DTM-Zukunft: Macht's einfacher, cooler, spektakulärer

Von Andreas Reiners
DTM-Zukunft: Macht's einfacher, cooler, spektakulärer

DTM-Zukunft: Macht's einfacher, cooler, spektakulärer

Die DTM kämpft nach dem Mercedes-Ausstieg um ihre Zukunft. Was raten die drei Titelkandidaten Mattias Ekström, Timo Glock und Lucas Auer?

Gerhard Berger arbeitet im Moment die zahlreichen Baustellen der DTM ab. Einen ersten großen Erfolg feierte er in dieser Woche, als sich die Hersteller endlich einigen konnten, die umstrittenen Performance-Gewichte abzuschaffen.

Noch wichtiger ist aber die langfristige Zukunft nach dem Ausstieg von Mercedes, also ab 2019. Keine Frage, dass mindestens ein weiterer Hersteller gewonnen werden muss, damit die Serie überlebensfähig bleibt. Immerhin bekannten sich Audi und BMW zur DTM und auch zum Class-One-Reglement, mit dem man mit der Super GT kompatibel wäre. Und so den Einstieg weiterer Hersteller wie Toyota, Nissan oder Honda ermöglichen würde.

Doch die Zeit drängt. «Es geht jetzt darum, dass die Dinge ausgeführt werden. Eigentlich macht man nicht viel verkehrt, man macht es nur zu langsam. Wenn man den Trend von morgen nicht spürt, dann hast du in dem Geschäft keine Chance. Meine Sorge sind die langsamen Veränderungen und Dimensionen in der DTM», sagte Mattias Ekström im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Er kennt das schließlich als Teamchef in der Rallycross-WM: Wenn man Geld investiert, hätte man auch gerne etwas zurück. Return of Investment, wie es so schön heißt. Das Problem: Investiert man richtig viel Geld, ist man fast schon gezwungen, etwas einzufahren.

Da die DTM keine Schnäppchen-Serie ist, hat sich die Situation in den vergangenen Jahren festgefahren: «Keiner will, kann und darf verlieren. Der Kampf wird von Jahr zu Jahr härter, irgendwann ist es nicht mehr gesund. Das Problem ist die Erwartung: Wenn du viel Geld investierst, willst du auch viel Gegenwert», so Ekström: «Wenn es aber günstiger wäre, könnte man es sich auch leisten, zu verlieren. So ist es aber ein schlechtes Geschäft, in der DTM zu sein und zu verlieren.»

Der Knackpunkt sind die Autos, ein sündhaft teurer Hightech-Spaß. «Man könnte es so vereinfachen und weniger Geld ausgeben. Aber wenn man einen Unterboden ans Auto schraubt, der 20.000 Euro kostet, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass alles so teuer ist. Die Fertigung der Autos ist einfach unglaublich teuer», sagte Timo Glock SPEEDWEEK.com.

Ekströms Rat: «Macht es einfacher, macht es cooler, spektakulärer.» Lucas Auer findet, dass die DTM gar nicht so weit entfernt ist vom Optimalzustand. «Es gibt nicht viele Klassen, die geilere Rennen haben. Es fehlen ein paar Kleinigkeiten, dann reißen die Leute die Augen auf. Das Schwierige ist es, sich hinter den Kulissen zu einigen. Ich denke, dass wir die richtigen Leute haben, das anzupacken. Da habe ich vollstes Vertrauen», so der Österreicher zu SPEEDWEEK.com.

Wie sollten denn die neuen Autos, die mit dem neuen Reglement 2019 kommen werden, sein? Glock: «650 PS, viel weniger Abtrieb.» Für Ekström fast schon die Untergrenze. «Man muss das Rad nicht komplett neu erfinden, man kann auch von anderen Serien lernen.» Auer sind 650 PS auch nicht genug. «Maximal PS. Ich würde sogar richtig übertreiben. 650 PS würden mir nicht mal ansatzweise reichen. Alles was geht, dass man richtig Angst hast mit dem Ding im Regen.»

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