger Morgenluft. An der Ostsee warten Schotter-Strecken und der Truppenübungsplatz Putlos auf die Teilnehmer - ein optimales Revier für die Verfolger in ihren Allradgetriebenen Boliden. Die besten Chancen dürfen sich neben Lokalmatador Jan Becker (Hamburg, Subaru Impreza WRX), der die ADAC Ostsee Rallye in den vergangenen beiden Jahren gewann, Vater und Sohn Hermann Gassner (Surheim, Mitsubishi Lancer) ausrechnen.

Für Teams und Besucher bietet der zehnte Meisterschaftslauf ein extrem kompaktes und anspruchsvolles Programm. Gestartet wird am Samstagmorgen um 7:30 Uhr direkt am Lenster Strand, wo die Teilnehmer um 18:55 Uhr auch im Ziel einlaufen. In den Stunden dazwischen stehen zwölf Wertungsprüfungen (WPs) mit einer Gesamtlänge von 132,6 Kilometern auf dem Programm. Vom Servicepark in Grömitz, der idyllisch direkt an der Ostsee liegt, geht es unter anderem auf die bei den Teilnehmern wegen ihres hohen Schotteranteils äußerst beliebte Rosenhof-Prüfung. Sie findet auf dem landwirtschaftlichen Gut von Kai-Dieter Kölle direkt an der Ostsee statt. Der 'schnellste Bauer Deutschlands' ist als «Local Hero» selbst mit seinem fast schon historischen Porsche 911 Carrera 2,7 mit der Startnummer 16 im Teilnehmerfeld zu finden. Aber auch die restlichen WPs haben es in sich, so die anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen in der holsteinischen Schweiz und auf dem legendären Truppenübungsplatz Putlos.  

Zeltner skeptisch vor dem Start in den Saisonendspurt  

Für Spitzenreiter Ruben Zeltner, der diesmal wieder mit Ehefrau Petra auf dem 'heißen Sitz' des Co-Piloten antritt, ist die Veranstaltung im Gegensatz zu den Verfolgern neu. «Ich habe schon einiges von der Rallye gehört und mir Inboard-Videos aus den vergangenen Jahren angeschaut - das sieht alles nicht nach einer Porsche-Rallye aus», fasst er seinen ersten Eindruck zusammen. Nach zuletzt fünf Gesamtsiegen in Folge sieht er keine Chance, diese Serie fortzusetzen. «Ich vermute, Hermann Gassner junior wird an der Ostsee seine große Aufholjagd beginnen.»  

Gassner jr., Gassner, Becker: Drei starke Allradler mischen an der Spitze mit  

Zeltner erwartet beim Kampf um den Sieg insbesondere einen Dreikampf zwischen Vater und Sohn Hermann Gassner sowie Jan Becker und findet es nicht unangenehm, «diesmal nicht der Top-Favorit zu sein». Seine Verfolger in der Meisterschaftstabelle beurteilen die Ausgangslage allerdings ganz anders. Hermann Gassner junior geht gemeinsam mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer mit einem gehörigen Schub Zusatzmotivation an den Start in Grömitz. Vor knapp zwei Wochen wurden sie im Mitsubishi Lancer R4 bei der ADAC Rallye Deutschland, dem deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, als 18. der Gesamtwertung und bestes Team auf einem Produktionswagen gefeiert. «Durch den Schotteranteil haben wir vielleicht eine Chance, Ruben ein wenig zu ärgern», so Gassner.  

Starke Turbo-Allradler fighten um die Punkte  

Auf den anspruchsvollen WPs in Ostholstein mit ihren wechselnden Anforderungen sind Routiniers wie der vierfache deutschen Rallye-Meister Hermann Gassner im Vorteil. Im seriennahen Gruppe-N-Lancer sieht er allerdings kaum eine Chance auf den Sieg gegen die starken Konkurrenten. Schließlich tummeln sich in der stärksten Division 1 neben Becker und Gassner junior eine ganze Reihe starker Allradler. Hart umkämpft wird aber auch die Division 2 sein, in der die seriennahen Turbo-Allradler den Ton angeben. Für Gassner (senior) steht der Sieg in dieser Division im Mittelpunkt, denn für die Wertung des ADAC Rallye Masters werden die Platzierungen in der jeweiligen Fahrzeugklasse herangezogen. Platz eins in der Division - das würde die volle Punktzahl bedeuten. In Division 2 trifft der ältere Gassner unter anderem auf seinen Markenkollegen Peter Corazza (Oelsnitz). Der Sachse kommt immer besser in Fahrt und hat ebenfalls Ambitionen auf den Divisionssieg und die damit verbundenen Punkte. Mit Spannung wird die Performance von Carsten Mohe (Crottendorf) erwartet, der im brandneuen Renault Clio R3T antritt.

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