Jamie Green setzt Mercedes-Serie fort

Ralf Schumacher erwischte einen wahren Raketenstart. Er kam ideal von seinem ersten Startplatz weg und ging als Erster in die Haarnadelkurve. Die Rennleitung untersuchte den Start von Schumacher jedoch, da es schon fast zu gut war, um wahr zu sein. Und es kam, wie es kommen musste. Nach nur fünf Umläufen wurde Schumacher zu einer Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts verdonnert. Der Traum vom Podium war geplatzt. Jamie Green erbte die Führung und fuhr an der Spitze auf und davon.

Erste Aufregung auf der Strecke gab es nach 16 Runden. Mit einem äusserst optimistischen Manöver versuchte Markus Winkelhock innen an David Coulthard vorbeizugehen. Winkelhock verbremste sich allerdings und knallte in die Seite von Coulthard. Der verlor daraufhin mitten auf der Strecke seine Fahrertür. Für Winkelhock war das Rennen beendet, Coulthard konnte weiterfahren. Susie Stoddart fuhr beim Fahren im Pulk über die Tür, konnte aber weiterfahren.

Nach der ersten Serie von Boxenstopps, die nach Rennhalbzeit abgeschlossen waren, tat sich an der Spitze noch nichts. Jamie Green führte weiterhin das Rennen an. Mattias Ekström, vor dem Stopp auf drei, konnte jedoch an Bruno Spengler durch einen späteren Boxenstopp vorbeiziehen. Oliver Jarvis lag weiterhin auf Rang vier.

Den zweiten Stopp, 25 Runden vor Rennende, erledigten Green und Ekström zeitgleich. Der Schwede konnte sich zwar an Green heranarbeiten, für einen Positionstausch reichte es aber noch nicht. In den letzten Runden wurde es noch einmal spannend, da Ekström den Rückstand konstant unter einer Sekunde hielt. Green liess allerdings keinen Angriff mehr zu und gewann eine halbe Sekunde vor Ekström. Er ist der erste Fahrer, der zum dritten Mal in Serie ein Rennen auf dem Norisring gewinnen konnte. Für Mercedes ist es auf der Strecke der achte Sieg in Folge.

Bruno Spengler wurde Dritter und konnte seine Meisterschaftsführung erfolgreich verteidigen. Er hat nun zehn Punkte Vorsprung auf Jamie Green, der mit seinem Vorjahreswagen auf Platz zwei liegt. Paul Di Resta, ursprünglich der engste Verfolger von Spengler hatte ein Rennen zum Vergessen. Bereits in der ersten Runde geriet er mit Alexandre Prémat aneinander und drehte sich. Auf Platz zehn verpasste er die Punkteränge.

Oliver Jarvis belegte vor Teamkollege Timo Scheider Position vier. Gary Paffett, Alexandre Prémat und Martin Tomczyk liefen auf den verbleibenden Punkterängen ein. Ralf Schumacher blieb nur ein undankbarer elfter Platz.

«Ich hatte sofort den Eindruck, dass er einen Frühstart hinlegte», sagte Sieger Jamie Green zum Start von Schumacher. «Es tut mir leid für ihn. Wir machen uns trotzdem einen schönen Abend.»