Nur dritte DTM-Kraft: BMW schon unter Druck?

Von Andreas Reiners
BMW ist aktuell nur dritte DTM-Kraft

BMW ist aktuell nur dritte DTM-Kraft

BMW hinkt der Konkurrenz von Audi und Mercedes derzeit hinterher. In Budapest soll die Trendwende her. Spüren die Münchner bereits Druck?

Timo Glock geht die DTM in diesem Jahr ein wenig anders an. Entspannter, wie BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt zuletzt mal verriet. Glock ist aktuell der bestplatzierte BMW-Pilot, liegt mit 25 Punkten auf Gesamtplatz acht.

Überspitzt gesagt, weiß der 35-Jährige das wahrscheinlich gar nicht. Denn so etwas ist in der DTM oft nur eine Momentaufnahme. Eine der Tatsachen, die Glock in den vergangenen Jahren gelernt hat.

«Du kannst an einem Wochenende der Held sein und beim nächsten stehst du plötzlich in der letzten Startreihe. Deshalb gehen wir völlig entspannt an die kommenden Rennen. Wir können nur unser Bestes geben und das Maximum aus unserem Paket herausholen. Dann sehen wir, wo wir stehen», sagte Glock.

Das Gesamtpaket könnte aber durchaus besser sein. Denn in der Markenwertung liegt BMW bereits 123 Punkte hinter Mercedes und 113 hinter Audi. Titelverteidiger Marco Wittmann zum Beispiel fährt als Gesamtelfter der Musik derzeit hinterher.

Zuletzt am Lausitzring kamen traurige 21 Punkte hinzu, wenngleich die Münchner auf dieser Strecke damit gerechnet hatten. Das Problem: Das übernächste Event am Norisring liegt BMW ähnlich wenig.

Heißt: In Budapest soll die Trendwende her. Druck spürt Glock allerdings keinen, auch wenn BMW noch sieglos ist. «Wir machen uns keinen Druck. Wir wissen um unsere Stärken, aber auch um unsere Schwächen. Wir wissen auch, das die anderen Hersteller sehr stark sind und konstant gute Arbeit abliefern. Und wir wissen, wie eng die DTM zusammenhängt, da kann sich an jedem Wochenende etwas ändern. Es kann auch Strecken geben, wo Audi oder Mercedes nicht so gut dastehen und wir dafür wieder besser», sagte Glock.

Was Hoffnung macht: Insbesondere im zweiten Rennen des Vorjahres waren die Münchner mit den Plätzen drei, vier, fünf, sieben und neun omnipräsent in den Top Ten. Aber: 2017 hat die DTM zahlreiche Neuerungen eingeführt, die Karten werden also zum Teil neu gemischt.

Der Eindruck nach den ersten vier Rennen: Mercedes ist vor allem im Qualifying stark, Audi überzeugt über die Renndistanz, insbesondere dank des schonenden Umgangs mit den Reifen. «Wir haben im Winter bei den Tests sehr viel Wert darauf gelegt, weil wir wussten, dass die Renn-Performance bei den neuen Regeln entscheidend sein wird», sagt Mattias Ekström, derzeit Gesamtsechster mit 32 Punkten.

Norbert Haug sieht die Ingolstädter dann auch in der Pole Position. Zum einen deshalb, weil sie am Samstag im ersten Rennen durch die Änderungen hinsichtlich des Performance-Gewichts das leichteste Auto haben werden. Bekanntlich haben sich die Hersteller und der DMSB darauf geeinigt, die Berechnung der Gewichte nicht wie bisher nach dem Qualifying, sondern erst nach dem Rennen vorzunehmen.

«Audi ging bisher mit den Reifen am besten um und konnte gerade im letzten Rennen deutlich länger konkurrenzfähige Zeiten fahren als Mercedes und insbesondere BMW. Und bei höheren Temperaturen dürfte das Pendel , nach allem, was man bisher gesehen hat und analysieren konnte, noch deutlicher für Audi ausschlagen», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef und heutige ARD-Experte dem Focus.

Er geht aber davon aus, dass BMW seine Hausaufgaben erledigen wird. «Und dafür ist es jetzt auch höchste Eisenbahn, sonst fährt der Meisterschaftszug ohne Stopp in München weiter in Richtung Ingolstadt und Stuttgart», sagte Haug, der den Münchnern auch wieder Siege zutraut. Und die vor allem als Antwort auf die Kritiker, die BMW ohne Zugeständnisse wie im Vorjahr als nicht konkurrenzfähig ansehen.

«Solche Kritiker mundtot zu machen, hat BMW selbst in der Hand. Die einzig überzeugende Antwort darauf gibt es auf der Strecke, indem regelmäßig um Siege gefahren wird - und ich traue das BMW absolut zu», sagte Haug.

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