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DTM-Vorbereitung im Simulator: «Das Popometer fehlt»

Von Andreas Reiners
Wichtige Fahrzeit bekommt René Rast im Vorfeld der anstehenden DTM-Saison kaum. Er löst das auf seine Weise.

Die Vorbereitung auf eine neue Saison in der DTM ist für die Piloten schwierig. Im vergangenen Jahr zum Beispiel fanden lediglich zwei Testfahrten statt. Durch die geplanten Neuerungen sind es diesmal zwar insgesamt sechs, doch vielen Fahrern bringt das wenig bis gar nichts.

Drei Tests wurden nach der vergangenen Saison bis zum Ende des Jahres absolviert, ab Februar stehen drei weitere Testfahrten in Portimao (20. bis 24. Februar), Vallelunga (14. bis 17. März) und Hockenheim (3. bis 6. April) auf dem Programm.

Was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass auch alle Fahrer aus dem Kader zum Einsatz kommen. Bei Audi waren es bislang zum Beispiel in erster Linie Mattias Ekström und Jamie Green, René Rast war beim Young Driver Test im Dezember immerhin als Referenzfahrer dabei. Trotzdem ist die Testzeit für viele Fahrer stark eingeschränkt.

Der Deutsche war auf ungewöhnlichem Wege in die DTM gekommen. Im vergangenen Sommer wurde er spontan von einer Grillparty wegzitiert, weil sich Stammpilot Adrien Tambay in Zandvoort verletzt hatte. Beim Saisonfinale durfte Rast dann erneut ran, als er Mattias Ekström ersetzte. Durch seine guten Leistungen wurde er nun mit einem Stammcockpit für 2017 belohnt. Auch wenn er kein waschechter Rokkie ist - als Routinier kann man ihn mit drei Rennen Erfahrung auch nicht unbedingt bezeichnen. Und viel zusätzliche Testzeit hat er bis jetzt nicht gehabt.

Wie er das Problem löst? Mit Ausflügen im Simulator, den er sich in seiner Heimat Bregenz aufgebaut hat. Der Simulator besteht unter anderem aus drei Monitoren und der Rennsimulation Project Cars.

«Als Rennfahrer hat man ja gerade im Winter viel Zeit. Da setze ich mich fast täglich in meinen Simulator, um zu fahren. Je näher die Saison kommt, wird es dann weniger. Aber ich versuche auch dann noch, möglichst viele Runden zu drehen», sagte Rast dtm.com: «Man bleibt einfach drin und schärft die Sinne.» Daneben hat sich Rast auch sehr viele Videos, zum Beispiel auf YouTube, angeschaut. «Ich habe versucht, alles was irgendwie mit der DTM zu tun hat, aufzusaugen wie ein Schwamm.»

All das kann eine echte Testfahrt aber nicht ersetzen. Nicht nur, weil Rast im Simulator munter die Limits ausloten kann. Auf der wirklichen Strecke ist das mit einem Neustart nach einem Crash eher schwierig. Sondern auch aus anderen Gründen. «Das ‚Popometer’ fehlt einfach. Ein echtes Rennauto ist ständig in Bewegung und das spürt man im ganzen Körper. Übersteuern zum Beispiel merkt man in der Realität sehr schnell; im Simulator weniger. Da gibt es nur das Force-Feedback über das Lenkrad, was viel feinfühliger ist», sagte Rast.

Einen Vorteil verschafft ihm die Vorbereitung aber auch bei für ihn ganz neuen Strecken, wie zum Beispiel dem Moscow Raceway. Wenn er dann aus der Box rausfährt, ist das Gefühl, als ob er bereits zwei Rennen dort gefahren wäre. «Das ist wirklich eins zu eins übertragbar. Klar, man muss das Vorwissen einige Runden lang adaptieren und speziell schauen, wo Bodenwellen sind und wie die Gripverhältnisse sind. Danach kann man direkt loslegen und sich auch real an das Limit herantasten.»

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